Österreich

Passivhäuser verlieren an Bedeutung

Ein Artikel von Jasmin Rainer (für holzkurier.com bearbeitet) | 15.03.2019 - 13:19

Im vergangenen Jahr wuchs die Nachfrage nach Eigenheimen in Fertigteilbauweise in Österreich um 0,9%. Dabei wurden 4.187 Ein- und Zweifamilienhäuser errichtet.

Um rund 7% (2018: 759 Mio. €) erhöhten sich die Umsätze der Fertighaushersteller, verglichen mit 2017. Auslöser für die erhöhten Preise sind steigende Herstellungskosten und der Trend zu kostenintensiveren oder schlüsselfertigen Fertigteilhäusern. Von diesen fixfertigen Häusern wurden im Vorjahr 50% und ein weiteres Drittel belagsfertig übergeben. Nur noch 14% dieser Gebäude sind „Ausbauhäuser“.

Innerhalb von drei Jahren ging die Zahl der Passivhäuser um mehr als ein Viertel zurück. Knapp 96% aller Fertigteilhäuser wurden als Niedrigenergiehäuser ausgeführt. Die Zahl der ohnehin wenigen Passivhäuser ging erheblich zurück. Nur 147 Passivhäuser wurden 2018 gebaut. Drei Jahre davor waren es noch über 200 gewesen. Für den Studienautor, Andreas Kreutzer, ist die Zukunft der Passivhäuser umstritten. Tritt 2020 die „Richtlinie 2010/31/EU über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden“ in Kraft, müssen neu errichtete Wohngebäude einem Niedrigstenergiestatus entsprechen. Die derzeit erbauten Niedrigenergiehäuser müssten somit auf den Stand von Niedrigstenergiehäusern gebracht werden. Kreutzer meint: „Ob sich dadurch die Rahmenbedingungen für Passivhäuser verbessern, kann stark bezweifelt werden. Vielmehr ist auch ein Szenario vorstellbar, in dem zumindest in der Fertighausindustrie Passivhäuser gänzlich aus dem Sortiment genommen werden, denn man braucht sie dann einfach nicht mehr.“