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Die Feuerung in den drei Werken lieferte Kohlbach: jeweils 10 MW thermisch und 1,8 MW elektrisch wurden installiert © Kohlbach

Mit der Kraft der Marke

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 14.10.2008 - 10:44
Die Produktion in den drei Pelletswerken startet Ende 2008. Auf den Werksgeländen der Pelletsproduktion Sachsen-Anhalt Süd in Heidegrund, der Pelletsproduktion Sachsen-Anhalt Nord in Oranienbaum und der Pelletsproduktion Sachsen in Löbau sind die Bauarbeiten in vollem Gang. Insgesamt sollen bis zu 180.000 t/J Pellets produziert werden. Der jährliche Pellets-Output liegt bei bis zu 60.000 t je Anlage.
Durch zusätzliche Partnerwerke soll die Gesamtmenge an Pellets um weitere 100.000 t/J ergänzt werden. Bis zu 20 % der deutschen Jahresproduktion sind für den Export vorgesehen.

17 Mio.  je Werk investiert

„Wir haben die Anlagen im Tandemkonzept, also einer Kombination aus Pelletierung und Biomasse-Heizkraftwerk, errichtet. 17 Mio. € wurden jeweils in die Werke investiert, die täglich 500 t Holz zu Pellets verarbeiten”, berichten die Woodox-Geschäftsführer DI Christian Schimik und DI Engelbert Tretter. „Wir freuen uns, dass sich inzwischen zahlreiche regionale Forstbesitzer gemeldet haben, die uns ihr Restholz zur Weiterverarbeitung anbieten”, so Maximilian Wandelnig, Geschäftsführer der Pelletsproduktion Sachsen-Anhalt Süd.

Rohstoff vorhanden

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Die Feuerung in den drei Werken lieferte Kohlbach: jeweils 10 MW thermisch und 1,8 MW elektrisch wurden installiert © Kohlbach

„Wir haben uns deshalb für diese Standorte entschieden, weil es ein ungenutztes Rohstoffpotenzial gibt”, ist Schimik überzeugt. Weiters befindet man sich im Zentrum Europas und verfügt über eine gute Verkehrsanbindung. „Es gibt in den neuen Bundesländern eine gute Struktur der Unterstützung. Auch der Umgang mit den Behörden war freundschaftlich”, erklärt Schimik. In der Region erwartet man starke Pelletsnachfrage, weil viele Kohleheizungen in nächster Zeit erneuert werden müssen.

Kraftwerk und Pelletierung

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Nassspanmühle von Rudnick & Enners RE-HM 600 x 2000 für das Projekt Sachsen-Anhalt Süd bei der Anlieferung © Rudnick & Enners

Nach dem Spatenstich für das erste von drei Partner-Werken in Löbau im Jänner folgten am 5. und 6. März die Werke zwei und drei in Heidegrund und Oranienbaum. Das Tandemkonzept Pelletierwerk plus Heizkraftwerk soll Preisschwankungen des Rohstoffes entgegenwirken und Wärmekosten über den Verkauf von Strom neutralisieren.
Die Heizkraftwerke besitzen je eine Leistung von 10 MW thermisch und 1,8 MW elektrisch, die Feuerung lieferte Kohlbach, Wolfsberg, die ORC-Turbine stammt von Turboden, Brescia/IT. Eine eigene Zerspanerlinie für die Produktion von Waldhackgut wurde an den Standorten Sachsen und Sachsen-Anhalt Nord von Rudnick & Enners geliefert. Stämme bis 60 cm Durchmesser können zerkleinert werden.

Hochleistungshacker

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Siebanlage von Rudnick & Enners RE-RS 3 x 15 während der Montage/Einbringung ins Pelletierwerk Sachsen-Anhalt Nord © Rudnick & Enners

Installiert wurde der Hacker RE-TH 650/1050/9. Die Zuführung wird über ein Transportband realisiert. Dieser Hochleistungshacker verfügt bereits über einen der neuen Generation angehörenden, energiesparenden Fünf-Messer-Rotor. Rudnick & Enners liefert die Holzaufbereitung, bestehend aus Förder-, Sieb- und Zerkleinerungstechnik, für alle drei Werke.
Bei zwei Anlagen wird der Spanaufbereitung zusätzlich eine Hackerlinie vorgeschaltet. Die Leistung beträgt 150 bis 200 rm/h Hackgut. Die Entrindung stammt von MH Maschinen, Rechtmehring/DE. Die beiden Entrinder Cambio 460 wurden nach Löbau und Oranienbaum geliefert. „Die Maschinen sind besonders für schwierige Stämme aus Durchforstungen oder krummes Holz gut geeignet und wurden speziell für Pelletswerke konzipiert”, berichtet MH Maschinen-Geschäftsführer Max Hudlberger. MH Maschinen liefert für die Werke in Oranienbaum und Löbau auch die komplette Rundholzmechanisierung mit Elektrik und Bedienerstand - praktisch schlüsselfertig. Die Anlagen verfügen über Rundholzlagerflächen. Abhängigkeiten von Sägewerken und der Baukonjunktur sollen in den Partnerwerken durch Eigenzerspanung von Holz und die Nutzung von Hackschnitzeln, Schleifholz und Sägespänen für die Pelletsproduktion vermieden werden.
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MH Maschinen-Geschäftsführer Max Hudlberger präsentiert die beiden Entrinder Cambio 460 vor der Auslieferung nach Löbau und Oranienbaum © MH Maschinen

