Kompetente Holzerntetechnik

Mit seiner Ausrichtung auf mehrere wirtschaftliche Standbeine, in denen jeweils innovative und preisgekrönte Akzente gesetzt werden, hebt sich die Forsttechnikschmiede von Josef Konrad, Preitenegg, von anderen heimischen Unternehmern dieser Sparte ab. Innovationen für den Steilhang. 2002 wurde der Mounty 2500 mit einer Reichweite bis 700 m als Kombinationsmaschine für den Steilhang für Durchforstung und schwächeres Holz neu vorgestellt. Das System punktet mit der vom Mounty 4000 gewohnten, um den Kippmast drehbaren Kabine, der 8,5 m Kranreichweite des Prozessors und der kurzen Montagezeit.
Der Einseillaufwagen Woodliner 3000 für den Bergabeinsatz ist ebenfalls neu. Mit seinen 2 angetriebenen Rollen und einem 100 PS-Motor von Iveco, Unterschleißheim/DE, erreicht er bis 6 m/s Geschwindigkeit bei der Leerfahrt. Durch zwei Hydraulikkreise ist es möglich, während der Fahrt die Last anzuheben oder zu senken. Gewicht: 1150 kg. Aggregate weiterentwickelt. Die Prozessor- oder Harvesteraggregate Woody 50 und 60 wurden ebenfalls weiterentwickelt. Das Woody 50-Aggregat wartet jetzt mit 4 bis 5% Messgenauigkeit aufgrund des neuen, kompakten Rotators wie beim Woody 60 auf. Verändert wurde die Hydraulik in Bügel und Körper - die kürzeren Wege für das Hydrauliköl führen zu einer rascheren Positionierbarkeit des Holzes. Schräggestellt wurde der Schwertkasten: die Schnittbreite liegt bei 63 cm. Überarbeitet wurden die Walzenstellung mit 30° Neigungswinkel. Das erhöht die Vorschubkraft, so Konrad. Die wartungsfreie Durchmesservermessung erfolgt jetzt mit Ritzel und Kette. Neu ist neben dem Rotator auch die abschraubbare 2. Zopfsäge wahlweise mit Lichtschranken. Zusätzlich im Programm ist die Greifersäge KV 50/20.
Intensiv wird an verbesserten Steuerungs- und kabellosen Datenübertragungslösungen gearbeitet. Durch die Eigenentwicklung und das Know-how im Werk können die meisten Reparaturen bereits am Telefon rasch erledigt werden. Konrad adaptiert auch Steuerungen anderer Hersteller auf Kundenwunsch. Im kommenden Jahr soll mittels „Konrad Remote” die Maschinen- und Arbeitsdatenüberwachung eingeführt werden.
Diese Erfolge und die starke Ausrichtung auf Forschung und Entwicklung der Forsttechnik Konrad gaben den Ausschlag für die Wahl zum „Forstmaschinenhersteller des Jahres 2003” durch die Redaktion des Holzkurier.

Entwicklung in 12 Jahren. Angefangen hat alles vor 12 Jahren als 1 Mann-Unternehmen. Heute beschäftigt Konrad 50 Mitarbeiter - sein „wichtigstes Kapital für weitere Innovationen”. Der Unternehmer und „Technikfreak” verfolgte seine angepeilten, realistischen Ideen von Anfang an sehr hartnäckig. „Innovation ist unsere Stärke - diesen Weg wollen wir nicht verlassen”, ist Konrad überzeugt.
Auf den Exportmärkten sieht er auch für das Jahr 2003 gute Chancen. Russland wird von einer Kooperation mit Sitz in St. Petersburg aus bearbeitet. Japan entwickelt sich für Konrad „schaumgebremst”. In Europa erwartet er sich eine Absatzsteigerung in der Schweiz, in Frankreich und Italien, selbst in Norwegen laufe ein Projekt vielversprechend. Ein großes Potenzial als Markt der Zukunft erwartet Konrad sich für Osteuropa.Zuerst belächelt. Bisher habe man etwa 80 Aggregate verkauft, 12 Mounty und gut 20 Woodliner 3000. Dieses Bergabseilgerät hat sich vom belächelten Projekt zum mit Abstand meistverkauften Produkt entwickelt. Der Mounty sei in seiner Sparte der „unumschränkte Führer” bei Kombigeräten, so der Kärntner Unternehmer. Der Woody soll mit Jahresende mit weiteren Detailverbesserungen aufwarten. Steuerungstechnisch sollen die eigenen Wege weiter ausgebaut werden. Konrad denkt dabei an höhere Bedienungsfreundlichkeit, Mengenregistrierung, Maschinendaten bis hin zur begrenzt möglichen Steuerung, Wartung und Fehlereingrenzung vom Werk aus.
„Die Masse der Forstleute, mit ihrer Erfahrung in der Technik und im Waldbau, benötige keine Betriebsdaten bei der Arbeit. Es gilt als Forsttechikunternehmen, die Konzentration auf das Wesentliche zur Verfügung zu stellen”, so Konrad. „Einen Hubschrauber zu fliegen ist heute einfacher, als einen Harvester zu fahren”.Rationalisierung am Hang muss weitergehen. Die Unternehmer haben ihre Kosten im Griff. Noch zu erreichende Kostensprünge sind ein wesentlicher Faktor im Hang sowie in schwer befahrbaren Gelände. Konrad kündigt für diesen, in der Technik so schwierig zu beherrschenden Bereich eine Innovation Anfang des kommenden Jahres an.
Konrad denkt auch an die kostengünstigen Verwertung der Biomasse, die an der Lkw-befahrbaren Straße anfällt. „Eine grundlegende Innovation für den Steilhang wird es rechtzeitig zur kommenden Austrofoma geben”, verspricht der Geschäftsführer.

Forsttechnik Konrad-Facts
Eigentümer: Josef Konrad, Geschäftsführung gemeinsam mit Gisela Konrad
Gründung: 1990
Mitarbeiter: 50
Produkte:
Gebirgsharvester: Mounty 2500 und 4000
Prozessor- oder Harvesteraggregat: Woody 50 + 60
Seilkransystem Woodliner 1000, 2000, 3000
Greifersäge KV 50/20
Maschinensteuerung, Funkfernsteuerung