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1959 wurde die Produktion bei Morbidelli, Pesaro/IT, aufgenommen, heute fertigen 350 Mitarbeiter CNC-Bearbeitungszentren © Schneider

In der 3. Generation

Ein Artikel von Administrator | 31.07.2002 - 00:00
Die diesjährige Zwischenbilanz der SCM Group, Rimini/IT, ist besser ausgefallen, als erwartet”, zeigte sich Vorstandsmitglied Dr. Alfredo Aureli anlässlich der Hausmesse in den neuen Messehallen in Rimini zufrieden. „Anfänglich haben wir einen Rückgang von 10% erwartet. Es wurde jedoch schon in den ersten 4 Monaten bei den Auftragseingängen im Vergleich zu 2001 eine Steigerung von 2% erzielt”, ergänzt sein Bruder Adriano Aureli. Das Jahr 2000 war in allen Sparten erfolgreich.
SCM betrachtete die Veranstaltung, die zeitgleich mit der Xylexpo in Mailand/IT stattgefunden hat, nicht als Messe, sondern eher als Möglichkeit, die Beziehung zu den Kunden zu vertiefen - und natürlich um das 50-jährige Bestehen zu feiern. Dementsprechend fanden 15.000 Geschäftsleute den Weg nach Rimini in die 13.600 m²-Ausstellung.
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1959 wurde die Produktion bei Morbidelli, Pesaro/IT, aufgenommen, heute fertigen 350 Mitarbeiter CNC-Bearbeitungszentren © Schneider

Gesunde Firma. „SCM ist vollständig eigenfinanziert, wir haben keine Schulden bei den Banken”, bemerkt Aureli zufrieden.
80% der technischen Mitarbeiter bei SCM haben eine der beiden Ingenieur-Schulen Riminis besucht.
Ein Erfolgsrezept sieht Aureli auch in dem gut ausgebauten Händlernetz, „Direktvertrieb ist kein Thema”.
„In all den Jahren waren wir nie gezwungen,
die Maschinen-Preise zu senken.”
Dr. Alfredo Aureli
Der Absatz an CNC-Maschinen im unteren Preissegment ist gut, das Niveau ist mit dem des vergangenen Jahres vergleichbar. Im Gegensatz dazu stehen die Anlagen für Fensterbauer: Dort gehen die hochpreisigen besser als die kleineren. „Entgegen dem Baukonjunktur-Trend verzeichnen wir ein Plus bei Fenstermaschinen”, so Aureli.
In Italien ist der diesjährige Auftragseingang höher als im Vorjahr. Am deutschen Markt ist - für SCM - kein Rückgang feststellbar. Gut laufen die Geschäfte mit Russland, Großbritanien, Spanien, Osteuropa und den USA. Nach Russland werden höherwertige Anlagen aller Sparten geliefert.
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Über Barcodes werden die Maschinen von SCM gesteuert © Schneider

Immer mehr Modul-Struktur. Die Ausstellung in Rimini war thematisch 2-geteilt: Maschinen zur Platten- und Massivholzbearbeitung.
Bei plattenförmigen Werkstoffen wird die Steuerung der Einzelmaschinen über Barcodes geregelt. Größere Anlagen werden mehr und mehr modular angeordnet. Somit entstehen zwischen den einzelnen Inseln, die durch Rollgängen verbunden sind, Puffer-Möglichkeiten.
„Wir achten darauf, unsere Anlagen nicht zu komplex zu konzipieren. Es wird auch in Zukunft keine Firmen ohne Menschen geben”, ist sich Aureli sicher.
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Die Brüder Alfredo und Adriano Aureli: die 2. Generation im SCM-Vorstand © Schneider

Umstrukturierung bei der Fertigung. Sehr großen Wert legen die Italiener auf die Mechanisierung im eigenen Haus: In den vergangenen 18 Monaten hat SCM 40 Mio. € in die verschiedenen Werke investiert. Um 15% konnten beispielsweise die Herstellungskosten am Standort Villa Verucchio/ IT durch eine Umstrukturierung vor 2 Jahren reduziert werden. Die Herausforderung lag darin, die Produktion bei den Umbauarbeiten so wenig als möglich zu stören.
Die Erstellung und Ausarbeitung des Konzeptes nahm 3 Jahre in Anspruch. Das Ergebnis ist beachtlich: Man benötigt einen Tag weniger an Durchlaufzeit für Handwerk-Maschinen. Vor den Umbau-Maßnahmen bedienten 50 Mitarbeiter 32 Metallbearbeitungsmaschinen, heute arbeiten 32 Personen an 8 Bearbeitungszentren.
SCM Group-Facts
Tochterunternehmen: SCM, Minimax, DMC, Morbidelli, Stefani, IDM,
Gabbiani Macchine, Mahros, Routech und SCM Engineering
Umsatz: 440 Mio. €/J
Pro Jahr verlassen 10.000 Maschinen das Werk, davon 3000 Formatkreissägen und 1200 4-Seiten-Hobelmaschinen. Dabei wird nicht auf Lager produziert, jede Maschine ist bereits verkauft. Die Fertigungstiefe ist beeindruckend: In der eigenen Gießerei werden die MaschinenGrundständer gefertigt.
Die SCM-Group ist nicht nur auf Holzbearbeitungsmaschinen festgelegt. Ein große Sparte sind Verpackungsanlagen, beispielsweise für die Getränkeindustrie. „Maschinen zur Kunststoff-, Glas-, und Marmor-Bearbeitung? Wir sind bereit!”, so Aureli verschmitzt.