amandus kahl

Kooperationsjubiläum wird gefeiert

Ein Artikel von Birgit Fingerlos (für holzkurier.com bearbeitet) | 23.02.2022 - 13:53
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Bei dem deutschen Amandus Kahl-Kunden stammen Rohstoff, Vertrieb und Lieferung aus einer Hand © Amandus Kahl

Wenn man bereits seit mehreren Jahren einen Holztransport sowie Vertrieb leitet, ist der Sprung in Richtung einer Pelletsproduktion nicht sehr groß. Daher entschied sich ein Rundholzhändler mit Sitz in Warburg/DE vor rund zehn Jahren dazu, eine Holzpelletsproduktion zu starten. Das gelang ihm mit großem Erfolg: Rohstoff, Vertrieb sowie Lieferung stammen aus einer Hand. Die Grundlage zur Herstellung dieser ENplus-Pellets sind Maschinen von Amandus Kahl aus Reinbek/DE. „Unsere Zusammenarbeit begann 2011 – damals haben wir Kollermühle, Gewebebandtrockner, Presse sowie Kühler in Warburg in Betrieb nehmen dürfen“, erinnert sich Karsten Beck, Kahl-Vertriebsmitarbeiter und Projektansprechpartner.

Kapazität wurde bald erhöht

Zum Projektstart lag die damalige Produktionskapazität bei 2 t/h. „Wir haben uns gemeinsam mit dem Kunden für einen Gewebebandtrockner des Typs 4010-02 und für eine Flachmatrizenpresse des Typs 37-850 entschieden. Der Matrizendurchmesser von 850 mm war ideal für den Start einer Pelletsproduktion“, sagt Beck. Der Produzent besaß bereits eine Kollermühle des Typs 38-600. Für die Erweiterung der Pelletsproduktion mit Kahl-Maschinen entschied sich der Kunde auch, weil mit der Technologie aus Reinbek auf die Trockenvermahlung verzichtet werden kann. So konnte man Investitions- und Betriebskosten sparen.

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Das Maschinenrepertoire in Warburg umfasst auch einen Kahl-Gewebebandtrockner © Amandus Kahl

Das Pelletsgeschäft florierte schnell, nachhaltige Energien wurden und werden immer gefragter. Ebenfalls rückten lokale Produzenten zunehmend in den Fokus. 2015, also nur vier Jahre nach dem Projektstart, entschied sich der Inhaber zur Aufstockung seiner Anlage. Ziel war es, eine Produktionskapazität von 4 t/h zu erreichen. Der Kahl-Gewebebandtrockner wurde dafür um zwei Sektionen erweitert. Zusätzlich installierte das Serviceteam von Amandus Kahl gemeinsam mit den Mitarbeitern des Rundholzhändlers eine zweite Pressenlinie, welche ebenfalls aus einer Pelletspresse des Typs 37-850 besteht. „Nur ein Jahr später haben wir zur effizienteren und wirtschaftlicheren Zerkleinerung eine größere Kollermühle des Typs 37-850 installiert. Mit der Erweiterung des Matrizendurchmessers um 250 mm kann nun eine Zerkleinerung von 4 t/h pelletierfähiger Trockenmasse erreicht werden“, erklärt Beck. Ein Ausbau der Pelletieranlage fand 2019 statt. Zunächst erweiterte Kahl abermals die Pelletierlinie um eine weitere Presse, diesmal mit einem Matrizendurchmesser von 1250 mm, sodass ab sofort eine Pelletsproduktion mit einer Kapazität von 8 t/h möglich ist.

Nochmalige Erweiterung geplant

Die Holzpelletsproduktion sowie Nachfrage nach alternativen Energien wächst von Tag zu Tag. Basierend darauf, steigt auch die Nachfrage in Warburg – ohne ein absehbares Ende. So sind bei dem langjährigen Amandus Kahl-Kunden die nächsten Investitionen geplant. In diesem Jahr wird die Anlage um eine weitere Flachmatrizenpresse mit einem Matrizendurchmesser von 1250 mm ergänzt – parallel findet eine Erweiterung des Pelletskühlers auf 12 t/h statt. Zudem wird der Gewebebandtrockner nochmals um mehrere Sektionen verlängert. In Zukunft ist auch der Austausch der Kollermühle mit 850 mm Matrizendurchmesser durch eine größere Zerkleinerungsmaschine mit 1250 mm Durchmesser vorgesehen. Damit erreicht der Hersteller dann eine Durchsatzleistung in der Zerkleinerung von 12 t/h an pelletierfähiger Trockenmasse.

Holzpelletsmaschinen und -anlagen

Der Projektverlauf in Warburg zeigt, dass einzelne Maschinen und Pressenlinien von Amandus Kahl problemlos erweiterbar sind. Kunden, die sich für eine Kahl-Holzpelletieranlage entscheiden, können diese im späteren Verlauf unter Berücksichtigung der gegebenen Fläche erweitern.

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Die Kollermühle von Amandus Kahl zerkleinert effizient Holz unterschiedlicher Feuchte © Amandus Kahl

Seit mehr als 140 Jahren steht Amandus Kahl für einen international erfolgreichen Vertrieb von Flachmatrizenpressen mit einer Pelletierleistung von bis zu 12 t/h (produktabhängig).

Die Biomasseindustrie – insbesondere der Holzsektor – ist eine der Branchen, die Kahl mit seinen Maschinen erfolgreich bedient. Neben Pressen erhalten Kunden auch weitere, für eine schlüsselfertige Anlage relevante Maschinen und Förderelemente: Von der Zerkleinerung über die Trocknung und Konditionierung bis hin zur Kühlung und Absackung – Kahl fertige schlüsselfertige Anlagen vorgabengetreu und in hoher Qualität, heißt es aus Reinbek.

Mit den weltweit zahlreich installierten Werken mit Durchsatzleistungen von mehreren 100.000 t/J hat der Maschinen- und Anlagenbauer aus Deutschland bewiesen, dass Großanlagen keine Herausforderung für Konstruktions-, Fertigungs- oder Inbetriebnahmeprozesse sind.

Amandus Kahl-Facts

  • Standort: Reinbek/DE
  • Gegründet: 1876
  • Geschäftsführer: Joachim Behrmann, Uwe Wehrmann, Victoria Behrmann
  • Schwerpunkte: Herstellung von ­Pelletspressen und Pelletieranlagen
  • Geschäftsfelder: Werke und Anlagen für Holzpelletierung, Biomasse, Futtermittel, Stroh, Trockenschnitzel, Grünfutter, Kompost, ­Altreifenrecycling, Siedlungs- und Industrieabfall, chemische und pharmazeutische Produkte 
  • Maschinen: Pelletspressen, Extruder, Ringspaltexpander, Kronenexpander, Brechwalzenstühle, Kollermühlen, Dosier- und Wiegeeinrichtungen, Mischer, Hammermühlen, Konditionierer, Trockner/Kühler, hydrothermale Reaktion, Durchlaufmischer
  • Mitarbeiter: 500
  • Kunden: in über 80 Ländern