Holzbau Kostka

Viel mehr Möglichkeiten

Ein Artikel von Martina Nöstler | 03.07.2019 - 08:21

Brandneu ist die K2-Industry bei Holzbau Kostka im niederösterreichischen Michelndorf. Die Abbundanlage inklusive des angeschlossenen Hobelautomaten HM-3 ging im April in Betrieb. Die K2-Industry ist bereits die zweite Abbundanlage aus dem Hause Hundegger bei Holzbau Kostka: Sie ersetzt eine alte P10. „Die P10 ist zwar noch tadellos gelaufen. Im Sinne einer zukunftsfähigen Ausstattung und weiterhin gesicherten Ersatzteilbeschaffung haben wir uns jedoch für eine Neuinvestition entschieden“, erklärt Geschäftsführer Herwig Kostka.

Komplettes Dach

Das Unternehmen führt sämtliche Holzbauarbeiten durch – vom Dachstuhl über Carports bis hin zum Hallen- und Hausbau. Tätig ist man dabei überwiegend regional. Die besondere Spezialität ist aber, dass Kostka die komplette Dachhaut anbieten kann: „Seit einigen Jahren dürfen wir auch sämtliche Spengler- und Dachdeckerarbeiten durchführen. Somit erledigen wir alles aus einer Hand. Das ist bei den Kunden beziehungsweise den Baumeistern gefragt und beliebt. Keiner will sich mit vielen Ansprechpartnern herumschlagen“, bestätigt Kostka.

Mit der K2-Industry kommt nun ein weiterer Pluspunkt in Bezug auf das Dach hinzu: Kostka kann jetzt rationell Holzverbindungen, sprich Schwalbenschwanzverbindungen, herstellen. Dadurch wird die Montage der Bauteile auf der Baustelle wesentlich einfacher.

Standardmäßig bearbeitet Kostka nun Elemente bis 16 m Länge. „An der Aufgabe- und Abnahmeseite befinden sich aber noch Prallwände, die für längere Hölzer bei Bedarf heruntergefahren werden können“, verweist Arno Gaggl, zuständig für den Hundegger-Vertrieb in Österreich, bei der Besichtigung. Kostka entschied sich bei der Abbundanlage für die „mittelgroße“ Ausführung. Das heißt, die Maschine bearbeitet Hölzer bis zu einem Querschnitt von 300 mal 650 mm. Hundegger bietet die K2-Industry noch in zwei weiteren Varianten an: 450 oder 1300 mm Breite.

Mehrere Aggregate

Im Gegensatz zu anderen Abbundmaschinen hat die K2-Industry nicht nur eine Spindel mit einem angeschlossenen Werkzeugwechsler. Für eine große Bearbeitungsvielfalt und einen intensiven industriellen Einsatz im Dreischichtbetrieb entwickelten die Hundegger-Konstrukteure eine Anlage mit mehreren hintereinander folgenden Hochleistungsaggregaten. „Damit erspart man sich die Werkzeugwechselzeiten, denn die auf den Aggregaten eingespannten Werkzeuge sind immer sofort einsatzbereit“, erklärt Gaggl. Zum einen sei das etwa das Kreissägeblatt mit einem 13 kW starken Antrieb. Es lasse sich um 360° drehen und um 65° neigen. Gaggl hebt zudem besonders das Universalaggregat hervor: Dieses ist fünfachsig gesteuert und habe einen 15 kW-Motor. Aufgrund des Direktantriebes handelt es sich um ein sehr leistungsstarkes Aggregat. Bei Kostka sind hier beispielsweise ein Walzenfräser mit 370 mm Durchmesser, ein Fingerfräser sowie das Werkzeug für die Schwalbenschwanzverbindung montiert. „Durch den jetzt elektrischen Achsantrieb wird eine hervorragende Positioniergenauigkeit erreicht“, bemerkt Gaggl.

Hannes Kostka, der Bruder des Geschäftsführers und „Herr“ über die K2-Industry, ist mit der Abwicklung durch Hundegger sehr zufrieden: „Die Installation erfolgte zügig binnen einer Woche. Danach standen uns die Techniker noch eine Zeit für die Schulung sowie die Begleitung der ersten Projekte zur Seite.“ Die Übergabe der Abbunddaten geschieht bei Kostka per USB-Stick an das Hundegger-Programm Cambium. Zudem ist die Anlage an die Fernwartung angeschlossen – für Kostka eine Arbeitserleichterung, sollten einmal Fragen auftauchen.

Bei der Besichtigung verweist Gaggl auf eine weitere Besonderheit: „Die Reststücke fallen unter dem Kreissägeaggregat direkt in einen Hacker. Damit reduzieren sich die Leerzeiten, die sonst für die Entsorgung der Abschnitte benötigt werden. Diese Lösung wird immer öfter nachgefragt.“

Ideale Kombination

Kostka entschied sich – wie bereits eingangs erwähnt – für eine Hobelmaschine hinter der Abbundanlage. „Wir verarbeiten zwar fast ausschließlich KVH, also bereits getrocknetes, keilgezinktes und gehobeltes Holz. Für eine perfekte Oberfläche, vor allem im Sichtbereich, fahren wir die abgebundenen Teile aber nochmals durch die neue HM-3“, führt Kostka aus. Und hin und wieder komme es doch noch vor, dass die Kunden explizit klassisches Bauholz bestellen. Der Querförderer bringt die Ware hinter der K2-Industry automatisch in Richtung der Hobelmaschine, die parallel zur Abbundanlage aufgestellt ist. Die HM-3 bearbeitet Hölzer bis zu einem Querschnitt von 300 mal 450 mm und einem Vorschub von bis zu 22 m/min. Die Bearbeitung erfolgt auf allen vier Seiten inklusive der Fasen.

„Kostka hat sich vorab intensiv mit dem Projekt auseinandergesetzt. Damit lassen sich schon im Vorfeld viele Fragen klären und der Aufbau beziehungsweise die Inbetriebnahme gehen reibungsloser vonstatten“, meint Gaggl abschließend.

Holzbau Kostka

Standort: Michelndorf
Geschäftsführer: Herwig Kostka in 4. Generation
Mitarbeiter: 10
Produkte: Dachstühle, Carports, Terrassenüberdachung, An- und Zubauten, Hallenbau, Holzriegelbau (Einfamilienhaus), Spengler- und Dachdeckerarbeiten
Holzeinsatz: rund 500 m³ KVH jährlich, zudem BSH, Bauholz, Hobelware
Absatz: regional

Hundegger

Standort: Hawangen/DE
Gegründet: 1978
Vorstandsvorsitzender: Hans Hundegger
Geschäftsführer: Walter Fahrenschon
Mitarbeiter: 440
Produkte: Abbundanlagen, Hobelmaschinen, Portalbearbeitungszentren, Plattenbearbeitungsautomat, MHM- und PHE-Fertigungslinien
Absatz: weltweit bereits über 5300 Anlagen ausgeliefert