Ausbau bei Böden

Trotz der anhaltend schlechten Konjunktur der Baubranche zeigen sich die Parkettbodenhersteller durchaus optimistisch: An einigen Standorten wird investiert und ausgebaut, andere versuchen, den Rückgang durch Nischenprodukte beziehungsweise neue Holzarten oder Verdrängungswettbewerb aufzufangen.

Bunte Holzböden wurden auf der Texbo in Salzburg gezeigt © Nöstler

Seit 1995 geht man bei Weitzer Parkett, Weiz, verstärkt in den Export. „Viele unserer Partner im Ausland führen 3-Schicht-Parkett im Programm”, so Weitzer-Vertriebsleiter Hans Hug, auf der Texbo in Salzburg vom 30. Jänner bis 2. Februar. Darum wird noch in diesem Jahr ein neues Werk in Güssing gebaut.
3-Schicht-Parkett ist vom Volumen her der Hauptmarkt, auch im DIY-Sektor. Von den geplanten 500.000 m²/J werden wahrscheinlich knappe 70% in den Export gehen (Hug). Die Hallen werden bis spätestens Juni fertig gebaut sein, die Maschinen sollen noch im Sommer anlaufen. Die Vollauslastung will man bis zum Frühjahr 2003 erreicht haben.

Bodenlegernachwuchs bei der Arbeit © Nöstler

Ebenso in Güssing wird Meyer-Holz, Kahlsdorf, mit seinem Joint-Venture-Partner Parador, Coesfeld/D, investieren. Für die leimlose Click-Verbindung werden neue Pressen sowie ein Profilierautomat installiert. Der Ausbau soll bis Mitte 2002 abgeschlossen sein. Kapazität: 1 Mio. m² (Details folgen im nächsten Holzkurier).
Mit der Produktion von leimloser Verriegelungstechnik will man auch bei Forbo, Göteborg/SE, beginnen. Welches System man verwenden wird, ist noch nicht entschieden. „Jedoch wird die herkömmliche Nut-Feder-Verbindung immer bestehen bleiben, da das Click-System mit ge-wissen Fehlern behaftet ist”, so Rudolf Amer, der für den Vertrieb in Österreich und Südtirol zuständig ist.

Einzigartiger Boden: jeder Teil wird mit der Hand gefertigt © Nöstler

Den Absatz-Rückgang in der Branche will man durch Verstärkung der Kundennähe auffangen. Weiters gibt es ein Zentrallager in Österreich, aus dem man die Kunden innerhalb von 48 Stunden bedienen kann. Für 2002 ist ein Verkauf von 2- und 3-Stab-Par-kett in Österreich von 40.000 m² geplant.
Bei Forbo soll die Produktion bis 2005 von 1,3 Mio. m²/J auf 2 Mio. m²/J aufgestockt werden. Von dieser Menge werden 700.000 m²/J in Schweden abgesetzt. Man wird auch versuchen, die Märkte Russland, England und die USA aufzubauen. In Österreich samt Südtirol ist das Bestreben, in den nächsten 3 Jahren 100.000 m²/J zu verkaufen.

Texbo-Facts
Aussteller: 215, davon
84 aus dem Ausland
Netto-Ausstellungsfläche: 14.000 m²
Produktgruppen: Teppiche, Bodenbeläge,
Estriche und Unterböden,
Sportböden, Parkett,
Dekorations- und Möbelstoffe,
Vorhänge, Sonnenschutzartikel,
Heimtechnik, Farben und Lacke,
Schlafsysteme, Möbel

Echte Handarbeit. Mit sehr viel Akazie arbeitet man bei Design Parkett Pohl, Traun. Die Besonderheit: Jedes einzelne Teil wird mit der Hand gefertigt. „Es entstehen so spezielle Dessins, die es beim Fertigparkett nicht gibt”, so die Geschäftsleitung. Pro Monat werden in Traun 2000 m² Massiv-Parkett mit einer Stärke von 16 mm erzeugt. Die Kunden sind hauptsächlich Zweit-Einrichter, Architekten und Raumausstatter.Jetzt wirds bunt. Der bestimmende Trend in der Technik bleibt weiterhin die Click-Verbindung. Auch Trittschalldämmungen waren bei der Texbo ein Thema, jedoch nicht so ausgeprägt wie auf der Domotex in Hannover Mitte Jänner.
Bei den Holzarten werden alle Varianten und Möglichkeiten aufgezeigt: Obstbäume wie Apfel und Birne oder Exoten (Doussie, Jatoba). Auch die Räuchereiche war zu sehen. Kanadischer und europäischer Ahorn liegen noch immer gut im Rennen, genauso wie Buche.