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Musterhaus Brauchl-Haus in Blauen Lagune © DI (FH) Martina Nöstler

Neue Haustypen

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 21.06.2005 - 00:00
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Musterhaus Brauchl-Haus in Blauen Lagune © DI (FH) Martina Nöstler

Die Vario-Häuser sind bei uns der Mercedes, die Brauchl-Häuser der Maybach“, vergleicht Ing. Josef Gruber, Geschäftsführer von Vario-Bau, Wr. Neustadt. Am 10. und 11. Juni konnten Neo-Häuslbauer und Interessierte im Rahmen eines Tages der offenen Tür einen Einblick in die Fertigung und Philosophie des Fertighaus-Herstellers gewinnen.Alles ist möglich. Vario-Bau bietet sowohl Standard-Fertighäuser, die „im gewissen Maße noch abgeändert werden können“ (Gruber). Hier führt man mit der Serie Family ein Programm mit acht Haustypen. 60% der gefertigten Häuser werden aber nach individueller Planung seitens der Kunden hergestellt. „Im Prinzip ist alles möglich. Das variable Bauen steht bei uns im Vordergrund“, ergänzt der Geschäftsführer.
Heuer wurden zwei neue Vario-Häuser in den Musterhauszentren Graz sowie in der Blauen Lagune in Vösendorf aufgestellt. Die neuen Haustypen im modernen Stil sind mit Satteldächer und angegliederten Pultdächern ausgeführt. „Auch Wintergärten sind nach wie vor ein großes Thema“, ortet Gruber.
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Führung durch Produktion am Tag der offenen Tür © DI (FH) Martina Nöstler

Gute Energiekennwerte. Vor allem die Pultdächer weisen durch den kompakten Baukörper energietechnisch gute Kennzahlen auf. „Alle unsere Häuser haben niedrige Energiekennzahlen, Passivhäuser unter 15 kWh/m²J“, so Gruber nicht ohne stolz. Denn: Je kleiner der Wert, umso höher die Förderung.
Hinsichtlich der Wandaufbauten bietet Vario-Bau fünf Systeme an – von der Economy- bis zur Passivhaus-Wand. Bei den Brauchl-Häusern gibt es eigene Bauteil-Aufbauten. Die Vario-Häuser werden grundsätzlich mit Heralan gedämmt, die Brauchl-Häuser mit Schafwolle.
Passivhäuser erfreuen sich auch bei Vario-Bau immer größerer Beliebtheit. „Bei Genossenschafts-Projekten ist zwar manchmal Überzeugsarbeit notwendig –wir haben aber immer gute Erfahrungen sowie positive Rückmeldungen von den Bewohnern erhalten“, freut sich Gruber.
Nachfrage und Verkauf der Einfamilien-Häuser analysiert Gruber mit überwiegend konstant. Bei den Bauträger-Geschäften konnte man vor allem im Export in den vergangenen Jahren gute Steigerungen erzielen. 15% der jährlich gefertigten Häuser werden ins Ausland verkauft – nach Norditalien, Griechenland und beginnend auch in die Schweiz.
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Wand-Fertigung: auf drei Linien werden die Elemente zusammengebaut © DI (FH) Martina Nöstler

Strenge Anforderungen. In Griechenland arbeitet man mit Partnern zusammen, die die Häuser – griechenlandgerecht – planen. „Bei Wand- und Deckenaufbauten gibt es nicht viele Unterschiede. Die Anforderungen an die Erdbebensicherheit sind im Süden aber wesentlich strenger“, erklärt Gruber.Moderne Fertigung. Die Wandaufbauten werden auf drei Linien vom schwedischen Hersteller Bautech vorgefertigt – inklusive Leerverrohrung und Fenster. Die Herstellung der Dach- und Deckenelemente passiert in einer zweiten Halle.
Bei kleineren Dimensionen verwendet man bei Vario-Bau KVH, bei größeren BSH. 9000 m³ Holz werden jährlich verarbeitet. Bei Brauchl-Haus wird als Beplankung oftmals OSB eingesetzt. Hier hat man nun aber auch ein Alternativ-Produkt gefunden: „Living-Board stellt für uns eine gute Lösung dar“, meint Gruber. Profilbretter bezieht Vario-Bau bereits fertig beschichtet von Pabst, Obdach.

Vario-Bau-Facts

Gegründet: 1983
Geschäftsführer: Ing. Josef Gruber
Umsatz 2004: 18 Mio. €
Mitarbeiter: 100
Areal: 20.000 m², davon 6000 m² Produktionsfläche, Bemusterungszentrum, Büro
Holzeinsatz: 9000 m³/J (KVH, BSH, Lamellen- und Kantholz)
Fertigung: 100 Einfamilien-Häuser, 70 Wohneinheiten in Form von Objekt- und sozialem Wohnbau (pro Jahr)
Produkte: Fertighäuser (Standard oder individuell geplant)
Export: 15% (Norditalien, Griechenland, Schweiz)