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FD DI Manfred Ertl reagiert auf Waldhackgut-Bedarf © DI Andreas Fischer

Von Null auf 100

Ein Artikel von DI Andreas Fischer aus Seitenstetten | 06.10.2006 - 00:00
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FD DI Manfred Ertl reagiert auf Waldhackgut-Bedarf © DI Andreas Fischer

„2005, 2006 und 2007 sind sicherlich entscheidende Jahre für die heimische Sägeindustrie”, eröffnete FD DI Manfred Ertl, Forstverwaltung Stift Heiligenkreuz, die vom 5. bis 6. Oktober abgehaltene Jahreshaupttagung des Forstvereines für Niederösterreich und Wien im Stift Seitenstetten. „Die Holzimporte aus unseren Nachbarländern fallen mehr oder weniger in Zukunft aus, für jeden Festmeter der hereingekommen ist, konnte die Holzindustrie bisher mit einem Raummeter Sägerestholz (0,3 rm Sägespäne, 0,66 rm Sägehackgut) kalkulieren - auch das wird fehlen”, so Ertl weiter.

Regionaler Bedarf liegt über 2 Mio. m³. Im Umkreis von 50 km um die Forstverwaltung Heiligenkreuz ist innerhalb von zwei Jahren ein Waldhackgut-Bedarf neu errichteter Biomassewerke von 2 bis 2,5 Mio. m³ entstanden. „Durch die günstigen Rahmenbedingungen konnten wir im größeren Stil seit dem Vorjahr mit der Waldhackgut-Erzeugung starten. Kleinere Mengen haben wir immer schon gemacht. Das Biomassekraftwerk von Heiligenkreuz wurde bereits 1983 in Betrieb genommen", verweist der Forstdirektor.

5000 atro-to Waldhackgut. 2005 erzeugte die Forstverwaltung Heiligenkreuz 1460 atro-Tonnen Biomasse im Wald. Diese Mengen wurden genau vermessen, um praxisgerechte Umrechnungsfaktoren zu erhalten. Reines Bu-Laubholz erzielte beispielsweise mit 4,10 rm je atro-Tonne die besten Werte, mit Ergebnissen von 4,97 bildet das Nadelholz das Schlusslicht in der Auswertung.
Da die Forstverwaltung heute bereits zusätzliche Mengen in der Endnutzung produziere beziehungsweise auch in der starken Durchforstung und Lichtung kein Industrieholz mehr mit Ausnahme von „Buchenbrennholz” oder Faserholz lang auf den Markt bringt, kalkuliert der Forstdirektor zukünftig mit 5 rm pro atro-Tonne.
„Beim Nadelholz erzeugen wir heute ausschließlich Blochholz und einen Zerspaner, alles andere kommt in den Hacker”, so Ertl.
Da heuer die Nachfrage-Situation noch günstiger sei, glaubt Ertl bis Ende des Jahres die 5000 atro-Tonnen-Marke (25.000 rm) bei der Waldhackgut-Erzeugung erreichen zu können, auch der Nadelholzanteil sei im Vergleich zu 2005 deutlich höher geworden.

Brennholz boomt. Aufgrund der gestiegenen Preise bei den fossilen Energieträgern herrsche derzeit auch eine gigantische Nachfrage nach Brennholz. Konnte man Brennholz im Wienerwaldgebiet in den vergangenen Jahren kaum noch vermarkten, so seien die Lager heute vielerorts bereits leer geräumt. „Es kommt auch kein Brennholz mehr aus Ungarn oder der Slowakei zu uns”, berichtet Ertl.