Polytechnik

Polytechnik insolvent

Ein Artikel von Philipp Matzku (für Holzkurier.com bearbeitet) | 31.01.2022 - 10:45

Das Verfahren wurde vom Landesgericht Wiener Neustadt noch am gleichen Tag offiziell eröffnet und Maria-Christina Nau zur Insolvenzverwalterin bestellt. Die Passiva belaufen sich laut Schuldnerangaben auf rund 69,6 Mio. €. Polytechnik konnte 2020 noch einen globalen Umsatz von 38 Mio. € erzielen. Der derzeit sehr gute Auftragsbestand des Unternehmens betrage rund 62 Mio. €, informiert das Unternehmen.

Durch die Coronakrise sei es bei der Abarbeitung und Abrechnung der Aufträge zu massiven Verzögerungen und Mehrkosten gekommen, heißt es. Darüber hinaus waren Preiserhöhungen und Lieferverzögerungen in den Bereichen Logistik, Transport und Beschaffung zu verzeichnen, berichtet der KSV1870. Laut Schuldnerangaben haben sich aufgrund der externen Rahmenbedingungen und der durch die COVID-19-Pandemie eingetretenen Verschiebungen auch geplante Rückflüsse aus Projektfinanzierungen verzögert. Für 2021 ergeben sich daraus ein massiver Umsatzausfall und erhebliche Mehrkosten, weshalb dem Unternehmen laut eigenen Angaben nunmehr die Zahlungsunfähigkeit droht.

Das Unternehmen mit seinen rund 100 Mitarbeitern soll während des Insolvenzverfahrens fortgeführt werden. Die Schuldnerin bietet ihren Gläubigern (rund 630) eine Sanierungsquote von 20%, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, an.

Um die Liquiditätskrise zu überwinden, bindet Polytechnik alle Stakeholder in die Sanierungs- und Fortführungsmaßnahmen ein, wobei laut KSV1870 positive Signale für die Unterstützung der Sanierungsmaßnahmen bereits vorliegen. Auch die Hereinnahme eines strategischen Investors ist geplant, um den Fortbestand und die Wettbewerbsfähigkeit am internationalen Markt abzusichern. Polytechnik erzielt über 95% des Umsatzes im Ausland. Insgesamt wurden weltweit über 3300 Feuerungsanlagen installiert.