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hsbCAD für Zimmereien, Fertighaus- und Holzbau-Unternehmen, Architekten und Bauingenieure © hsb-Systems

CAD/CAM für groß und klein

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler aus Kaufbeuren/DE | 26.11.2007 - 10:52
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hsbCAD für Zimmereien, Fertighaus- und Holzbau-Unternehmen, Architekten und Bauingenieure © hsb-Systems

Wir legen großen Wert darauf zu betonen, dass wir Software-Lösungen sowohl für den Ein-Mann-Betrieb als auch für große Holzbau-Konzerne mit einem Output von mehreren 1000 Häusern pro Jahr liefern können”, bekräftigt DI (FH) Gottfried Jäger, Geschäftsführer von hsb-Systems, Kaufbeuren/DE. Die Entwicklung von hsbCAD begann 1989 als One-man-show in Belgien. Am Anfang stand eine Lösung für die Wand-, Decken- und Dachelementierung auf Basis von AutoCAD. 1999 wurde hsb-Systems in Kaufbeuren gegründet. Die international aufgestellte hsb-Gruppe beschäftigt über 40 Mitarbeiter, 20 davon in der Entwicklung.
Mittlerweile hat man sich am Markt gut positioniert und kann auf eine namhafte Referenzliste verweisen: Baufritz, Erkheim/DE, Glöckel, Obergrafendorf, GriffnerHaus, Griffen, Hartl Haus, Echsenbach, Honka, Järvenpää/FI, Stora Enso Timber, Bad St. Leonhard, oder Wolf Systembau, Scharnstein - um nur einige zu nennen. „Wir sind auf die gute Zusammenarbeit mit unseren Kunden sehr stolz”, freut sich Jäger. „Es ist die Flexibilität und Leistungsfähigkeit unserer Lösungen sowie die intuitive Arbeitsweise, die unsere Kunden schätzen.”
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Komplexe Gebäude-Konstruktionen, runde Formen oder Spiralen sind mit hsbAbbund möglich © hsb-Systems

Erfreuliches Geschäftsjahr. Auch heuer kann Jäger auf ein positives Geschäftsjahr zurückblicken: „Wir haben mit dem III. Quartal schon den Umsatz von 2006 erreicht und liegen über Plan.” Aufgrund der guten Nachfrage denkt er auch über eine personelle Aufstockung nach.
Die ständigen Weiterentwicklungen am Software-Sektor und die gute Marktpositionierung weltweit würdigt die Redaktion des Holzkurier mit der Auszeichnung zum Holzbau-Ausstatter des Jahres 2008.Österreich interessant. „Von Österreich erhalten wir derzeit extrem viele Anfragen”, analysiert Jäger. Aber auch Italien, die Schweiz oder die baltischen Staaten stellen sich als äußerst lukrative Märkte dar. Die Nachfragen am Heimmarkt haben zuletzt etwas nachgelassen: Durch den Wegfall der Eigenheimzulage und der Mehrwertsteuer-Erhöhung haben sich Vorzugseffekte ergeben. Dies verursachte einen merklichen Rückgang bei den Baugenehmigungen. Viele Unternehmen haben deshalb eine Warteposition bezogen und investieren nur verhalten. „Das bekommen natürlich auch wir zu spüren.”
Als positives Gegenbeispiel nennt Jäger Baufritz: „Das Unternehmen investiert antizyklisch, hat eine ausgezeichnete Positionierung sowie eine klare Strategie und ist bei der Ausrüstung immer am Stand der Technik.”
In Österreich arbeitet hsb-Systems mit CAD Connect, Brunn am Gebirge, zusammen. Das Unternehmen ist auch autorisierter Autodesk-Partner und steht hsb-Systems beim Vertrieb sowie Service und technischen Anfragen zur Seite. Standard-Projekte werden in Brunn selbstständig abgewickelt. „Wir haben im Herbst mit CAD Connect den dritten Holzbau-CAD-Tag abgehalten”, erzählt der Geschäftsführer. Vor allem bei den ersten zwei Veranstaltungen war das Interesse hoch. Der nächste Holzbau-CAD-Tag wird im Frühjahr 2009 veranstaltet.
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3D-Darstellung einer Brücke © hsb-Systems

