Bei herkömmlichen Trockenkammern benötigt man Vorlauftemperaturen von über 90° C für die schnelle und effiziente Trocknung. Reduzierte Vorlauftemperaturen, wie sie beispielsweise aus Rauchgaskondensation oder Kraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung zur Verfügung stehen, konnten bislang in der Holztrocknung nicht eingesetzt werden. Deshalb entwickelte man bei Mühlböck einen speziellen Kammertyp.
Niedrige Temperaturen nutzen
Die neue Mühlböck-Trockenkammergeneration Typ 603 bietet nun die Möglichkeit, auch Vorlauftemperaturen von 50 bis 60° C zu verwenden und somit vorhandene thermische Energie zu nutzen.Durch die niedrigen Kammertemperaturen, die in der neuen Mühlböck-Durchlufttrockenkammer möglich sind, beträgt der Nutzungs-Anteil von Niedrigtemperaturwärme am gesamten Trocknungsprozess bei 23 mm Fichte, von 85% Anfangsfeuchte auf 16% Endfeuchte, exakt 60%. Die in wesentlich geringerem Ausmaß verwendete normale Vorlauftemperatur ermöglicht trotz der überwiegend genutzten Niedertemperaturwärme auch die IPPC-Behandlung und liefert somit keine Einschränkungen in der Trocknung, heißt es aus Eberschwang.
Hohes Einsparpotenzial
Den derzeitigen Kosten für thermische Energie von 30 €/MWh stehen 3 €/MWh für Niedrigtemperaturwärme gegenüber (Investitions- und Betriebskosten; Brennstoff ist "kostenlos"). Dies bedeutet anhand des gewählten Beispiels Einsparungen von 5 €/m³ getrocknetem Holz."Bei einer Jahrestrocknungsmenge von 80.000 bis 100.000 m³ würde sich somit die Investition in eine Mühlböck Trockenkammer Typ 603 alleine durch die Einsparung bei thermischen Trocknungskosten innerhalb kürzester Zeit amortisieren", berichtet Geschäftsführer Ing. Kurt Mühlböck.
Nur einmal durch den Holzstapel
"Dadurch, dass bei der neuen Mühlböck-Durchlufttrockenkammer Typ 603 sehr trockene Luft nur einmal durch den Holzstapel bewegt und dabei maximal mit Feuchtigkeit beladen wird, ergibt sich eine schnellere, bessere und effizientere Trocknung. Durch die verminderte Luftmenge wird so zum Beispiel bei der Trocknung von 23 mm-Fichte zusätzlich die Trockenzeit um bis zu 50% und der elektrische Energieverbrauch für den Betrieb der Ventilatoren um 25% reduziert", erläutert Mühlböck abschließend.Mühlböck-Facts
Gegründet: 1981Geschäftsführer: Ing. Kurt Mühlböck, Marianne Mühlböck
Standorte: Eberschwang, Hartberg
Exportanteil: über 80%
Mitarbeiter: 229, davon 32 Lehrlinge
Anlagen: über 9500 installiert
Vertriebsgebiet: weltweit
F&E-Anteil: 5%