Die perfekte Symbiose

Den Loctite HB X hat Henkel bereits seit sechs Jahren im Programm. „Er war damals der erste seiner Klasse und bei seiner Einführung ein wahrlich bahnbrechendes Produkt, das die Brettsperrholz-Branche in vielen Bereichen verändert hat und dem hölzernen Bauwesen neue Wege und Dimensionen eröffnen konnte“, gibt Olga Golgor, Henkel-Vertriebsleiterin Europa, einen Einblick. „Unser Loctite HB X kann vor allem mit seinen hervorragenden Leistungseigenschaften überzeugen. Ein Klebstoff, der dem Holzbau nahezu keine Grenzen setzte. Mit dem Loctite HB XE ist nun nach langer und erfolgreicher Entwicklung der Nachfolger des HB X bereit für den europäischen Markt.“ Auf die Frage, für welche Kunden die neue Serie spannend sei, antwortet Golgor: „Sowohl für Bestands- als auch Neukunden. Zusammengefasst für alle, die in Europa BSP und BSH produzieren und Projekte bauen, da wir den HB XE speziell für die Anforderungen des europäischen Marktes entwickelt haben.“ 

Testphase mit Bravour bestanden

Im Brandlabor der ETH Zürich wurde der neue Loctite HB XE im Rahmen der Zulassungsphase auf Herz und Nieren getestet. Das Ergebnis: Der neue Klebstoff konnte mit Bestnoten abschließen und seine hohe Leistungsfähigkeit im Brandsimulator erfolgreich unter Beweis stellen. Das bescheinigt auch Prof. Dr. Andrea Frangi, Professor für Holzbau an der ETH Zürich und Vorsitzender der Eurocode-Normungskommission: „Mit unserem neuen Ofen an der ETH, können wir die Leistungsfähigkeit von Holzbauteilen und Klebstoffen im Brandfall unter bestmöglichen und realistischen Bedingungen testen. Über die neue HB XE-Serie von Henkel haben wir nun sehr gute experimentell abgesicherte Bemessungsgrundlagen.“ 

Die Brandeigenschaften des Loctite HB XE sind dabei vergleichbar mit den Ergebnissen der etablierten HB X-Serie, die laut Henkel ihre „hervorragenden Eigenschaften in vielen Brand- und insbesondere Kammerbrandversuchen weltweit unter Beweis stellen konnte.“ Bei den Brandversuchen in Zürich wurde die Anforderung des Eurocode 5 erfüllt, womit ein linearer Abbrand mit einer Geschwindigkeit von 0,65 mm/min, demselben Wert wie bei Vollholz, nachgewiesen ist. 

„Mit uns haben sowohl Produzenten als auch Anwender die Sicherheit, dass der Klebstoff den höchsten Brandschutzanforderungen entspricht und damit gemäß Eurocode 5 keine zusätzlichen Brandversuche gemacht werden müssen“, bestätigt Gordian Stapf, Certification-Manager bei Henkel, und Golgor ergänzt: „In den vergangenen Monaten konnten wir mit langjährigen Partnern weitere Praxistests erfolgreich abschließen. Der HB XE hat damit seine Industrietauglichkeit bereits unter Beweis gestellt und ist für unsere Kunden somit ab Tag eins gewohnt einsetzbar.“

Gutes noch besser machen

Für bisherige Anwender des Loctite HB X gestaltet sich die Umstellung auf den Loctite HB XE laut Henkel problemlos. „Der weiterentwickelte Klebstoff kann nahtlos in bestehende Produktionen eingetaktet werden“, bestätigt Stapf und Golgor ergänzt selbstbewusst: „Das wahre Upgrade steckt in der Anwendung. Die XE-Serie ist im Handling vergleichbar mit unseren etablierten HB-S-Klebstoffen. Damit gehören anwendungstechnische Nachteile der Vergangenheit an – und das, ohne Abstriche bei der Performance machen zu müssen.“ Laut Henkel schneidet die neue XE-Serie in puncto Anwendungstechnik sogar noch etwas besser ab als die HB-S-Linie: „Das Verhältnis von offener Zeit zu Presszeit konnten wir bei den schnellen Produkten der HB XE-Linie nochmals optimieren, womit sich für unsere Kunden in der Produktion weitere Vorteile ergeben“, bestätigt Stapf. 

Bei der verwendeten Auswahl an Chemikalien wurde ebenfalls unter höchsten Ökologiestandards weiter nachgebessert. „Kein Inhalts­stoff der neuen Klebstofflinie ist auf der Liste der verbotenen Substanzen des Nordic Swan Ecolabels für Brettsperrholz“, erklärt Stapf. In Zukunft möchte Henkel das neue Produkt auch in einer biobasierten Variante anbieten, heißt es auf Nachfrage.

Hebt „verschwendete“ Rohstoffpotenziale

Die ausführlichen Tests, Berechnungen und erstellten Modelle nach Eurocode-Richtlinien ermöglichen für Ziviltechniker und Holzbauingenieure die Verwendung stufenloser Abbrandmodelle. „Für unseren HB XE muss die Beweisführung nicht mehr nach dem Stufenabbrandmodell erfolgen, sondern kann linear berechnet werden. Dadurch wird einerseits ermöglicht, höher und schlanker zu bauen, vor allem aber schaffen wir ein wesentliches Holzeinsparungspotenzial, da notwendige großzügige Sicherheiten in der Berechnung entfallen. Zudem erfolgt auch kein Abfallen der Kohleschichten, was bei etlichen Projekten eine Voraussetzung darstellt“, erklärt Stapf und führt weiter aus: „Natürlich ist der Brandschutz nicht alleine für die Bauteilbemessung verantwortlich. Von vielen Kunden bekommen wir jedoch die Rückmeldung, dass vor allem ab dem Bereich R90 sich der Brandschutz negativ in der Bemessung niederschlagen kann. Durch die stufenlose Berechnung, hat man nun die Möglichkeit, das Maximale rauszuholen, ohne auf zusätzliche Sicherheiten aufgrund von Schwellenwerten in Normierungen zurückgreifen zu müssen. Ein toller Zusatzeffekt für alle Statiker und Architekten.“ 

„Für die Entwicklung des neuen Eurocodes 5 diente der Loctite HB X aufgrund der vielen Brandversuche als Referenzklebstoff. Umso aussagekräftiger ist es nun, dass wir mit dem weiterentwickelten HB XE dieselben Leistungswerte erreichen – und das bei einer deutlich verbesserten Anwendungstechnik. So schlagen sich die Vorteile der neuen Serie auch unmittelbar in den Produktionen unserer Kunden nieder“, bringt es Golgor abschließend auf den Punkt.