Kindergarten, Schule, Industriehalle, Einfamilienhaus, Sechsgeschosser, serielle Sanierung. Strobl Bau - Holzbau deckt mit seiner Holzbausparte und deren 170 Mitarbeitern die gesamte Palette des modernen Holzbaus ab. Dabei liegt der Fokus des steirischen Familienbetriebs in erster Linie auf Großprojekten. Gute Beispiele dafür sind das Wohnbauprojekt Reininghausgründe in Graz, wo Strobl mehrere Drei- bis Sechsgeschosser errichtete, oder auch die Industriehalle für das neue BSP-Werk von Mayr-Melnhof Holz in Leoben, wo man 11.500 m3 Leimholz und Dreischichtplatten verbaute.
Bei Strobl Bau - Holzbau schätzt man insbesondere die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Elementbauroboters © Günther Jauk
Die Vorfertigung der Elemente erfolgt am Standort Preding nahe Weiz, wobei man bis 2020 den Großteil der Arbeit per Hand erledigte. „Wir hatten lediglich zwei Wendetische und noch ein paar Behelfstische, was unsere Leistungsfähigkeit sehr einschränkte“, erinnert sich Prokurist und Holzbau-Bereichsleiter Markus Kroisleitner, der sich daraufhin mit seinem Team auf die Suche nach einer automatisierten Lösung machte. „Wir wollten eine möglichst flexible und platzsparende Anlage, auf der wir neben Wand- auch Dach- und Fassadenelemente produzieren und zudem auch noch BSP und großes BSH abbinden können“, umreißt Produktionsleiter Christian Bauer das Anforderungsprofil.
Ein Portal für Elementbau und Abbund
Einkaufsleiter Simon Strobl (li.) und Produktionsleiter Christian Bauer sind mit der Leistung der TW-Mill E von Technowood ausgesprochen zufrieden
Fündig wurde man beim Schweizer Maschinenbauer Technowood. „Die Flexibilität der TW-Mill E hat uns ebenso überzeugt wie jene des Unternehmens“, berichtet Bauer, der besonders die lösungsorientierte Arbeitsweise von Technowood schätzt. Konkret orderte Strobl einen Elementbauroboter des Typs TW-Mill E4000 2U. Dieser verfügt neben einem 4-Achs-Aggregat für den Elementbaubereich („ELAG“) auch über eine 5-Achs-Spindel für komplexe Abbund-, Platten- und Freiformbearbeitung. Während das „ELAG“ neben bis zu acht Nagel-, Schraub-, Leim- und Klammergeräten auch eine zusätzliche Frässpindel aufnehmen kann, greift die 29 kW-5-Achs-Spindel auf zwei Zehnfachwerkzeugwechsler mit diversen Fräsern, Bohrern und Sägen zu. „Damit erfüllt die Anlage alle unsere Anforderungen hinsichtlich Flexibilität und Leistung“, ist Bauer, der die TW-Mill E im Dreischichtbetrieb laufen lässt, zufrieden.
Direkt am Tisch wenden
Mit dem Wende- und Aufrichtsystem TW-Flip können die Elemente platzsparend und sicher gewendet werden
Ein weiterer Faktor, der für Technowood sprach, war die modulare, platzsparende Tischlösung, über die sich die TW-Mill E hinwegbewegt. „Mit unserer schmalen und langen Halle, ist uns das Wende- und Aufrichtsystem TW-Flip, bei dem die Elemente den Tisch nicht verlassen müssen, sehr entgegengekommen“, berichtet Bauer. In Summe misst der Bearbeitungstisch bei Strobl 60 m, wobei man auf der einen Seite die Rahmen vom 20 cm höheren Zusammenbautisch übergibt und auf der anderen Seite fertige Elemente abhebt.
Die finale Bearbeitung des bauseitig erstellten Tisches, wie etwa das Setzen der Bolzenlöcher, erledigte die TW-Mill E bereits selbst. „Das war auch gleichzeitig unsere Einschulung, nach der wir ohne Probleme starten konnten“, berichtet Bauer, für den das Hochfahren aufgrund der davor schon gründlichen Arbeitsvorbereitung kein Problem darstellte.
Im fünften Jahr nach der Inbetriebnahme ziehen Kroisleitner und Bauer ein durchwegs positives Resümee: „Die TW-Mill E war sicherlich die richtige Entscheidung. Zudem ist Technowood für uns ein wichtiger Partner geworden, der sich nach wie vor um unsere Anliegen bemüht.“