11054698598953.gif

Kohlbach-ORC-Großanlage wird gebaut: Zvonimir Preveden, Kurt Schmerlaib, Andreas Roskam (v. li.) © Kanzian

Groß-KWK

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 14.09.2004 - 00:00
Der Biomasse- und KWK-Anlagenbau geht weiter - das ist die Überzeugung aller namhaften Kesselhersteller, die vom 26. bis 30. August in Klagenfurt auf der Internationalen Holzmesse vertreten waren.Größte ORC-Anlage. Die bisher größte gebaute ORC-Anlage wird bei Mayr-Melnhof, Leoben, von der Biomasse KWK Leoben realisiert. „Die erste von drei Anlagen wurde bereits geliefert”, berichtete Kohlbach-Geschäftsführer Zvonimir Preveden. Drei Mal 1,5 MW elektrisch und drei Mal 8,7 MW thermisch liefert das Biomasse-Heizkraftwerk in der Endausbaustufe. Im November geht der erste Kessel in Betrieb. In Zeltweg wird von SWH ebenfalls eine Anlage mit 1,5 MW elektrisch und 8,7 MW thermisch in Betrieb genommen. Somit befinden sich in der Obersteiermark 4 ORC-Großanlagen auf engem Raum.
Auch bei Schachl, Abtenau, geht im Oktober ein Biomasseheizkraftwerk in Betrieb. Die Kapazität beträgt 6,2 MW thermisch und 1,1 MW elektrisch. „Bereits 20 Heizkraftwerke wurden mit diesem System ausgestattet. ORC-Anlagen sind somit industriereif”, so Preveden.
11054698598953.gif

Kohlbach-ORC-Großanlage wird gebaut: Zvonimir Preveden, Kurt Schmerlaib, Andreas Roskam (v. li.) © Kanzian

Steuerung aus einem System. „Der KWK-Boom hält an”, findet auch Mag. Josef Urbas. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme des Heizkraftwerkes in Ybbs (22 MW thermisch mit 5 MW elektrisch) werden zwei baugleiche Anlagen an den Stora Enso-Standorten Brand und Sollenau realisiert. Die installierte Wärmeauskoppelung je Standort beträgt 18,5 MW mit 4,4 MW elektrisch. Vor kurzem wurde die Anlage bei W & T, Wiesenau, in Betrieb genommen. Die Leistung beträgt 1,8 MW elektrisch.
Auch bei Kogler, Liebenfels, werden 1,8 MW elektrisch produziert. Schweighofer, Sebes/RO, befeuert seit kurzem den zweiten Kessel - somit sind insgesamt zwei mal 10 MW installiert. Die Holzindustrie Häupl, Vöcklamarkt, das Sägewerk Tretter und Edler, Köflach, sind weitere Urbas-Kunden. Klenk, Baruth/DE, und Klausner, Wismar/DE, bekommen jeweils einen 10 MW Kessel. Zu Klausner Holz Sachsen, Kodersdorf/DE, werden zwei 10 MW Kessel geliefert.
„Bei der Integration von Kessel und Netzbetrieb mit vielen Verbrauchern ist es wichtig, dass alles aus einem System gesteuert wird”, erläuterte Urbas anlässlich der Messe in Klagenfurt.
11054698598960.gif

Erfolgreiche Zusammenarbeit: Josef Urbas, Dietmar Riegler, Otto Zechmeister, Sigrid Skoff (v. li.) © Kanzian

Auf in den Osten. „In Kürze wird die Polytechnik-KWK-Anlage in Sonthofen fertig gestellt”, erläuterte Gesellschafter Othmar Lutschounig anlässlich der Holz-messe. Nach Asien gehen drei große Anlagen mit jeweils 2 mal 11 t/h Dampf. Produziert werden 8 MW thermisch. In Klagenfurt wurde ein Heißwasserkessel mit 2,5 MW Kesselleistung ausgestellt der ins Baltikum geliefert wird. Für die Beheizung der Fernwärme Längenfeld im Ötztal, wo auch die größte Therme Europas mitversorgt wird, wurde eine 4,5 MW Heißwasser- und eine 6,5 MW Thermoölkesselanlage installiert.
11054698598957.gif

Polytechnik-Kessel bereit für die Auslieferung © Kanzian

Von 3 bis 50 MW mit Volldampf voraus. Dampfturbinen von 3 bis 50 MW können von B+V Industrietechnik, Hamburg/DE, geliefert werden, berichtete Ing. Herbert Graf, Ingra, Pörtschach. So läuft beispielsweise im Kraftwerk Kufstein und in Ybbs eine Turbine. Nach erfolgreicher Inbetriebnahme bei Hasslacher, Sachsenburg, werden weitere Turbinen für die Urbas-Kraftwerke in Brand und Sollenau ausgeliefert. Auch bei Binder, Fügen, kommt eine B+V-Turbine zum Einsatz. Das Kraftwerk in Linz wird mit einer 5 MW-Turbine beliefert.
„Durch das modulare Turbinenkonzept Marc ist die BVI-Dampfturbine optimal auf jeden Kunden anpassbar”, so Graf.
11054698598950.gif

Ing. Herbert Graf (li.) und Andreas Urbas sen. am Ingra-Messestand in Klagenfurt © Kanzian