Großvater Willibald Longin gründete im Jahr 1957 in Dobersberg den Holzbaubetrieb, seit 1992 leiten die Brüder Erich und Willibald die Unternehmensgeschicke. Durch den stetigen Ausbau ist Holzbau Longin heute mit 54 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber der kleinen Waldviertler Gemeinde.
„Der Druck war nie so groß, dass eine Abneigung entstehen konnte“, erzählt Erich Longin beim gemütlichen Mittagessen. Er meint damit den Druck des Elternhauses, den Familienbetrieb übernehmen zu müssen – komme, was da wolle. „Wenn man selbst von etwas überzeugt ist, kann man die Begeisterung auch auf seine Kinder übertragen.“ Dabei spricht er in zweierlei Hinsicht aus Erfahrung. Selbst als Kind von seinem Vater begeistert worden, entfachte er wiederum bei seinen eigenen Kindern die Leidenschaft. Alle drei Sprösslinge von Erich und Elfriede Longin haben auf unterschiedliche Weise ebenfalls in die Kerben des Großvaters geschlagen. Zwei betätigen sich außerhalb des Betriebes in der Baubranche. Ein Sohn ist im Betrieb beschäftigt – derzeit als Polier. Aber auch der Nachwuchs anderer Familien soll sensibilisiert werden. So beteiligt sich Erich Longin regelmäßig an der Aktion „Jimmy on Tour“. Intention dabei ist es, Jugendliche vor Berufseinstieg über ihre Optionen zu informieren. Darüber hinaus engagiert sich die Geschäftsführung, den Lehrlingen einen Mehrwert in Form einer betriebsinternen Zusatzausbildung zu bieten. „Davon haben beide Parteien etwas. Aufgrund dieser Ergänzung können die vielschichtigen Aufgaben des Unternehmens erst bewerkstelligt werden“, sagt Erich Longin, während er den umfangreichen Stundenplan präsentiert.
Man merkt, Aus- und Weiterbildung wird im Hause Longin großgeschrieben. So hat sich auch der Sohn von Geschäftsführer Willibald Longin für eine Ausbildungsergänzung entschieden. Im Oktober vergangenen Jahres schloss er den Überholz-Universitätslehrgang in Linz ab und ist begeistert. Unter anderem mussten in Kleingruppen, meist bestehend aus einem Holzbaumeister, einem Bauingenieur und einem Architekten, Lösungen entwickelt werden. „Von Beginn an wurde gemeinsam an Problemen gearbeitet“, streicht Willibald Longin jun. einen Vorteil des Lehrganges heraus. Dabei gingen alle Parteien Kompromisse ein. „Ein Konzept, das sich meiner Meinung nach noch viel stärker in der Praxis durchsetzen müsste.“
Vollholzbausystem
Unternehmensphilosophie ist es, verschiedenen Standbeinen gleichermaßen Bedeutung zukommen zu lassen. So sieht Erich Longin das Hauptgeschäft nach wie vor im Hausbau, Hallenbau, Bau von Wintergärten und Dachstühlen und in der Althaussanierung. „Wir konzentrieren uns vorwiegend auf den privaten Bauherren“, beschreibt Longin das Tätigkeitsfeld. Dabei legen die Geschäftsführer großen Wert auf die Weiterentwicklung von Produkten. „Die Größe unseres Betriebes gibt uns den Spielraum, aktiv Forschung und Produktentwicklung zu betreiben“, erklärt er und spielt damit auf das 1990 entwickelte „Londek-System“ an, wofür im Jahr 2000 der Innovationspreis verliehen wurde. Die Londek-Deckenkonstruktion basiert auf einem Stecksystem und kann hohe Traglasten aufnehmen. Durch die Weiterentwicklung von Londek folgte 2000 Londyb. Dabei handelt es sich um eine Brettstapelwand, die als Vollholzbausystem ohne Leim und Nägel auskommt und durch das Verdübeln der Hölzer funktioniert. Das dafür benötigte Material wird im hauseigenen Sägewerk eingeschnitten. Aus eben dieser Leidenschaft gegen den Stillstand resultieren verschiedene Auszeichnungen. So erhielt ein Longin-Haus, geplant von dem intern beschäftigten Architekten Dietrich Waldmann, 2011 den Niederösterreichischen Holzbaupreis. Honoriert wurde der Einsatz ebenfalls, indem Bundesminister Andrä Rupprechter Ende November den Betrieb als Klimaaktiv-Partner ehrte. Damit geht Longin einen weiteren Schritt in Richtung ökologischerer Zukunft. Jeder Preis sei eine Auszeichnung und gebe Antrieb, den eingeschlagenen Weg weiter zu beschreiten. Generation um Generation.
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