Am Osten kommt keiner vorbei. Wie auch in anderen Branchen ist Osteuropa für hsb-Systems ein Zukunftsmarkt. Hier wird sich in der nächsten Zeit noch vieles tun.
„Wir agieren als zentraleuropäisches Unternehmen”, erklärt Jäger und bekräftigt die weltweite Tätigkeit. hsbCAD wird in Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Japanisch und Russisch angeboten. Als wichtigste drei Ansätze für die Anwendung von hsbCAD sieht Jäger:
•    das effiziente Planen durch durchgängigen Datenfluss
•    Steigerung der Produktivität
•    Kostensenkung
Vor allem die Kosten spielen bei den kleinen und mittleren Unternehmen eine große Rolle. Nachkalkulationen wird in vielen Betrieben nach wie vor nicht gemacht. „Hier setzen wir mit unserer Lösung an”, meint Jäger. „Die Daten aus hsbCAD können in jede Datenbank eingepflegt werden. Das erleichtert eine Nachkalkulation.”
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Speziell für den Holzrahmen- und Fertighausbau entwickelt: hsbWand © hsb-Systems

Basispakete und Sonderlösungen. hsb-Systems bietet unter anderem CAD-Lösungen für Zimmereien, Holzbau- und Fertighaus-Unternehmen, Blockhaus-, Massivholz- und Leimholz-Industrie, die bei einer Basislösung beginnen und sich mit verschiedenen Modulen aufstocken lassen. hsbCAD vereint alle Planungsbereiche des Holzbau-Planungsprozesses in einer Oberfläche und baut dabei auf AutoCAD oder AutoCAD Architecture auf. Alle Objekte sind im 3D-Gebäudemodell darstellbar. Einmal eingegebene Daten behalten ihre Gültigkeit - vom Planungsbeginn bis zur Nachkalkulation.
„Werden etwa Binder-Querschnitte oder Verbindungselemente verändert, wandeln sich die neuen Daten auf allen Ebenen um”, informiert Jäger. Aus hsbCAD werden die CNC-Daten für die jeweiligen Bearbeitungszentren generiert. „Dabei spielt es grundsätzlich keine Rolle, mit welchen Lieferanten unsere Kunden arbeiten”, ergänzt Jäger.
Häufig haben die Kunden sehr besondere Produkte, die auch eine spezielle CAD-Funktionalität erfordern. Solche betriebsspezifischen Entwicklungen können kundennah, exklusiv und unabhängig von der Kernentwicklung umgesetzt werden. Sonderfunktionen sind somit kurzfristig verfügbar und firmenspezifisches Know-how bleibt geschützt.
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hsbAbbund kann für die Konstruktion etwa von Dachstühlen, Fachwerk-, Skelett- oder Brückenbau verwendet werden © hsb-Systems

Jeder kann zugreifen. Ein besonderes Feature von hsbCAD ist hsbTSL (Tool Script Language). „Mit diesem Modul ist es für jeden Anwender möglich, seine Software unternehmensspezifisch und selbstständig anzupassen”, berichtet Jäger. „Einer unserer Kunden nutzt dieses Tool so intensiv, dass wir oft unsere eigene Software nicht mehr wieder erkennen”, meint er schmunzelnd.
Ein großer Vorteil von hsb-Systems ist, dass man sich um die Kernentwicklung des Programms nicht kümmern muss. „Gibt es ein neues Betriebssystem wie MS Vista, übernimmt Autodesk für uns die erforderliche Basisentwicklung”, erklärt der hsb-Geschäftsführer.
Neben der Vollversion von hsbCAD bietet man auch noch ein Light-Programm an: Mit dieser Low-Budget-Version möchte hsb-Systems vor allem bei den Architekten punkten und diese ins Holzbauboot holen.
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Ein Kollege macht sich die Arbeit, den hsb-Schriftzug mit hsbCAD zu konstruieren – das Gebäude ist statisch funktionstüchtig © hsb-Systems

Autorisierter Partner. Jäger ist stolz darauf, dass man autorisierter Entwickler und Wiederverkäufer von Autodesk ist. Außerdem ist hsb-Systems einer von etwa 25 Preferred Industry-Partnern. „Wir sind die Holzbau-Applikation von Autodesk”, bekräftigt er. Seiner Meinung nach sind echte CAD-Lösungen die Zukunft, Insellösungen werden verschwinden. „Und da spielen AutoCAD-basierende Lösungen eine wichtige Rolle”, ist der Geschäftsführer überzeugt. „Wenn es um Datenaustausch geht, bildet AutoCAD mit DWG-Dateiformat bereits heute den Standard.”
hsb-Systems wird seine Produkte auch beim Holzbauforum in Garmisch-Partenkirchen/DE vom 5. bis 7. Dezember sowie auf der Dach+Holz im März in Stuttgart/DE präsentieren.

hsb-Systems-Facts

Gegründet: 1999
Geschäftsführer: DI (FH) Gottfried Jäger
Mitarbeiter: 40 in der hsb-Gruppe, davon 20 in der Entwicklung, 8 am Standort Kaufbeuren
Kooperation mit zahlreichen Autodesk-Vertriebspartnern im In- und Ausland
Installierte Lizenzen: 2000 weltweit