Baugenehmigungen erneut gesunken 

2023 gab es laut Statistischem Bundesamt Destatis bei der Zahl der Baugenehmigungen mit –27% einen noch stärkeren Einbruch. Im Jahresverlauf 2024 verlangsamte sich der Rückgang: Wurden im 1. Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr 21% weniger (–28.500 auf 106.700) Wohnungen genehmigt, so waren es im 2. Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahreshalbjahr 12,5% weniger (–15.600 auf 109.300) Wohnungen.

Im Neubau war es 2024 fast ein Fünftel weniger Baugenehmigungen: 172.100 Neubauwohnungen wurden genehmigt (–20%, –41.500 Neubauwohnungen im Vergleich zum Vorjahr). Nach Gebäudearten betrachtet, ging im Neubau 2024 die Zahl der Baugenehmigungen bei Einfamilienhäusern (–20% oder –9600 auf 37.900) deutlich stärker zurück als bei Zweifamilienhäusern (–11% oder –1600 auf 12.700 Wohnungen). Rund zwei Drittel der 2024 genehmigten Neubauwohnungen in Deutschland entstanden in Mehrfamilienhäusern. Hier lag die Zahl der Baugenehmigungen 2024 gegenüber 2023 um 20% niedriger (–28.000 auf 114.200 Wohnungen). 

Der dramatische Einbruch in den vergangenen zwei Jahren ist laut Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, eklatant: „Er steht in krassem Widerspruch zum tatsächlichen Bedarf an Wohnraum, insbesondere an bezahlbarem Wohnraum, und lässt die Ziele der Bundesregierung in weite Ferne rücken.“ Nicht nur die Preis- und Zinssteigerungen infolge des Ukrainekriegs, sondern auch politische Fehlentscheidungen sind laut Pakleppa für den drastischen Rückgang bei den Baugenehmigungen ursächlich. Er fordert klare und verlässliche Rahmenbedingungen, um den Wohnungsbau wieder anzukurbeln und die Versorgungslücke zu schließen.