11054698472835.jpg

Vorbehandlung für die Fensterkantel von Sigma © Nöstler

CO2-Imprägnierung

Ein Artikel von Administrator | 04.04.2002 - 16:00
An einem Projekt zur Behandlung von Holz hat sich Dyrup, Möchengladbach/D, beteiligt, das auf einer neue Technologie basiert. Diese industrielle Methode benutzt als Trägersubstanz CO2-Gas, um chemische Schutzmittel ins Holz zu transportieren. Bei den bisherigen Imprägniertechniken wurden entweder organische Lösemittel (Testbenzine) oder auch Wasser als Träger von Chemikalien und Bioziden verwendet.
Erste Anlage installiert. Dyrup hat nun eine Holzschutzrezeptur entwickelt, die auf der Fensterbau Frontale vom 20. bis 23. März in Nürnberg/D vorgestellt wurde. FLS Miljø, Valby/ DK, hat die neue Imprägnieranlage entworfen und gebaut. Eine ist bereits bei Supertrae, Hampen/DK, aufgestellt worden. Der Lohnimprägnierer erreicht mit 3 Kessel eine Kapazität von 60.000 m³/J. Kosten: ab 3 Mio. €.
Die Imprägnier-Methode eignet sich am besten für Fichte und Kiefer. Das CO2 wird bei 31° C mit einem Druck von über 73 bar in das Holz eingebracht. In diesem Zustand ist das Medium noch nicht Gas, aber auch nicht mehr flüssig. Vorteile:
- keine Lösungsmittel-Abdampfung
- Holz wird nicht feucht, es kann ohne Trocknung weiter verarbeitet werden
- Kohlensäure ist nicht giftig oder entflammbar
- CO2 geht beim Imprägnieren nicht in die Umwelt, es wird fast zu 100% wieder zurückgewonnen
Mit der superkritischen Kohlensäure kann das Holz über den gesamten Querschnitt behandelt werden. Der Imprägnierprozess ist flexibel, da die Holzschutzchemikalien separat vom Träger gelagert werden. Erst während des Prozesses werden die Chemikalien injiziert und im Gas aufgelöst. Nach Beendigung des Vorganges trennt man die beiden Stoffe voneinander. Dies geschieht durch Druckentlastung und Temperaturabsenkung im Gas.
Erfolgreiche Tests. „Bei Lap-Joint-Tests in Malaysien wurde festgestellt, dass mit dieser Imprägniermethode auch nach Monaten keine Bläue-Schäden bei Fichte und Kiefer auftreten”, so Dr. Josef-Theo Hein von Dyrup stolz.
11054698472835.jpg

Vorbehandlung für die Fensterkantel von Sigma © Nöstler

Haltbarkeit verlängern. Einen Conditioner zur Holzvorbereitung präsentiert Sigma Coatings, Bochum/D, in Nürnberg. Die Imprägnierung wird zur Vorbehandlung von Einzelteilen im Tauch- oder Flutverfahren sowie bei der rahmenweisen Fertigung eingesetzt.
Vor der Verleimung von Fensterkanteln wird das Holz an allen Seiten behandelt. Auch wenn Verleimungen aufgehen, ist das Fenster in der Brüstungsfuge geschützt, Wasser und Pilze können keine Schäden zufügen. „Der Sigma Rustikal Concept Conditioner schützt auch kritische Holzarten der Resistenzklasse 3 bis 5 ohne Erdkontakt vor Fäulnis, Bläue und Pilzbefall”, so Produktmanager Alexander Kollat.
Der Conditioner bildet eine Haftbrücke zwischen dem Holz und dem nachfolgenden Beschichtungsaufbau. Laut dem Hersteller hat der Fachbetrieb eine Zeitersparnis von über 75% gegenüber herkömmlichen Systemen.
11054698472837.jpg

Holzeffektlack mit hoher Beständigkeit: gezeigt in Nürnberg © Nöstler

Holzeffekte. Ein neuer Natureffekt-Holzlack wurde von Votteler, Korntal-Münchingen/D, in Nürnberg gezeigt. Es handelt sich dabei um einen 2-Komponenten Puridur-Lack auf Lösungsmittelbasis. Das Holz erhält mit diesem Holzschutzmittel eine hohe Beständigkeit und erscheint trotzdem natürlich.