Fertigteilproduktion
"Bei Egger glaubt man an den Erfolg der Eurolight-Leichtbauplatten und will den Einsatz dementsprechend in der Möbelindustrie weiter vorantreiben", so Bühler. Das Elementewerk im Stammwerk St. Johann wird derzeit um eine Fertigteilanlage für Eurolight-Leichtbauplatten erweitert. "Nicht jedem Unternehmen ist es möglich, in die passende Technologie für die Verarbeitung von Leichtbauplatten zu investieren", heißt es bei Egger. Die Möbelelemente sollen ab Herbst ausgeliefert werden.Ziel des neuartigen Anlagenkonzeptes ist es, rahmenlose Leichtbauplatten mit Stütz- und Dekorkanten auszuführen sowie mit Befestigungselementen für Standardbeschläge zu versehen. Die Fertigteile sollen im Format 240 mal 240 mm bis 3000 mal 1500 mm hergestellt werden. In weiterer Folge ist geplant, Lösungen für die Befestigung von Standardbeschlägen für dünne Decklagen anzubieten.
Leichtgewicht
Elka-Betriebsleiter Reinhard Schlabach hebt 36 kg-Tisch aus Elka-Wabenplatten gegenüber der Ausführung in Spanplatten mit 132 kg ein Leichtgewicht © DI (FH) Birgit Fingerlos
"Für die Bekantung ist keine Stützkante notwendig", erklärte Kuntz. Außerdem zeichnet sich die Platte durch ein hohes E-Modul in Längsrichtung aus, das im Allgemeinen um das vier- bis sechsfache über dem der Span- und Faserplatten liegt. Die physikalisch-technologischen Eigenschaften der leichten Naturholzwabenplatte bieten im Möbelbau vielfältige Design-Möglichkeiten, die bisher bei der Anwendung konventioneller Spanplatten nicht erschlossen werden konnten, argumentiert der Hersteller. Hierzu gehört eine deutlich größere Stützweite bei der Herstellung von Regalböden.
Leichte Späne
Bei Elka freut man sich über eine große Nachfrage nach Leichtbau-Spanplatten. Die Platten mit Nawaro-Anteil punkten mit geringem spezifischem Gewicht. So hat beispielsweise eine Spanplatte im Format 5200 mal 2050 mm ein Gewicht von 450 kg/m3. Als Rohstoffe werden neben Holz Getreidestroh, Raps, Miscanthus, Hanf und Topinambur eingesetzt, erklärte Kuntz am Elka-Messestand. Die Spanplatten zeichnen sich durch ihre geschlossene und somit gut bekantungsfähige Mittellage aus, so der Hersteller.Ohne Papierwabe
Dendrolight-Produzent, -Patentinhaber und -Anlagenhersteller auf der ZOW: Heinrich Schiller, Holz Schiller; Johann Berger, Dendrolight Berger; Alois Eimannsberger, Weinig (v. li.) © Thomas Gebhardt
"Die Nachfrage hier auf der ZOW ist enorm, unser Markenname ist international bekannt", freute sich Geschäftsführer Johann Berger. "Durch einen gemeinsamen Messeauftritt und andere Aktionen wollen wir den Plattenproduzenten den Markteintritt erleichtern, unsere Kunden honorieren unsere Arbeit, indem sie bereit sind, die Produktionsanlagen bei ihnen zu installieren", erklärte Berger.
Heuer will man vier bis sechs Fertigungsanlagen ausliefern, diese werden von Weinig, Tauberbischofsheim/DE, gebaut. Die Anlagen haben eine Kapazität von 60.000 m3/J. So wird man beispielsweise bei Holz Schiller in Regen/DE mit der Produktion von Dendrolight-Platten beginnen. "Die Dendrolight ist eine wegweisende Entwicklung für die Zukunft", gab sich DI (FH) Heinrich Schiller, Geschäftsführender Gesellschafter von Holz Schiller, zuversichtlich.
Die Dendrolight punktet nicht nur mit geringem Gewicht, sie ist auch mit herkömmlichem Werkzeug bearbeitbar und es können herkömmliche Beschläge verwendet werden, betonte man am Messestand.
Interessengemeinschaft
Erstmals auf der ZOW erfolgte ein öffentlicher Auftritt der am 5. Februar neu gegründeten Interessengemeinschaft Leichtbau e. V. (Igel). "Wir ermöglichen unseren Mitgliedern, gemeinsam Forschungs- und Förderanträge zu stellen", hieß es am Igel-Messestand. "Die Resonanz auf der Messe ist sehr groß. In den kommenden zwei Monaten rechnen wir mit einem Mitgliederstand von 60 bis 70", ist Igel-Geschäftsführer DI Thorsten Ober zuversichtlich."Der Verein möchte alle interessierten Teilnehmer aus der Wertschöpfungskette Leichtbau zusammenführen und gemeinsam an Lösungen für die Konstruktion und Produktion von leichten Möbeln arbeiten", betonte der Igel-Geschäftsführer auf der ZOW.