Der Sanierungsantrag wurde vom Gericht am 26. April mit 99 % Zustimmung angenommen. Bereits wenige Tage nach der Eröffnung des Sanierungsverfahrens am 31. Januar konnte mit der HKL-Familien-Privatstiftung ein Investor gefunden und die erfolgreiche Sanierung der Polytechnik umgesetzt werden.
Der strategische Investor
Freuten sich über ein reges Interesse von bestehenden und potenziellen Kunden: Bernhard Häusler, Vertrieb, und Othmar Lutschounig, Vertrieb Deutschland, auf der Internationalen Holzmesse Klagenfurt (v. li.) © Philipp Matzku
„Der Einstieg des strategischen Investors war ein wichtiger Meilenstein, um die rund 40 in Auftrag befindlichen Projekte mit einem Auftragsvolumen von 50 Mio. € im Sanierungszeitraum fortzusetzen und den Betrieb in dieser schwierigen Zeit aufrecht zu halten. Bis auf ein Projekt konnten alle Aufträge weitergeführt werden“, informiert Polytechnik-Geschäftsführer Lukas Schirnhofer.
Die Sustainable Future Investment Beteiligungsgesellschaft (SFI) stellt als Beteiligungsgesellschaft der HKL-Familien-Privatstiftung mit Heinz Grossmann den zweiten Geschäftsführer, der unter anderem für die Bereiche Finanzen und Strategische Beteiligungen bei den Niederösterreichern zuständig ist. Schirnhofer kümmert sich um die Bereiche Vertrieb, Technik und Produktion. Sein Vater und Unternehmensgründer, Leo Schirnhofer, ist mit Ende Juli in den fünfköpfigen Beirat gewechselt.
Den Vorsitz des Beirats hat Dr. Georg Pölzl inne. Pölzl ist Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Post und gleichzeitig Stiftungsvorstand der HKL-Familien-Privatstiftung. „Ziel des Beirats ist es, das Wachstum bei Polytechnik zu unterstützen sowie den nachhaltigen Pfad der Entwicklung und Forschung professionell voranzutreiben“, erklärt Schirnhofer.
Für die Zukunft gut gerüstet
Der Polytechnik-Stammsitz in Weissenbach wurde 2020 modernisiert und erweitert: Mit mehr als 3300 gebauten Anlagen und einem Exportanteil von über 90 % sind die Niederösterreicher ein Global Player © Polytechnik
Am Hauptsitz in Weissenbach konnten alle Arbeitsplätze erhalten werden und man plant in Zukunft, basierend auf den 240 Mitarbeitern in der Gruppe, nachhaltig zu wachsen.
Mit dem modernisierten Stammwerk und mit Produktionsstandorten in Ungarn, Rumänien sowie einer Joint-Venture-Produktion in China sieht man sich für die Anforderungen des internationalen Marktes gut gewappnet. Das Auslandsgeschäft (Exporte über 90%) hat neben der DACH-Region und der gesamten EU für Polytechnik eine sehr hohe Bedeutung. Südostasien, aber auch Nordamerika sind stark nachfragende Regionen.
Derzeit werden Großanlagen in der Schweiz, in Deutschland, Korea, Japan und Neuseeland in Betrieb genommen. Vor wenigen Wochen ist eine der modernsten und emissionsärmsten Altholzenergieanlagen mit einer Leistung von 5300 kW bei dem Pelletierwerk Andreas Wiesbauer, Hohenberg, in Betrieb genommen worden. Eine zweimal 7500 kW-Biomasseanlage im Süden Ungarns befindet sich in der Montage, in Deutschland wurden vor Kurzem zwei 5000 kW-Vorschubfeuerungsanlagen für die Verbrennung von Altholz und in Polen wurde eine 5500 kW-Stromerzeugungsanlage (1 MW elektrische Leistung mit ORC-Turbine) in Auftrag genommen.
Der laut eigenen Angaben technologische Weltmarktführer von Biomasseenergieanlagen hat am Hauptsitz in Weissenbach 2020 bis 2021 seine Produktionskapazitäten durch den Zubau von neuen Hallen sowie die Ausstattung mit modernen Produktionsmaschinen erhöht. „Wir sind für den derzeitigen internationalen Wandel von fossiler in alternative Energie bestens gewappnet“, betont der Geschäftsführer.