Stefan Buhl mit dem von ihm entwickelten Buhl-Verbinder: rechts der Verbinder und links die ausgesprochen großzügig ausgeführte Tasche für eine einfache Positionierung © Günther Jauk
Stefan Buhl weiß, dass es auf der Baustelle immer möglichst rasch gehen soll. Der Zimmermeister weiß aber auch, dass es gerade beim Positionieren einer Wand – egal, ob in BSP- oder Holzrahmenbauweise – immer wieder zu Komplikationen und damit auch zu Verzögerungen kommt. „Viel hängt dabei vom Trupp und von den eingesetzten Verbindungsmitteln ab“, erklärt Buhl, der in Obermaiselstein neben einer Zimmerei auch das Lohnabbundunternehmen Abbund Technik Allgäu betreibt. „Beim Einsatz klassischer Metallverbinder für Wände, Decken und Dachelemente ist der Spielraum meist sehr gering, oder die Verbinder sind zu tief gesetzt, wodurch sich bei der Montage immer wieder etwas verklemmt. Außerdem können und werden diese Verbinder auch immer wieder falsch montiert, was ebenfalls kostbare Zeit und Nerven kostet.“
Vor diesem Hintergrund begann Buhl bereits vor zwei Jahren, an einem neuen Verbindungsmittel zu arbeiten, das keine Fehler bei der Montage mehr zulässt und das Aufstellen maßgeblich vereinfacht. Herausgekommen sind der große Verbinder des Typs „Buhl SV15“ sowie der kleine Verbinder des Typs „Buhl KR46“.
Schwalbenschwanz-Prinzip
Kein Klemmen und kein Ärgern: Der Buhl-Verbinder ermöglicht eine einfache und fehlerfreie Montage aller flächigen Holzbauelemente © Buhl
Der Buhl SV15 ist ein Verbindungszapfen aus Holz, dessen Position mithilfe zweier unterschiedlich großer Markierungsbohrungen exakt festgelegt ist, was eine falsche Montage ausschließt. Das Gegenstück bildet eine in das Holz eingefräste Tasche, die sich nach unten hin deutlich verjüngt. „Der Anfangs großzügige Platz beim Einfahren der Zapfen verhindert ein mögliches Verklemmen und vereinfacht die Montage auf der Baustelle maßgeblich“, erläutert Buhl einen wesentlichen Vorteil seiner Entwicklung.
Die Markierungsbohrungen und das Fräsen der Tasche übernimmt eine CNC-Abbundanlage, wobei die Eingabe der Verbinder im CAD erfolgt. Hier gibt es in einigen namhaften CAD-Programmen bereits ein eigenes „Buhl-Bauteil“, das per Mausklick eingefügt werden kann. In der Praxis kann jeder Mitarbeiter – vom Lehrling bis zum Meister – die Verbinder in kurzer Zeit vormontieren, egal, ob auf der Baustelle oder bereits im Werk.
Zudem lässt sich der Buhl-Verbinder aber auch im Handabbund einsetzen. Hierfür werden Stangen im Raster vorab gefräst und später – je nach Bedarf – abgelängt.
Für alle flächigen Holzbauteile
Das Einsatzgebiet seines Verbinders sieht Buhl überall dort, wo flächige Holzbauteile miteinander verbunden werden – vom Holzrahmen- über Massivholz- bis hin zu Brettsperrholz-Wänden. „Auch wenn eine Beplankungslage an der Ecke durchgeht oder auch alles über eine Wandstation bearbeitet wird, kann der Holzverbinder zum Einsatz kommen“, erläutert der Entwickler.
Aktuell als Montageverbindung im Einsatz, lässt Buhl gerade die statischen Eigenschaften seines geschützten Holz-Verbinders nachweisen.