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Stromerzeugung aus Biomasse - der Lösungsansatz des Vorarlberger Anbieters Mawera, umgesetzt in der Nähe von Lustenau © Ebner

Kraft und Wärme

Ein Artikel von Administrator | 07.06.2001 - 00:00
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Stromerzeugung aus Biomasse – der Lösungsansatz des Vorarlberger Anbieters Mawera, umgesetzt in der Nähe von Lustenau © Ebner

Neue Stromeinspeiseverordnungen könnten der Kraft-Wärme-Kopplung neue Impulse verleihen - die Anlagenbauer stehen Gewehr bei Fuß, alle hatten auf der Ligna entsprechende Lösungen parat.Niedrige Betriebskosten. Mehrere große Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen realisiert Urbas, Völkermarkt, gerade bei heimischen und deutschen Industriebetrieben. „Niedrige Betriebskosten, da keine ständige Beaufsichtigung nötig ist”, hebt man bei Urbas als Besonderheit hervor.
Eine Anlage bekommt etwa die Holzindustrie Dold, Buchbach/D. Die Parameter dort: 6,8 MW thermisch und 1,2 MW elektrisch. Aktuell erhielt Urbas die Aufträge für zwei weitere Großanlagen: Bei PHI, Rohrbach, wird ein 5 MW-Biomasse-Heizkessel installiert, Nordlam, Magdeburg/D, bekommt für die erste Ausbaustufe eine 6 MW-Anlage.
Gebaut wird auch am Gemeinschaftsstandort Stora Enso und Wimmer in Zdirec/CS. Für Prozesswärme stehen dort zusätzliche 8 MW zu Verfügung. Je zwei Projekte setzt Urbas bei den Holzindustrien Klenk und Stallinger um. Das größte deutsche Holzunternehmen bekommt neue Feuerungsanlagen in Wolfegg und in Baruth. Die Oberösterreicher benötigen in Amstetten und in Frankenmarkt mehr Energie für die Trockenkammern.
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Erste OCR-Kraft-Wärme-Koppelung von Kohlbach bei Stia in Admont © Ebner

ORC-Marktführer. Als Marktführer bei Kraft-Wärme-Kopplungen mit ORC-Technik sieht man sich bei Kohlbach, Wolfsberg. Zu den realisierten Anlagen wie etwa bei Stia, Admont (sh. Holzkurier Heft 27/99, Seite 20), werden noch im Herbst vier weitere Anlagen hinzukommen: eine Gemeinde in Bayern, die Gemeinde Friedland bei Rostock (Fernwärme plus Strom über ORC), eine Holzindustrie in Thüringen (Prozesswärme plus 400 kW über ORC), sowie die Fernwärme Lienz (16 MW thermisch plus 1 MW elektrisch; sh. Holzkurier Heft 8, S. 24).
Großes Interesse an der ORC-Technik ortet man bei Kohlbach auch aus Italien. Hintergrund: während Hochdruckanlagen strengen Vorschriften unterliegen, lässt sich die Thermoöl-Variante ohne permanente Überwachung betreiben.Aus zwei mach eins. Eine ganz neue Entwicklung ist das Projekt K 11. Dahinter verbirgt sich eine Kombination aus Unterschub- und Vorschubrostfeuerung, welche die Vorteile aus beiden Systemen vereinen soll. Mit dieser Technik lassen sich sowohl trockene als auch nasse, granulierte Brennstoffe verfeuern. Die erste Anlage wurde bei Serafin Campestrini am tschechischen Standort installiert.
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Zog auf der Ligna die Blicke auf sich – der mächtige Biomasse-Heizkessel von Urbas © Ebner

Kraft-Wärme aus Serienproduktion. Mit einem modularen Kraft-Wärme-Kopplungs-System präsentierten sich Schmid, Eschlikon/CH, und Vyncke, Harelbeke/B, zur Ligna. „Serienmäßig” soll vom belgischen Unternehmen ein Kessel für 15 MW thermisch erzeugt werden. Verbrannt werden nasse und trockene Brennstoffe. „Dabei wurde die Technologie von Großanlagen umgesetzt”, verweist Egon Russ, Verkaufsleiter von Österreichpartner Agro-Forsttechnik, St. Paul i. Lavanttal, auf den Wasserrohrkessel, der sich durch lange Reisezeiten auszeichnet. In der Schweiz hat man das zweite ORC-Projekt realisiert. Leistung: 4 MW.
Neu ist auch eine spezielle Verbrennungseinheit mit stehendem Kessel für trockene Ware von 0,5 bis 8 MW. Diese sei kompakt und auch für die Möbelindustrie geeignet für die gefahrlose Verbrennung von Hölzern mit Klebstoffresten.Der Altholz-Rost. Für Brennstoffe aus dem Recyclingbereich hat Schmid Anlagen mit Wasser gekühlten Rosten im Programm. Leistungsklassen: 300 kW bis 5 MW. Diese seien auch für alle anderen Arten von land- und forstwirtschaftlicher Biomasse geeignet.
Durch die Übernahme des insolventen Unternehmens Hobest, Huttwill/CH, kann die Agro-Forsttechnik nun auch deren Leimpressen und Mechanisierungen mit anbieten.Strom aus Altholz. Stromerzeugung aus ORC wird auch Mawera, Hard, bei der Biostrom ErzeugungsgmbH, Lustenau, verwirklichen. Mit der neu entwickelten Low-NOx-Flachschubrosttechnologie, die auch den Innovationspreis des Landes Vorarlberg erhielt, werden dort 20.000 t Althölzer pro Jahr verbrannt. Daraus können 7,7 MW Wärme und 1 MW Strom erzeugt werden. Die Abwärme kann zu 90% über Absorptions-Kälte-Maschinen genutzt werden. Sie wird einem benachbarten Kunststoffunternehmen zur Verfügung gestellt.