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Auf der Jahrespressekonferenz stellte Internorm die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres vor 
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Internorm

Mehr Glas, weniger Wand

Ein Artikel von Robert Kittel | 15.03.2019 - 09:10
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Christian Klinger © ROBERT KITTEL

Die Baukonjunktur sei auch an den Internorm-Umsätzen ablesbar, meinte Christian Klinger auf der Jahrespressekonferenz am 13. März in Wien: „Wir bilden die Wirtschaftszahlen Europas ganz gut ab.“ Insgesamt habe man im Vorjahr um 4 %, im DACH-Raum sogar um 6% mehr Aufträge verbuchen können, erläuterte sein Geschäftsführer, Johann Pichler: „Der Gesamtumsatz stieg von 331 Mio. € um 4 % auf 334 Mio. €.“ 2018 sei von einer regen Neubautätigkeit geprägt, der Sanierungsmarkt folge dieser Tendenz aber nicht: „Die Trendwende ist bei den Sanierungen noch nicht gelungen“, meinte Pichler kritisch, „in Österreich gingen die Sanierungsumsätze um weitere 2,6 % zurück.“ Ähnlich verhalte es sich in anderen Ländern, was aber von den Zuwächsen im Neubau aufgefangen werde, so Klinger. In Österreich habe Internorm die Marktführerschaft weiter ausbauen können: „Wir haben mengenmäßig jetzt 15,4 % Marktanteil, bei Kunststofffenstern sogar 25 %.“ Den Brexit sieht Klinger gelassen: „Wir bedienen in Großbritannien mit unseren Produkten einen Nischenmarkt. Der Brexit hat bisher keine Auswirkungen auf Internorm. Wir haben gute Umsatzzuwächse.“


23 Mio. € Investitionsvolumen
Österreich solle – trotz hoher Lohnkosten – der Hauptproduktionsstandort bleiben. „Wir haben vor, 2019 rund 10 Mio. € in den Ausbau der österreichischen Werke zu investieren, um für kommende Produktinnovationen gerüstet zu sein, dazu 9 Mio. € in Modernisierungen sowie Ersatzinvestitionen in die Produktion.“ Weitere 3 Mio. € gingen in den Vertrieb und 1 Mio. € floss in nicht näher spezifizierte Bereiche. Die Frage, in welche Produktionsanlagen man investieren wolle, ließ Klinger allerdings unbeantwortet. 


XXL-Fenster
Klinger zufolge geht der Trend im Fensterbau zu immer größeren Glasflächen: „Mehr Glas, weniger Wand macht Sinn“, ist er überzeugt. Die damit verbundenen Logistikprobleme bekämpft er mit Investitionen: „Wir haben in XL-Logistik investiert und setzen dabei verstärkt auf die Schiene.“ Ungewöhnlichen Lösungen ist er dabei nicht abhold: „Ich kann mir vorstellen, Elemente mit Drohnen zu montieren. Wir prüfen das gerade.“ Flügelgewichte von bis zu 300 kg bei Hebe-Schiebe-Türen wolle man mit einem neuen Elektroantrieb mobilisieren.


Ersatzteile aus dem 3-D-Drucker
Auch die teure Ersatzteilbevorratung möchte Klinger abschaffen: „Wenn wir Ersatzteile für ein 10 Jahre altes Fenster brauchen, dann drucken wir sie mit dem 3-D-Drucker, das ist zum Teil schon Realität.“ Ein QR-Code an Fenstern und Türen soll dabei künftig eine einfache Nachbestellung per Smartphone ermöglichen und sogar Serviceintervalle verwalten.