Schlüsselfertige Anlage

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Knoblinger hat jeweils die schlüsselfertige Pelletierung geliefert:  CPM-Pressen als Kernstück der Produktion © Woodox

Der installierte Bandtrockner stammt von Stela Laxhuber, Massing/DE. Die Trocknungstemperatur liegt bei 75° C. Die Wasserverdampfung beträgt 8000 kg/h und die Leistung 10.000 kg/h Trockengut.
Knoblinger, Ried im Innkreis, lieferte die komplette schlüsselfertige Pelletieranlage inklusive Späneförderanlage, Vermahlung, Pelletierung und Verladung der Pellets auf Lkw. Die Anlage zeichne sich durch ein besonders einfaches und platzsparendes Aufstellungskonzept aus, welches dem Kunden den Vorteil von sehr niedrigen Gebäudekosten bringe, berichtet man bei Knoblinger. Besonderes Augenmerk wurde bei der Konzeption auch auf die Bedienungsfreundlichkeit und Zugänglichkeit zu den Anlagenteilen gelegt. Bei der Verladung kommt eine von Knoblinger schon mehrmals mit Erfolg eingesetzte zweistufige Pelletsreinigung, bestehend aus Siebung und Absaugung der Pellets zum Einsatz, wird berichtet.
Installiert wurden CPM-Pelletspressen. Die Pelletssilos lieferte Denis-Privé. Für die Trockenspansilos zeichnet Wolf System, Osterhofen/DE, verantwortlich. Für die gesamte Bauplanung und Umsetzung aller drei Werke ist die eta Energieberatung aus Pfaffenhofen a. d. Ilm
zuständig, die über langjährige Erfahrung in dieser Branche verfüge, wird berichtet.
In Sachsen wurde eine Absackanlage für 85.000 t/J Pellets installiert. „Im Fokus der Vertriebstätigkeit werden neben dem Consumerbereich vor allem das Gewerbe und die Kommunen sowie die Industrie stehen”, erläutert Schimik.

Synergien nutzen

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Bei der Spänetrocknung setzten die Pelletswerke auf Stela Laxhuber:  installiert wurde in jedem Werk ein 36 m langer Trockner © Stela Laxhuber

Woodox, Leipzig/DE, steuert den Pelletsvertrieb für die drei Werke in Europa. „Wir setzen auf eine neue Strategie im Pelletsmarkt, die einen Wettbewerbsvorteil bietet“, erläutert Kroker.
Das Unternehmen hat sich auf die Schaffung einer Vertriebs- und Handelsorganisation für Pellets unter dem Markennamen Woodox spezialisiert.
„Ziel ist es, durch den hohen Qualitätsanspruch der Marke Woodox und das Tandemkonzept, das auf Kostenführerschaft und Synergien durch die Bündelung von Partnerwerken setzt, Pellets-Qualität für jeden Konsumenten erlebbar, transparent und nachvollziehbar zu machen“, informiert Kroker. Die Bündelung mehrerer Partnerwerke ermöglicht Synergieeffekte, die dem Verbraucher in Form von zuverlässiger Lieferung und Qualität zugutekommen, ist man bei Woodox überzeugt.
Woodox ist ein Tochterunternehmen der Erneuerbare Energieträger Verwertungs- und Beteiligungs GmbH (EEVB) mit Sitz in Wien. Die Gründer der EEVB, Dr. Wolfgang Zronek und Schimik, erwarten angesichts des steigenden Energiebedarfs und der CO2-Thematik ein großes Marktpotenzial für nachwachsende Rohstoffe, speziell für Pellets. Bei Pellets mit DINplus-Zertifizierung orten die EEVB-Gründer große Nachfrage in Deutschland, Italien, der Schweiz und Österreich. Abnehmer für Industriepellets werden in Skandinavien, den Niederlanden, Belgien und Großbritannien gesehen.

Partner für Pelletsproduzenten

Woodox Management sieht sich als Servicepartner für Pelletsproduzenten: Für Gold-Partner übernimmt das Unternehmen Vertrieb und Service, für Silber-Partner den kompletten und für Bronze-Partner den teilweisen Vertrieb der Pellets.
„Wir werden von Deutschland aus eine Vertriebs- und Handelsorganisation auf der Basis eines Partnerkonzepts aus Gold-, Silber- und Bronze-Partnerschaften mit Produktionsunternehmen aufbauen”, erklärt Schimik.

Marke wird vermisst

„Eingehende Untersuchungen des deutschen und internationalen Marktes unter anderem durch das führende österreichische Meinungsforschungsinstitut Karmasin haben ergeben, dass es in dem stark fragmentierten Markt für Pellets bislang keiner Marke gelungen ist, das Abnehmerinteresse zu bündeln und sich im Bewusstsein der Konsumenten zu etablieren. Speziell die privaten Endverbraucher treffen ihre Kaufentscheidung spontan und vermissen eine Marke, die ihnen durch Qualitätsstandards wie DINplus und weitere Zertifizierungen im Rohstoff- und Produktbereich Sicherheit bietet”, berichtet Kroker.
„Die erste starke Marke findet den Weg in die Köpfe der Konsumenten”, ist Schimik vom Konzept überzeugt.