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Harald Weinauer (li.), zuständig für den Gartenmaschinen-Verkauf, neben Betriebsleiter Christian Wöss und Johann Streimelweger, Verkauf © Spannlang

Königliche Ketten

Ein Artikel von Administrator | 08.05.2003 - 00:00
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Harald Weinauer (li.), zuständig für den Gartenmaschinen-Verkauf, neben Betriebsleiter Christian Wöss und Johann Streimelweger, Verkauf © Spannlang

Nach vorn orientiert: So präsentiert sich die Mostviertler Maschinenfabrik Prinz, Loosdorf. Mit dem Hauptprodukt Sägeketten für die Holzindustrie bearbeitet man einen relativ kleinen Spezialmarkt. Unter einer handvoll Ketten-Produzenten in Europa hat sich das Unternehmen, das 1947 in einem leerstehenden Wohnheim für Rüstungsarbeiter seinen Ausgang nahm, mittlerweile zum Trendsetter in seiner Branche etabliert. Unter der Leitung des Inhabers Ingo Freithofnigg wurde vor 3 Jahren eine Kooperation mit der Technischen Universität Wien begonnen. Ziel ist die Erforschung und Entwicklung optimierter Zahngeometrien sowie entsprechender Ketten-Schärfautomaten.Zähne der Zeit. Ob Spitzzahn-, Hobelzahn- oder Hartmetallketten - das Repertoire von Prinz auf dem Produktsektor ist umfassend. „In den 60erjahren wurde sogar eine eigene Prinz-Handmotorsäge produziert”, erinnert sich Betriebsleiter Ing. Christian Wöss.
Kunden bei Prinz - unter ihnen Stora Enso Timber, Brand, Handlos, Tragwein, oder Hasslacher, Sachsenburg - werden auch heute mit kompletten Installationen und Anlagen rund um die Sägeketten bedient: Flaggschiff aus der Loosdorfer Maschinen-Schmiede ist die automatische, fernsteuerbare Brettpaketsäge, die im vergangenen Jahr auf der Pariser Holzmesse vorgestellt worden war.
Die robusteren, mobilen Rundholz-Kappsägen sind aber ebenso im Programm wie die Schnittholz-Paketkappsägen, bei denen es vor allem auf Schnittgenauigkeit und -qualität ankommt, so Wöss. Technologie von Prinz kommt auch bei Trennsägen in afrikanischen Sägewerken zum Einsatz.Fremde Reviere. Einen großen Anteil am Umsatz von 4,2 Mio. € hatte im Vorjahr auch das Geschäft mit Verschleißteilen wie Antriebsräder und Umlenkrollen - neben den Sägeketten selbst. Immer häufiger werden Anlagen vom Mitbewerb mit Prinz-Teilen bestückt, freut sich der Betriebsleiter. Dies sei ein Indiz dafür, dass sich seine Produkte durch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis auszeichnen, fügt er hinzu.Hohe Investitionen. In den vergangenen 5 Jahren wurde im Loosdorfer Traditionsunternehmen viel in die Modernisierung der Produktions-Anlagen investiert: Eine hallenfüllende Ketten-Härteanlage von Schwartz, Simmerath/DE, wurde ebenso angeschafft wie die Anlage von Hettiger Stellite, Greußenheim/DE, für das Aufschweißen der Stellit-Lauffläche an das Sägeschwert.
Den vorläufigen Abschluss soll eine neue Verniet-Linie für die Kettenglieder bilden. Gesamtwert dieser für Prinz maßgeschneiderten Anlagen: 500.000 €. Auf der Ligna in Hannover setzt sich Wöss mit einem vergrößerten Prinz-Messe-Stand das Ziel, die Exportrate noch weiter zu steigern.Rückkehr in alte Kronländer. Prinz liefert den Großteil seiner Ware direkt an Sägewerke oder Händler in der EU. Märkte in osteuropäischen Ländern, mit denen vor der politischen Wende große Geschäfte abgewickelt wurden, werden nun behutsam wieder aufgebaut. So existiert bereits in Polen eine eigene Vertretung. Schließlich waren die Loosdorfer Maschinenbauer schon immer der Tradition verpflichtet.
Prinz-Facts

Gegründet: 1947
Umsatz: 4,2 Mio. €/J (2002)
Export: 25%
Produkte: Sägeketten, Rundholz-Kappsägen, Brettpaket-Sägen, Trennsägen
Mitarbeiter: 40
Forschung und Entwicklung: 10% des Budgets