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Pelletsregen beim Spatenstich: Bürgermeister Josef Six, VM Holz-Mitgeschäftsführer Valentin Taupe, Dietmar Riegler und Otto Zechmeister, Eigentümer und Geschäftsführer der RZ Gruppe, Heimo Schader, Geschäftsführer VM Holz, Pater Gotthard vom Stift Kremsmünster und Landesrat Max Hiegelsberger (v. li.) - Zechmeister durchschnitt anlässlich der Feier symbolisch das Band (kl. Bild) © DI Johanna Schnaubelt

Gute Kombination

Ein Artikel von DI Johanna Schnaubelt | 05.06.2012 - 08:15
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Pelletsregen beim Spatenstich: Bürgermeister Josef Six, VM Holz-Mitgeschäftsführer Valentin Taupe, Dietmar Riegler und Otto Zechmeister, Eigentümer und Geschäftsführer der RZ Gruppe, Heimo Schader, Geschäftsführer VM Holz, Pater Gotthard vom Stift Kremsmünster und Landesrat Max Hiegelsberger (v. li.) - Zechmeister durchschnitt anlässlich der Feier symbolisch das Band (kl. Bild) © DI Johanna Schnaubelt

Bei Kaiserwetter folgten etwa 200 geladene Gäste der Einladung der Kärntner, die sich seit über einem Jahr in Vöcklamarkt engagieren. In seiner Eröffnungsrede zog Dr. Heimo Schader, VM Holz-Geschäftsführer, ein kurzes Resümee einer arbeitsintensiven Zeit. „Die Wogen schlugen hoch, als wir vor über einem Jahr den Standort in Oberösterreich erworben hatten. Mitte September nahmen wir den Rundholzplatz in Betrieb. Am 19. Oktober haben wir den ersten Stamm in der Säge eingeschnitten. Mit Ende April haben wir die Inbetriebnahme abgeschlossen.“ Mittlerweile beschäftigt VM Holz 65 Mitarbeiter. Im III. Quartal soll das Sägewerk im Einschichtbetrieb arbeiten.
Mehr über die Rahmenbedingungen von VM Holz berichtete DI Josef Kothbauer, Rundholzeinkaufsleiter von VM Holz. „Unser Umfeld ist geprägt von Wirtschaftskrise, turbulenten Märkten, die Eurozone wird infrage gestellt und wir sind mittendrin.“
Umso bemerkenswerter sei das antizyklische Marktverhalten von VM Holz. „Es gehört eine ordentliche Portion Mut dazu, in einem solchen schwierigen Umfeld zu investieren. Das VM Holz-Team denkt somit langfristig und chancenintelligent“, war Kothbauer überzeugt. „Für die Zeiten des Aufschwungs sind wir gerüstet.“

Marge vor Menge

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VM Holz Check-in-Point: Die VM Holz-Damen begrüßten die Gäste © DI Johanna Schnaubelt

VM Holz plant heuer einen Einschnitt von rund 300.000 fm. Hierfür sei die Rundholzversorgung gegeben. Schader und seinem Team ist es besonders wichtig, nicht mengenorientiert zu arbeiten. „Marge vor Menge lautet unser Credo“, brachte es das VM Holz-Management auf den Punkt.
Am Ende der Schnittholzproduktion müssen die Erzeugnisse zu guten Preisen verkauft werden. Hierfür holte sich Schader Valentin Taupe ins Boot. Der Kärntner war im Laufe seiner 40-jährigen Karriere in der Holzwirtschaft unter anderem als Feltrinelli- beziehungsweise Hasslacher Drauland-Geschäftsführer tätig. Bei Kogler Holz hatte er ebenfalls die Geschäftsleitung inne.

Schlüsselpunkt Wärmeversorgung

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VM-Holz lud bei der Feier zum Schätzspiel - zu gewinnen gab es 6?t RZ Pellets © DI Johanna Schnaubelt

Synergien zu nutzen und ein gutes Konzept zu haben, das sind nicht nur für VM Holz, sondern auch für die RZ Gruppe zwei wichtige Aspekte. Aus diesem Grund errichtet die Kärntner Unternehmensgruppe, rund um Eigentümer und Geschäftsführer Ing. Dietmar Riegler und DI Otto Zechmeister, am Sägewerksgelände ein Biomasse-Heizkraftwerk und Pelletswerk. „Energie und Holz sind viel diskutierte Themen“, führte Zechmeister aus. „Stromerzeugung aus Biomasse ohne ausreichende Wärmeversorgung geht nicht. Unser Konzept sieht Strom als Nebenprodukt der Wärmeproduktion. Mittels des Zusammenspiels von Säge-, Pellets- und Biomasse-Heizkraftwerk erreichen wir einen hohen Brennstoffnutzungsgrad.“
In Vöcklamarkt sollen ab Herbst etwa 80.000 bis 100.000 t/J Pellets – je nach Volllaststunden – erzeugt werden. Bei der Ausrüstung des Werkes vertrauen Riegler und Zechmeister auf bewährte Lieferanten. Vier Salmatec-Pressen kommen zum Einsatz. Für die Mechanisierung zeichnet Rematec verantwortlich – wie schon im Pelletswerk in Wiesenau. Ein Bandtrockner von Urbas, Völkermarkt, ist mit einer Leistung von bis zu 15 t/h für die Spänetrocknung verantwortlich. Zunächst sollen nur Sägespäne als Ausgangsmaterial eingesetzt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, Hackgut für die Pelletsproduktion aufzubereiten. Die Pellets können sowohl lose verladen als auch abgesackt werden. Ende Oktober soll die Produktion starten.
RZ Pellets verfügt nun – nach Leiben (40.000 t/J), Ybbs (80.000 t/J) und Wiesenau (80.000 t/J) – über einen vierten Produktionsstandort. Mit dem neuen Werk verfügt RZ Pellets über eine Gesamtkapazität von etwa 300.000 t/J.

Arbeit und Energieversorgung gesichert

Vertreter aus Politik ließen es sich anlässlich der Feierlichkeiten nicht nehmen und dankten sowohl VM Holz als auch der RZ Gruppe für ihren Einsatz und ihr Engagement. Josef Six, Bürgermeister der Gemeinde Vöcklamarkt, erinnerte sich an den Stichtag, den 28. Mai des Vorjahres. Eine Stunde vor Beginn der geplanten Häupl-Versteigerung wurde in seinem Büro der Deal gemacht und somit der Grundstein von VM Holz und RZ Pellets Vöcklamarkt gelegt. „Es ist heute nur ein kleiner Spatenstich, für unsere Region ist es jedoch ein großer Schritt in Richtung Energieversorgung. Außerdem werden durch das Engagement der Betreiber Arbeitsplätze in der Region erhalten beziehungsweise es entstehen neue“, unterstrich Stix. Landesrat Max Hiegelsberger konnte dem nur beipflichten. Nachdem RZ Pellets eine Spende von 1000 € an die Lebenshilfe Vöcklamarkt überreicht hatte, übernahm Pater Gotthard vom Stift Kremsmünster die Segnung des Betriebes.
Übrigens, seit heuer mischt der Pelletskonzern auch in der österreichischen Fußballbundesliga mit. Dem Kärntner Fußballverein RZ Pellets WAC/St. Andrä gelang im Mai der Aufstieg.