Sowohl die weltweite Pelletsproduktion als auch der -verbrauch steigen seit Jahren. Seit 2020 werden global mehr Presslinge verbraucht als produziert, geht aus dem Pellet Report 2022 der beiden Brüsseler Verbände Bioenergy Europe und European Pellet Council hervor. Mit 46,6 Mio. t wurden 2021 um 5,3 Mio. t mehr verbraucht als produziert.
EU und Nordamerika dominieren
Die globale Pelletsproduktion 2021 belief sich auf 41,33 Mio. t. Das sind 7% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 33,07 Mio. t oder 80 % der weltweit produzierten Pellets stammten aus der Europäischen Union (EU) und aus Nordamerika, dahinter folgt Asien mit 4,92 Mio. t oder 12%. Die EU produzierte vergangenes Jahr 19,96 Mio. t Pellets, 2020 waren es 18,33 Mio. t. Das ist ein Plus von 9%. Der Pel-letsausstoß im restlichen Europa (ohne Russland, die Ukraine und Belarus) betrug 1,67 Mio. t (+15%). Mit 13,11 Mio. t produzierte Nordamerika 530.000 t mehr Pellets als im Vorjahr. Der Anstieg war fast ausschließlich auf eine Produktionszunahme Kanadas (+490.000 t) zurückzuführen. Südamerika stellte 1,34 Mio. t (+17%) her. In dem Fall war hauptsächlich Brasilien mit einem Plus von 190.000 t zum Vorjahr für den Anstieg verantwortlich. Insgesamt gab es 2021 weltweit 1230 Pelletswerke, davon allein 955 in der EU und 127 in Nordamerika. Der größte Produzent der Welt sind die USA mit 9,31 Mio. t, gefolgt von Kanada mit 3,8 Mio. t sowie Deutschland mit 3,55 Mio. t. Die Top 10 vervollständigen Vietnam (3,1 Mio. t), Lettland (2,11 Mio. t), Schweden (1,9 Mio. t), Frankreich und Polen mit jeweils 1,8 Mio. t, Österreich (1,61 Mio. t) sowie Estland (1,5 Mio. t). Damit kommen sieben der zehn größten Produzentenländer der Welt aus der EU.
Industriepellets zur Stromerzeugung
Der weltweite Verbrauch an Presslingen betrug 2021 46,64 Mio. t. 2020 lag dieser noch bei 40,18 Mio. t. Das ist ein Plus von 16%. Mit 24,45 Mio. t verbraucht die EU knapp über die Hälfte der Pellets. Vor zwei Jahren lag der EU-Verbrauch noch bei 20,6 Mio. t.
Hinter der EU folgt das restliche Europa (ohne Russland, die Ukraine und Belarus) mit 11,11 Mio. t oder 24 % sowie Nordamerika mit 2,8 Mio. t oder 6% des weltweiten Bedarfs. Mit 19,86 Mio. t entfielen im Vorjahr 43% des globalen Pelletsverbrauchs (46,6 Mio. t) auf die Stromerzeugung. In Kraft-Wärme-Kopplungs (KWK)-Anlagen wurden 4,5 Mio. t (9%) Presslinge eingesetzt. 17,27 Mio. t (37%) wurden bei privater und 5,01 Mio. t (11%) bei gewerblicher Nutzung verheizt. Der Verbrauch in den Niederlanden ist um 40% oder 940.000 t gestiegen. Holland verwendet Pellets hauptsächlich für die industrielle Stromerzeugung. Dahinter folgen Dänemark (+25% oder 700.000 t), Deutschland (+29%, 660.000 t) sowie Frankreich (+23%, 530.000 t).
Den prozentual größten Anstieg – von 300.000 auf 700.000 t – verzeichnete Polen mit 76%. Mit 9,75 Mio. t ist Großbritannien der größte Pelletsverbraucher Europas. Die Presslinge werden meist aus Nordamerika importiert und für die Stromerzeugung eingesetzt. Japan und Südkorea sind die beiden Länder mit dem größten Pelletsbedarf Asiens. Japan hat 2021 mit 3,2 Mio. t um 1 Mio. t mehr verbraucht als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mit 3,1 Mio. t entfiel der Großteil auf Industriepellets zur Stromerzeugung. Nach Japan und den Niederlanden hat Südkorea eine der größten Mengensteigerungen weltweit. Mit 3,99 Mio. t wurden 2021 im Jahresabstand 700.000 t (+21%) mehr Pellets im gewerblichen Sektor eingesetzt. Hauptlieferländer für beide Nationen waren Vietnam, Malaysia, Russland sowie Kanada und die USA.