Bis zu 28 Kinder können in der neuen Krippe betreut werden. Nach Bedarf kann der Holzbau großzügig und einfach erweitert werden © Christoph HUBER
2024 ist Holz auch im öffentlichen Bau und dabei speziell im Bildungssektor längst dem Status einer Trenderscheinung entwachsen. Der Anteil an hölzernen Projekten steigt stetig und dürfte angesichts der vielen Vorteile, die der nachwachsende Rohstoff bietet, auch in Zukunft weiterwachsen. Vor allem in Schulen oder Kindergärten schafft der Einsatz von (Massiv-)Holz eine Umgebung, in der sich Kinder und Erwachsene gleichermaßen wohlfühlen und beste Bedingungen vorfinden. Ein Paradebeispiel ist hierbei die neue Kinderkrippe in der steirischen Gemeinde Schladming. Rund 140 m3 Brettsperrholz schaffen seit September dieses Jahres wertvollen Raum für bis zu 28 Kinder.
Gezeichnet wurde die Kinderkrippe vom Schladminger Architekturbüro GMP. Statik, Planung und Konstruktion übernahm das Holzbauplanungsbüro ZMP. Das steirische Unternehmen mit Sitz in Grambach bei Graz ist seit seiner Gründung 2010 auf den Einsatz von Brettsperrholz- und Kielstegelementen spezialisiert und wird in diesem Jahr mit seinen rund 20 Mitarbeitern österreichweit rund 1000 Projekte realisieren.
Eine Plattform für alle
Die Schladminger Kinderkrippe wurde innerhalb von nur vier Monaten, beginnend von der Beauftragung bis zur finalen Ausführung, durch die lokale Zimmerei Christian Gruber fertig umgesetzt. Bei engen Zeitplänen wie diesen ist es besonders wichtig, Schnittstellen zwischen den einzelnen Gewerken weitestgehend zu minimieren. „An hsbcad schätzen wir besonders die Möglichkeit, auf AutoCAD-Basis zu arbeiten. Somit ist es möglich, dass wir auf der gleichen Basisplattform wie nahezu alle unsere Partner arbeiten. Die speziellen Holzbautools von hsbcad fügen sich nahtlos ein und durch die intelligenten und dynamischen Werkzeuge lassen sich Konstruktionsaufgaben unkompliziert automatisieren. Beides zusammen spart Zeit und erleichtert die Kommunikation untereinander enorm“, zeigt sich Roland Berger-Draxler, Leitung Kalkulation bei ZMP, von hsbcad überzeugt. Für die Produktion der verwendeten Sylva CLT-Elemente war mit Stora Enso ein enger Partner ZMPs verantwortlich. Beide Unternehmen vertrauen bereits seit ihrem Einstieg in den Massivholzbau auf die Lösungen von hsbcad. „Auf derselben Plattform zu arbeiten, bietet riesige Vorteile“, erklärt Walter Dorner, zuständig für den CAD-Support bei Stora Enso. „Wir bekommen von ZMP ein fertiges Modell, aus dem wir reibungslos alle benötigten Maschinen- und Produktionsdaten erstellen können.“
Raum für Eigeninitiative
Die Schladminger Kinderkrippe plante ZMP in der hsbDesign-Plattform für AutoCAD Architecture mit den Toolsets hsbAbbund und hsbBSP © hsbcad
Stora Enso arbeitet neben den holzbauspezifischen Toolsets zusätzlich mit hsbNesting und hsbExport, um direkt alle Bauteilinfos mit der Hundegger-PBA-Abbundanlage zu teilen. „Mit hsbcad decken wir den gesamten Holzbaubereich, inklusive Planung und Produktion, durchgängig ab. Eine der größten Stärken ist dabei die zusätzliche interne Programmierschnittstelle TSL (Tool Skript Language). Damit gibt uns das Programm kein starres Korsett vor, sondern bietet innerhalb seiner Oberfläche weiter Raum für zusätzliche Programmierungen – ein absolutes Alleinstellungsmerkmal“, freut sich Dorner. Durch TSL wird es so möglich, beispielsweise einzelne Verbindungen oder ganze Metallbauteile direkt in die Modelle zu integrieren. Stora Enso im Speziellen nutzt die TSL-Schnittstelle zusätzlich für die eigene Sylva CLT Coating-Line. „Mit unseren selbst entwickelten Tools ist es möglich, in hsbcad Flächen zu definieren, die später beschichtet werden sollen. Daraus wird folglich ein Programm erstellt, das an die Coating-Line gesendet und von den Robotern entsprechend ausgeführt wird“, erklärt Dorner.
Am Puls der Zeit
Neben AutoCAD gibt es hsbcad auch basierend auf Revit. „Dieser Bereich wird speziell für Architekten und den gesamten Bereich der 3D-Planung immer wichtiger“, erklärt Martin Dittberner von hsbcad, der laufend im engen Austausch mit seinen Kunden und Anwendern steht. „Nur so können wir auch wirklich verstehen, was die Holzbaubranche gerade braucht und wohin sich Trends entwickeln.“ Sichtbar wird dies beispielsweise in der jüngsten Weiterentwicklung von hsbDesign. Vor rund einem Jahr wurde innerhalb von Version 26 der IFC-Import grundlegend überarbeitet und bereitet den Anwendern seither viel Freude: „Eine immense Arbeitserleichterung im tagtäglichen Umgang für uns und viele unserer Partner. Ein tolles Beispiel für die hohe Nutzerfreundlichkeit von hsbcad“, bringt es Berger-Draxler auf den Punkt.