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Der Baufortschritt der OSB-Linie: 1,5 Monate hinter dem Spanplatten-Strang © Schneider

Auf ein Neues

Ein Artikel von Administrator | 12.07.2001 - 00:00
Nettgau-Facts
Firmenareal: 56 ha, davon 12 ha überdacht
Bauabschnitte: 1. Bauabschnitt: OSB und Spanplatte 2. Bauabschnitt: MDF (Pro duktionsbeginn: Mitte 2002)
Investitionen: 1. Bauabschn.: 390 Mio. DM 2. Bauabschn.: 120 Mio. DM
Pressendimension (Conti-Roll): Spanplatte: 48 m auf 2,65 m OSB: 37 m auf 2,80 m
Arbeitsplätze: 1. Bauabschn.: 355 2. Bauabschn.: 90
Holzbedarf: 10.000 rm/Tag
Produktionsmengen: Spanplatte: 2250 m³/Tag OSB: 1500 m³/Tag
Elektrischer Energiebedarf: 35 MW (installiert)
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Der Baufortschritt der OSB-Linie: 1,5 Monate hinter dem Spanplatten-Strang © Schneider

Auf der grünen Wiese in Nettgau/D, Sachsen-Anhalt, arbeitet man bei Glunz, Hamm/ D, mit Hochdruck an der Fertigstellung des neuen Holzwerkstoffwerkes, welches ab Mitte 2002 Span-, OSB- und MDF-Platten produzieren soll. Dafür war es zum einen erforderlich, aus 10 km Entfernung die Versorgungsleitungen zu dem 56 ha großen Gelände zu führen und zum anderen eine Werksstraße zu bauen. Für die Rückführung des Regenwassers wurden zwei neue Teiche angelegt.
Bei der bisher größten Investition veranschlagen Projektleiter Dieter Deimel für die OSB- und Spanplattenlinie 390 Mio. DM und für die MDF-Linie 120 Mio. DM.
Das Projektmanagement wurde Eletrowatt-Ekono, Hamburg/D, übertragen. Das Team ist zuständig für das Kostencontrolling, die Einhaltung der Termin- und Budgetvorgaben sowie das Erfüllen gesetzlicher Auflagen in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden
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Eine Schleifmaschine für beide Linien © Schneider

Spanplattenfertigung. Im August soll die 1. Spanplatte die 48 m lange Conti-Roll von Siempelkamp, Krefeld/D, verlassen. Die maximal mögliche Länge liegt bei 5650 mm, die Breite bei 2650 mm. Das Dickenspektrum reicht von 6 bis 40 mm.OSB-Linie. Die Montagearbeiten des OSB-Strangs sind um 1,5 Monate Zeit versetzt gegenüber der Spanplatten-Linie. Demnach ist die 1. Platte im Oktober dieses Jahres geplant. Die 37 m lange Conti-Roll von Siempelkamp ist für Platten mit Dicken zwischen 8 bis 40 mm und einer maximalen Größe von 6300 mm auf 2800 mm ausgelegt. Rollengänge fördern die Platten zu den Kühlsternwendern, fehlerhafte werden vorher ausgeschleust und sofort zerkleinert.
In den Trocknern von Büttner, Krefeld/D, werden die Strands auf die entsprechende Endfeuchte getrocknet. Dabei werden in den 22 m langen und 6 m breiten Trocknern 30 t Wasser pro Stunde verdampft. Die Strands werden gerichtet gestreut: die Deckschichten (oben und unten) in Arbeitsrichtung, die Mittelschicht quer dazu.
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Montage des Sternwenders © Schneider

Endschliff mit 60 m/min. Die gesamte Spanplattenproduktion und die OSB-Platten, welche geschliffen werden, werden nach den Kühlsternwendern im Auslaufsystem zu 4 m hohen Stapeln geschichtet. Diese führt man von einem Zwischenlager, bestehend aus Rollengängen der Schleifmaschine von Steinemann, St. Gallen/CH, zu. Nach dem Schliff liegt die maximale Stapelhöhe bei 1,5 m.
Mit einer nachgeschalteten Aufteilsäge sind Streifen bis zu 600 mm möglich. Bei einem maximalen Vorschub von 60 m/min wird der Aufteilvorgang im Wechsel mit Standardplatten, welche separat abgestapelt werden, vorgenommen. Die Kapazität der Schleifmaschine liegt mit 16 mm dicken Platten bei 2800 m³ pro Tag.Schnellster Kran. Im Kranlager nach der Schleifmaschine werden die 1,5 m hohen Pakete auf Stahlpaletten - chaotisch, aber sortenrein - zwischengepuffert. Die maximale Speicherkapazität liegt mit 10 m Höhe bei 35.000 m³. Danach werden die Spanplatten entweder der Kurztakt-Be- schikkung, der Aufteilsäge oder dem Versand zugeführt. Die für den Bausektor vorgesehenen Platten werden mit einer Anlage von Anthon, Flensburg/D, auf das Endmaß gebracht und bei Bedarf mit einem Profiler von Schwabedissen, Herford/D, mit einer Nut- und Feder-Fräsung versehen.
Durch ein Hochregallager, aus dem drei Kurztaktpressen die melaminbeschichteten Papiere zuführt werden, sind kaum Rüstzeiten zu erwarten. Ein schneller Dekorwechsel ist damit möglich.
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Windwurfstreumaschine © Schneider

Glunz-Standorte
? Meppen/D: Topan MDF, Agepan DWD/IWD
? Hülhorst/D: Gollin Möbelfertigteile
? Sassenburg/D: Roh- und beschichtete Spanplatten
? Bad Oeyhausen/D: Gollin Möbelfertigteile
? Hamm/D: Zentrale
? Göttingen/D: Novopan Rohspanplatten FF, Handelslager
? Kaisersesch/D: Möbelfertigteile, melaminharzbeschichtete Spanplatten, Tränkkanalpapiere, Glunz Dekor-Kollektion
? Eiweiler/D: Topan MDF
? Nettgau/D: - ab Herbst Rohspanplatten, OSB und melaminharzbe- schichtete Spanplatten - ab 2002: MDF
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Zyklone nach dem Trockner © Schneider

Marke Eigenbau. Das Verwaltungsgebäude, das auch Schulungs- und Seminarräume beinhaltet, wird in Holz- rahmenbauweise mit Werkstoffen des Glunz-Eigen- tümers Sonae Indústria errichtet.
Selbstverständlich werden in Sassenburg/D und Kaisersesch/D weiterhin melaminharzbeschichtete Spanplatten gefertigt. Die neue Dekorkollektion mit dem Namen Collection 21 soll nach Angaben von Marketing-Leiter Dr. Helmut Kern innovative Akzente setzen.
Gemeinsam mit internationalen Designern wurden die 21 Dekore kreiert, die durchgängig an allen Standorten verarbeitet werden. Es sind überwiegend die Nachbildungen von hellen Laubhölzern, wie Buche, Ahorn, Anigré, Kirsche, Eiche, Birnbaum, Vogelbeere und Apfel.
Spiegelbildliche Anlage. Die Beschickung der Aufteilanlage von Anthon erfolgt über 3 Hubtische mit einer maximalen Stapelhöhe von 1,5 m. Jeweils ein Drehtisch führt den beiden Längssägen das Material zu. Bei gleichen Teilen besteht die Möglichkeit, diese nach den Quersägen wieder zusammenzuführen und gemeinsam abzustapeln. Beide Stapelstationen sind mit Drehgeräten ausgestattet. Das kleinstmögliche Teil liegt bei 250 mm auf 250 mm. Glunz strebt als kleinste Losgröße 50 Stück an.