Auch Säge in Eigenbau
Pro Jahr schneidet man etwa 7000 fm mit einer vertikalen Blockbandsäge ein. Das Grundgerüst ist bereits 30 Jahre alt, aber der Rest ist eigens konstruiert und dazugebaut.Andreas Fritsche, der für den Einschnitt verantwortlich ist, optimiert die Ausbeute mit einer - wie könnte es anders sein - selbst programmierten Software. „Das Programm listet auf, welche Sortimente im Moment benötigt werden”, erläutert Fritsche. „Die Wunsch-Sortimente werden dann visuell über den Stammquerschnitt gelegt und so optimiert eingeschnitten. Während die Hauptware verarbeitet wird, koordiniert man am Bildschirm den Besäumer für die Seitenware. Ein Eigenbau-Stapelroboter ist ebenfalls vor Kurzem in Betrieb gegangen.”
Derselbe Staplerfahrer, der zuvor das Rundholz auf die Säge aufgelegt hat, transportiert die fertigen Schnittholz-Pakete ab. Die Trockenkammer - welche vom Grundgerüst von Mühlböck, Eberschwang, stammt - fasst 150 m3 Schnittholz. Die Elektronik stammt von den Brüdern selber.
Manuelle Beschickung
Aus dem Schnittholz fertigt man „zu 99% KVH”. Michael Fritsche, der für die Anlage zuständig ist, beschickt diese händisch. Er markiert zuerst die Fehler mit einem Farbstift. Dann gelangen die Lamellen in die Kappsäge und weiter in die Keilzinkung. Wer schon KVH-Linien in größeren Betrieben gesehen hat, ist verblüfft von der Einfachheit der Anlage.„Bei uns muss jede KVH-Stange von erstklassiger Qualität sein”, weiß Fritsche. „Die Kunden - meistens Händler - fordern dies.” Fritsche berichtete von einem Extrembeispiel, wo NiSi-KVH wegen einer kleinen ungehobelten Stelle reklamiert wurde.
Jede Länge lieferbar
Mit dieser Anlage ist jede Länge produzierbar. Man fertigt zu 70% auf Auftrag.Mit anderen regionalen Sägewerken ist man im Begriff, eine Vorarlberger Marke aufzubauen. „Warum muss etwa ein Unternehmen KVH quer durch Europa in unsere Region fahren”, fragt sich Fritsche anlässlich der Holzkurier-Betriebsbesichtigung. „Wir wollen Transportstrecken minimieren und unsere Kunden darüber informieren.”