Ein neuer Markt

Ein Artikel von Günther Jauk (für holzkurier.com bearbeitet) | 15.05.2017 - 17:43
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Ein Zweischicht-System erhöht die Verweilzeit der Späne ohne eine bauliche Verlängerung des Trockners © Swiss Combi

„Um die bestmögliche Produktqualität bezüglich Feuchtegehalt, Farbe sowie Oberflächenstruktur zu erhalten, entschied sich das Unternehmen Xin Li Da im vergangenen Moment für einen unserer Bandtrockner“, berichtet Swiss Combi-Verkaufsingenieur Kilian Urwyler. Erst während der Bauphase des Spanplattenwerks rückte das Unternehmen von der ursprünglichen Idee – der Installation eines Trommeltrockners – ab und investierten in die Schweizer Technologie. Als Gründe dafür nennt Urwyler eine verfügbare Abwärmequelle, die tieferen Staub-, Kohlenwasserstoff- und Geruchsemissionen sowie die geringere Brand- und Explosionsgefahr.

Bewährte Technologie
Mittlerweile kann Swiss Combi auf die Erfahrung von über 120 realisierten Bandtrocknern für die Pellets- und Holzwerkstoff-Industrie zurückgreifen. Nichts desto weniger ist jede Anlage eine maßgeschneiderte Sonderanfertigung. Für das Projekt in China etwa musste Swiss Combi wichtige und prozessrelevante Änderungen am Design vornehmen, um die geforderte Restfeuchte von 2 % zu erreichen.


Energiesparende Lösung
In der Regel stattet Swiss Combi seine Trockner mit einem Zweischicht-System aus. Konkret wird das vorgetrocknete Produkt dabei nach einem ersten Trocknerdurchlauf nochmals als zweite Schicht auf die erste Produktschicht aufgetragen. Dadurch verlängert sich die Verweilzeit des Materials, ohne den Trockner zu verlängern. Ebenfalls nehmen dabei die thermische und die elektrische
Effizienz des Trockners zu und das Produkt wird homogener getrocknet. „Diese Eigenschaften sind für die Trocknung auf unter 2 % Restfeuchte unabdingbar, weshalb wir auch die zweite Schicht auf beinahe der ganzen Länge des Trockners einplanten“, erklärt Urwyler.
„Trotz des großen Energieaufwandes für die Verdampfung bei geringem Wassergehalt wird die thermische Effizienz mit dieser einfachen und erschwinglichen Technologie weiter erhöht“, berichtet Urwyler. Dies gilt im Vergleich zu einem konventionellen Spänetrockner für die Pelletsproduktion wie auch einen Trommeltrockner in der Spanplattenindustrie.

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Der erste voll integrierte Bandtrockner in einem chinesischen Spanplattenwerk: Swiss Combi realisierte das Projekt in Rekordzeit © Swiss Combi

Kurze Bauzeit
Wichtige Entscheidungskriterien für dieses Projekt waren eine rasche Abwicklung sowie eine kurze Montagezeit. Sechs Monate und eine Woche nach Vertragsabschluss wurde die erste Spanplatte produziert. Eine weitere Woche später lief die Anlage im 24-Stunden-Betrieb.
Die Inbetriebnahme fand bei Umgebungstemperaturen von bis zu –14°C statt. „Dadurch wurden die Robustheit, die Zuverlässigkeit und die Produktionskapazität des Bandtrockners bereits beim Hochfahren unter erschwerten Bedingungen getestet und für gut befunden“, informiert Urwyler.

Zukunftsmarkt China
Um die Investitions- und Transportkosten zu optimieren, wurden voluminöse Teile, wie Kamine, Luftleitungen, sowie Stahlbauteile vom Kunden lokal beschafft. Swiss Combi erstellte die dazu notwendigen Fertigungszeichnungen sowie die Dokumentation für die Beistellung der Schaltschränke und der Steuerung.
Während der Verkaufsphase und der Projektabwicklung arbeitete Swiss Combi eng mit dem lokalen Unternehmen Changzhou Qingshan Energy Equipment zusammen. Qingshan fungierte nicht nur als Partner, sondern auch als Lieferant von bestimmten Komponenten sowie der gesamten Trocknersteuerung. Das Unternehmen erwies sich für die Schweizer als verlässlicher Partner mit dem notwendigen Wissen über den chinesischen Markt und die logistischen Herausforderungen.
„Xin Li Da ist mit dem Trockner sehr zufrieden und freut sich auf die kommenden Jahre zuverlässiger und sicherer Spanplattenproduktion für einen rasant wachsenden Markt in der gesamten Volksrepublik China“, so Urwyler abschließend.