160 Teilnehmer, darunter Hoteliers, Gastronomen, Architekten und Unternehmer der Bauwirtschaft, lauschten den Ausführungen der Referenten © proHolz Tirol
Für Stanglwirt-Hausherr Balthasar Hauser ist der Werkstoff Holz im Tourismus ebenfalls nicht wegzudenken. In seinem Eröffnungsinterview gab er Einblicke in das Konzept „Stanglwirt“. Bei den stetigen Vergrößerungen seines Areals denkt er bereits an den Bau eines Apartmenthauses für seine Angestellten. „Wir haben 250 Mitarbeiter, denen wir eine entsprechende Unterkunft in der Nähe ihres Arbeitsplatzes bieten möchten. Im Bezug auf Kostenminimierung und geringe Bauzeiten können wir uns durchaus einen mehrstöckigen Holzbau vorstellen. Es ist momentan ein großes Thema bei uns.“
Prof. Mag. Peter Zellmann vom Institut für Freizeit und Tourismusforschung in Wien prognostizierte dem Tourismus in Österreich Erfolgssteigerungen, wenn mehr auf die Bedürfnisse der Gäste eingegangen wird. Denn „ohne Gast kein Tourismus. Es ist ein Zusammenspiel aus Produzent und Konsument, die erst gemeinsam das perfekte Produkt schaffen.“
Umgang mit Emotionen
Veranstalter und Vortragende: proHolz Tirol-Vorstand Wurm, Touristiker Sarsteiner und MMag. Krösselhuber, Moderator Rohrbacher, Referenten Waltl-Piffer, BM Waltl, Architekt Reitter, Mag. Lechner (Holzcluster Salzburg) und DI Lex (proHolz Tirol) (v. l.) © proHolz Tirol
Bei der Urlaubsplanung ist nicht mehr nur ein günstiger Preis bei der Wahl des Urlaubsziels entscheidend, sondern vor allem auch die Gastfreundlichkeit, gutes Essen und eine gemütliche Atmosphäre. Um dem Gast eine authentische Atmosphäre zu bieten, ist die Verwendung von Holz nicht mehr wegzudenken. Gäste reisen mit einer bildlichen Vorstellung ihres Urlaubsortes an. Diese sollte bestmöglich umgesetzt sein.
Gastieren mitten im Wald
Optisch mit der Natur verwachsen: Arge Reitter-Holzbox-Projekt ?Gradonna Mountain Resort? in Kals (Osttirol) © Günter Ölhafen
Holz spielt eine große Rolle, die gewünschte Atmosphäre und die erneut betonte Authentizität zu schaffen. „Holz steht für ökologische und emotionale Qualität. Es ist intelligent und übertrifft besonders in diesen Punkten den Betonbau. Noch dazu ist Bauen mit Holz schnell. Die effektive Bauzeit beträgt eine Woche für ein Chalet mit einer Fläche von 150 m²“, erklärte Reitter.
Feinheiten schaffen Atmosphäre
Innenarchitektin Nicole Waltl-Piffer von W2 Manufaktur in Leogang zeigte in ihrem Vortrag „Holz im Raum“ am Beispiel des Salzburger Hofs in Leogang, wie wichtig es ist, besonders bei der Gestaltung des Innenraums eine optimale Gasterlebniskette zu kreieren. Ihre Aufgabe als Innenarchitektin ist es, beim Gast Erinnerungswerte zu schaffen. Die Zufriedenheit des Gastes wird erst erreicht, wenn ihm mehr geboten wird, als er erwartet.Infrastruktur, Wellnessbereich, 96 Gästezimmer und das Restaurant wurden von der M2 Manufaktur neu konzipiert. „Es sollte etwas geschaffen werden, dass der Topografie der Umgebung entspricht. Wir haben hierbei auf kulturelle Innenarchitektur gesetzt. Diese sind mittels sogenannten USP’s (Anm.: unique selling proposition; Alleinstellungsmerkmale) im gesamten Haus wieder zu finden“, berichtete Waltl-Piffer.
Holz ist auch in diesem Objekt der dominante Werkstoff – in Form von Inneneinrichtungsgegenständen, aber auch beispielsweise als Zirbendecke, wurden verschiedene Holzarten aufgrund ihrer speziellen Charakteristika verarbeitet. Durch bewusste Platzierung von traditionellen Elementen und sogar das Einsetzen von punktuellen „Beduftungen“ im Raum, empfinden Konsumenten ihren Aufenthalt als Gesamterlebnis.