Gebhard Dünser und Michael Pfeifer (re.) vor ihrem jüngsten Produkt, das seit Februar am Markt ist: die 3-Schicht-Stäbchen-Platte © Schneider
Die Geschäftsleitung teilen sich Michael Pfeifer (Verkauf) und Gebhard Dünser (Technik und kaufmännischer Bereich).
Erneuert wurde die Rundholzaufgabe bis zur Beschickung des Gatters: Die Fördertechnik lieferte MTT, Rangersdorf. Das aus einem Umkreis von 150 km angelieferte Rundholz wird mit einem Bagger von Fuchs, Bad Schönborn/D, beschickt, vermessen und dem Entrinder von Nicholson, Kirchbach, zugeführt.
Derzeit wird von MTT in Schlitz ein neues Trennaggregat sowie eine Stapelanlage montiert.
„Das Gatter von EWD, Rottenburg/D, führt einen Scharfschnitt durch. Oberstes Ziel ist optimale Ausbeute”, so Dünser.
Die Energie liefert die ebenfalls neue Heizzentrale von Kohlbach, Wolfsberg. Die Nennleistung des Kessels liegt bei 4 MW. „Bei der Planung dieser Anlage richtete sich alles nach den vorgegebenen engen Platzverhältnissen”, so Andreas Roskam von Kohlbach-Verkauf.
Die Aufgabe des Brennstoffes erfolgt über einen mit Lkw oder Radlader befahrbaren Schubboden. Dieser ist mit einer hydraulischen Austrags-Vorrichtung ausgestattet, welche auch inhomogene Zusammensetzungen der Biomasse erlaubt.
Durch die Vorwärmung der Verbrennungsluft kann ohne Leistungsminderung Rinde mit einem Wassergehalt bis 65% verfeuert werden. Weiters kann ausschließlich Hackgut, nur Sägespäne sowie alle naturbelassenen Holzresten als Brennstoff eingesetzt werden. Der Wärmetauscher ist als Flammrohrkessel mit 3 Zügen ausgeführt. Er trägt dazu bei, die vorgeschriebenen Emissionsgrenzwerte bei weitem zu unterschreiten.
Auch mit Fremdkörpern verunreinigte Asche wird problemlos mit einer hydraulischen Förderung ausgetragen.
Als weitere Referenzen in der Holzindustrie nennt Roskam eine Anlage, die im Palettenwerk Krenzer, Abtsroda/D, entsteht sowie beim Sägewerk Kirnbauer, Gloggnitz, und bei der Holzindustrie Schwaiger, Hengersberg/D. Eine Kraft-Wärme-Kopplung wird im Fernheizwerk Tirano in Italien montiert.
... und mittig mit einer Bandsäge aufgetrennt, bevor sie mit der Mittellage verleimt werden © Schneider
Nach der manuellen Sortierung in Deck- und Mittellagen wird nochmals die Holzfeuchte der Lamellen kontrolliert und diese entsprechend der Breite in 10 Boxen abgestapelt.
Der hydraulisch betriebene Schubboden kann befahren werden, in Schlitz ist er zudem umbaut und mit einem Rolltor versehen © Schneider
Eine Melaminharzbeschichtung verleiht den Schalungsplatten die typischen Farben: für Deutschland rot, für den restlichen Markt gelb.
Vor der neuen Heizanlage: Roskam von Kohlbach mit den Schlitz-Geschäftsführern Dünser und Pfeifer (v. l.) © Schneider
Die dickeren Platten exportiert Schlitz überwiegend nach Portugal, Spanien, Italien, Österreich sowie in die Schweiz, die 21 mm-Platten verbleiben in Deutschland oder werden nach Ungarn sowie Polen geliefert. Zu 10% decken der portugiesische und der spanische Baumarkt den Schalungsplattenbedarf mit der 21 mm-Dicke.
Zwei 8-Etagenpressen von Ott, Lambach, verbinden die Deck- und Mittellagen. Der Melaminharzleim härtet bei einer Vorlauftemperatur von 140° C und einem Druck von 13 kp/cm² aus.
Die anschließende Formatierung der Platten nimmt ein Doppelendprofiler vor. Dieser fräst auch die Nut für ein Stahl-E-Profil. Dieser Kantenschutz kommt bei 21 mm-Schalungsplatten, die zumeist auf dem deutschen Markt verbleiben, zum Einsatz.
Schlitz ist flexibel bei Stärke, Länge und Farbe der Platten. Imst trumpft durch Menge und Lagerhaltung. Garantiert werden Lieferung nach Italien, Österreich und Schweiz innerhalb von 48 Stunden.
Absatzmärkte für die Schalungsplatten mit einer Lamellenbreite von 40 mm sehen Pfeifer und Dünser in Italien, Spanien, Österreich und der Schweiz.
100%-Tochter von Pfeifer, Imst, seit 1. September 1997
Mitarbeiter: 100
Firmenareal: 6 hadavon überdacht: 2,5 ha
Holzbedarf: 50.000 fm/J
Produktion: 1,3 Mio. m?/J Schalungsplatten
Exportanteil: 90%
Umsatz: 14 Mio. €/J
Produktion Imst: 3,7 Mio. m?/J Schalungsplatten
Gruppenumsatz: 160 Mio. €/J
Doch damit nicht genug. Um den Marktanteil weiter zu steigern hat Dünser die Pläne für eine weitere Linie in Schlitz schon in der Schublade. In den nächsten 2 Jahren soll die Produktionsmenge an 3-Schicht-Platten um 1 Mio. m² erhöht werden.
Michael Pfeifer, Imst
„Die Zeiten, in denen die Rohstoff- die Endproduktpreise beeinflussten, sind vorbei. Es herrscht das Regelventil von Angebot und Nachfrage, wobei es sogar Tagespreise gibt”, erläutert Pfeifer.