Der Jahresbedarf an 45.000 fm Buche wird in einem Umkreis von 200 km gedeckt. Zu 70% stammt das Laubholz aus Staatswäldern, den Rest liefern fürstliche Forstverwaltungen und Waldbauernvereinigungen. Verarbeitet werden Stämme ab 2b aufwärts und Zopfdurchmesser über 23 cm.
Ein Sortierzug von Wolf, Oppenweiler/D, teilt die Stämme nach Durchmesser in 5 cm-Schritten ein. 2 Qualitäten stehen zur Auswahl: ohne Äste und Rotkern sowie mit Ästen und Rotkern.
Übermäßige Wurzelanläufe nimmt sich ein Reduzierer geliefertvon Sicko, Zaisenhausen/D, vor. Ein Querförderer transportiert das Laubholz zur Vereinzelung und anschließend ein Blockzug in die Sägehalle. Mit einem Gatter HDS 700 von Esterer, Altötting/D, wird das Schnittholz erzeugt, wovon 20% direkt in den Verkauf gehen.
6 bis 12 Monate wird die Buche - sofern sie nicht aus dem Nasslager entnommen wurde - im Freien Luft getrocknet. Insgesamt stehen 11 Trockenkammern von Mühlböck, Eberschwang, sowie Vanicek, Hartberg, für ein Schnittholzvolumen von 2000 m³ zur Verfügung.
„Gefragt sind immer mehr Produkte aus gedämfter Buche”, so Osl. Getrocknet wird auf 9% Holzfeuchte. Für 40 mm-Buche benötigt Obermeier mit Konditionierung 25 Tage.
trocknen wir immer frischeres Holz.” „Wir spüren einen Verdrängungswettbewerb aus Osteuropa.
Vor allem keilgezinkte Ware ist stark unter Druck.”
Georg Osl
Die 2. Energiequelle ist ein Hochdruckkessel, der neben 5 MW thermische auch 800 kW elektrische Leistung erzeugt. Mit ihm werden unter Aufsicht Stückholz und Späne verfeuert und ein Überdruck von 25 bar erzeugt, mit dem Spilling-Dampf-Motoren gespeist werden.
Die erzeugte Energie findet bei den Trockenkammern und der Hallen-Heizung im Winter Einsatz. Täglich wird der Inhalt eines Großraumtrockners weiterverarbeitet.
Das Buchenschnittholz wird maschinell vermes-sen und visuell beurteilt, bevor es gekappt wird © Schneider
Mit laserbestückten Vielblattsägen von Raimann, Freiburg/D, trennt Obermeier die Bretter zu Friesen und Kanteln auf. Anschließend folgt eine visuelle Beurteilung: die fehlerhaften Kanteln werden einer Hobelmaschine Unimat 23 EL von Weinig, Tauberbischofsheim/D, zugeführt. Danach markieren 2 Anzeichner die zu kappenden Stellen mit floureszierender Kreide und übergeben die Kanteln an eine Kappanlage Opticut 304 von Dimter Weinig, Illertissen/D. 10 Boxen stehen der maschinellen Qualitätssortierung nach der Säge zur Abstapelung zur Verfügung.
Nachdem die Laubholzplatten auf die gewünschte Breite formatiert sind, wird das Oberflächenfinish an einer Schleifmaschine von Heesemann, Bad Oeynhausen/D, vorgenommen. 2 Mitarbeiter realisieren die Abstapelung, die Längsbesäumung an einer Doppelendsäge sowie die Endkontrolle. Mit dieser verketteten Anlage werden pro Schicht 10 m³ Massivholzplatten hergestellt, die foliert und mit Kantenschutz zum Versand bereitstehen.
11 Trockenkammern stehen zur Verfügung, der Inhalt einer Kammer wird pro Tag verarbeitet © Schneider
„Wir planen, die Fertigung von Treppenstufenplatten in Buche auszubauen”, so Osl. Aus diesem Grund wird in eine 2. Verleimanlage von Obel-P-Products investiert. Gleichzeitig wird die Herstellung von Möbelgestellen in Schwindegg immer mehr zurückgefahren.
Ab der Keilzinkenanlage ist die Fertigung der Massivholzplatten bis zur Schleifmaschine vollständig miteinander verkettet © Schneider
Der Verkauf von Schnittware an die Möbelindustrie in Italien, Spanien, Tschechien, Polen und China wird forciert.
Die an die Keilzinkanlage und Hobelmaschine anschlie-ßende Beleim- und Legestation der Massivholzplatten © Schneider
Die Absatzmärkte von Massivholzplatten liegen bei der Möbelindustrie und dem Handel in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Spanien, Belgien, Tschechien, Polen und Italien.
„Die Möbelproduzenten sind allerdings nur noch bedingt aufnahmefähig”, so Rudnick. Diese Kunden sprechen von einem Umsatzrückgang von 20%.
Nach China wurden bisher ausschließlich Rundholz in Furnierqualität geliefert, seit kurzem allerdings auch Schnittholz. Dieser Anteil soll sich im kommenden Jahr noch erhöhen.
Bei Obermeier wird auftragsbezogen gefertigt, auf Lager liegen nur Möbelgestelle. Die Lieferzeit beträgt 1 bis 3 Wochen, auch kleine Losgrößen können flexibel gefertigt werden. „Hochwertige Ware ist leichter abzusetzen”, so Rudnick.
Die Verarbeitung von neuen Holzarten ist nicht geplant. Bei der Erle beispielsweise ist der Druck aus Osteuropa viel zu stark. „Leider ist die lebhaftere Rotkernware der Buche noch wenig gefragt”, bedauert Obermeier-Osl. Dies könnte durch Schulungen von Möbelverkäufern positiv beeinflusst werden.
Gründungsjahr: 1956
Mitarbeiter: 170
Einschnitt: 50.000 fm/J, davon 80% für die eigene Verarbeitung,
20% wird als Schnittholz verkauft
Holzarten: 90% Buche, Eiche, Erle und Ahorn
Trockenkapazität: 2000 m? Schnittware
Produkte: Schnittholz, Massivholzplatten (Laubholz),
Kanteln und Friese, Möbelgestelle und Paletten
Produktion Massivholzplatten: 7000 m?/J
Firmenareal: 100.000 m?, davon 14.000 m? überdacht
Exportanteil: 30%
Exportmärkte: Österreich, Italien, Spanien, Belgien, Tschechien, Polen und China