Siegfried Jörg jun. ist – genau wie sein Vater – ein Vollblutzimmermann. 1981 vom Senior gegründet, bietet die Zimmerei Siegfried Jörg aus Rettenberg im Allgäu bis heute Holzbauarbeiten aller Art. „Wir streben bewusst keine Spezialisierung an, sondern sind stets bemüht, alle Kundenwünsche bestmöglich umzusetzen“, erläutert Jörg. jun., der das Unternehmen seit 2016 führt. Das Angebot reicht von klassischen Dachstühlen und Terrassen über Altbausanierungen und landwirtschaftliche Hallen bis hin zu kompletten Wohnbauten. „Und wenn jemand wegen einer einzigen Zaunlatte zu uns kommt, dann kriegt er die auch“, gibt Jörg Einblicke in die Unternehmensphilosophie.
Paradigmenwechsel
Anlagenbediener Konrad Ness (li.) und Zimmermeister Siegfried Jörg sind mit ihrer Robot Drive ausgesprochen zufrieden © Günther Jauk
Bis vor einem Jahr erledigten Jörg und sein achtköpfiges Team sämtliche Abbundarbeiten per Hand. Und obwohl der Zimmermeister dieses Handwerk über allen Maßen schätzt, spielte er bereits seit einiger Zeit mit dem Gedanken, in eine CNC-Abbundanlage zu investieren. „Mit Blick auf die Konkurrenz, die Wirtschaftlichkeit und die Zukunft kommt man um eine Abbundanlage nicht umhin“, begründet Jörg den Paradigmenwechsel, der ihm damals alles andere als leicht fiel.
Künftig auf Lohnabbund zu setzen, war für den Allgäuer hingegen keine Option: „Es war mir wichtig, die Arbeit und Wertschöpfung auch weiterhin im eigenen Betrieb zu haben und nicht nur noch Montagezimmerer zu sein. Zudem können wir nur mit einer eigenen Abbundanlage entsprechend schnell und flexibel reagieren.“
Flexibler Alleskönner
Wesentlich einfacher gestaltete sich indes die Wahl des Herstellers. „Natürlich haben wir uns auch andere CNC-Anlagen angesehen, aber Hundegger war von Anfang an die erste Wahl“, berichtet Jörg. Konkret orderte der Zimmermeister eine Robot Drive 650.
Ein Werkzeugwechsler mit 18 Plätzen bietet ausreichend Platz für alle Fräs-, Bohr- und Sägewerkzeuge © Günther Jauk
Mit den Robot-Modellen entwickelte Hundegger ausgesprochen flexible Universalmaschinen speziell für kleine bis mittelgroße Holzbaubetriebe. Dabei erledigt ein sechsachsiger Roboterarm sämtliche Bearbeitungsschritte. Ein Werkzeugwechsler mit 18 Plätzen steht für die umfassenden Fräs-, Bohr- und Sägearbeiten zur Verfügung. Jörg entschied sich für einen 65 cm breiten Maschinentisch, optional bietet Hundegger die Anlage auch mit 1,3 m Arbeitsbreite an. „Die Robot Drive 650 ist mit ihrer Grundausstattung genau auf die Anforderungen unserer Betriebsgröße zugeschnitten und macht sich auch ohne Lohnabbund bezahlt. Darüber hinaus können wir die Anlage jederzeit um ein zusätzliches Aggregat, beispielsweise zum Sägen, erweitern“, berichtet Jörg, für den diese Aufrüstmöglichkeit ein wesentliches Entscheidungskriterium war.
Gemeinsam ans Ziel
Ein Großbrand 2020 veranlasste Jörg, statt einer gleich zwei neue Hallen zu errichten. Neben einer Lagerhalle konnte das Unternehmen so die idealen Platzverhältnisse für die neue Abbundanlage schaffen.
Bereits bei der Planung der neuen Abbundhalle stand Siegfried Jörg in engem Kontakt mit Hundegger © Günther Jauk
„Bereits bei der Planung der Abbundhalle standen wir in engem Kontakt mit Hundegger“, berichtet Jörg, der mit der Zusammenarbeit und Unterstützung von Hundegger ausgesprochen zufrieden ist: „Die Chemie hat vom ersten Kontakt an gepasst. Alle unsere Bedenken wurden ernst genommen und alle unsere Fragen beantwortet. Gemeinsam haben wir die optimale Abbundlösung für unseren Betrieb erarbeitet.“
Gelungener Start
Die Bedienung der Robot Drive verantwortet der langjährige Mitarbeiter Konrad Ness. „Da Konrad im Handabbund top ist, habe ich ihn gefragt – und er hat sofort zugesagt“, erinnert sich Jörg an eine Entscheidung, die er bis heute nicht bereut. Ness besuchte mehrere Fortbildungen und wurde zudem von der 24h-Servicehotline inklusive Fernwartung von Hundegger unterstützt. „Die Hawangener haben uns auch bei der Einarbeitung tatkräftig unter die Arme gegriffen. Wir konnten mit der Anlage vom ersten Tag an arbeiten und hatten diese nach einem halben Jahr vollständig im Griff.“
Wertvolle Baustellenzeit gewonnen
Heute erledigt Ness gemeinsam mit der Robot Drive die Arbeit von drei Zimmerern. Kapazitäten, die Jörg gut auf der Baustelle gebrauchen kann. Anfängliche Bedenken, dass man mit der Abbundanlage zwingend wachsen müsse, haben sich nicht bestätigt: „Die Anlage ist für unsere Betriebsgröße optimal und ich kann meine Mitarbeiter jetzt bestmöglich einsetzen. Bei Bedarf können wir zudem auch noch einzelne Projekte für Kollegen abbinden.“
Besonders schätzt Jörg die gewonnene Flexibilität, die beim Handabbund einfach nicht möglich war. „Wenn auf der Baustelle etwas fehlt, rufe ich einfach Konrad an, der die Bauteile für uns vorbereitet. Diese liegen dann am nächsten Morgen bereit, ohne dass wir dadurch wertvolle Zeit auf der Baustelle verloren hätten.“