Holz, Hanf und Lehm

Ein eigenes Wärmedämmverbundsystem präsentierte Steico, Feldkirchen/DE. Die Basis bildet die diffusionsoffene Holzfaserplatte Protect. Für die Beschichtung werden zwei atmungsaktive Putzsysteme angeboten. Als Vorteile werden neben der Dämmleistung Verbesserungen beim Schall- und Brand- sowie beim sommerlichen Hitzeschutz genannt.
Als weitere Produktneuheit zeigte Steico den flexiblen Hanfdämmstoff Canaflex L. Durch die hohe Komprimierung der Matten beim Verpacken sollen Verarbeiter Transport- und Lagerkosten sparen können und von einfachem Handling profitieren.
"Mit dem Stegträgersystem Construction sind wir branchenweit das einzige Unternehmen, das ein integriertes Dämm- und Konstruktionssystem anbietet", teilte Dipl.-Betriebswirt (FH) Andreas Schulze, zuständig für Marketing bei Steico, mit. Den Anteil an Sanierungs-Einsatz am gesamten Dämmstoff-Absatzvolumen des Unternehmens schätzte er auf 50%.

Weniger Wärmebrücken

Eine neue Holzfaserdämmplatte für nachträgliche Innendämmung gab es am Stand von Gutex, Waldshut-Tiengen/DE, zu sehen. Das einschichtige Rohdichteprofil der Thermoroom-Platte ermöglicht einfache Montage. "Sie kann durch Verklebung mit Putz befestigt werden und benötigt keine mechanische Verbindung", erläuterte DI Martin Mosch, Leiter der Anwendungstechnik. Durch die vollflächige Verlegung werden Wärmebrücken reduziert. Direkt auf die Platte kann Lehm-, Kalk- oder Mineralputz aufgebracht werden.
Die Platte Thermoinstall ist eine Neuentwicklung zur Dämmung der Installationsebene. Sie ist ebenfalls einschichtig und wird vollflächig auf der Wandinnenseite aufgebracht. Kanäle zur Leitungsverlegung können eingefräst werden. Durch die Montage ohne Durchdringungen werden auch hier Wärmebrücken reduziert.

Mauer-Sanierung

Mit diffusionsoffenen Holzfaserdämmplatten speziell für den Einsatz auf Mauerwerk möchte man bei Inthermo, Ober-Ramstadt/DE, den Zimmerei- und Holzbaubetrieben neue Möglichkeiten in der Altbausanierung erschließen. "Hier besteht ein enormes Marktpotenzial", stellte Kommunikationsleiter Mag. Achim Zielke fest.
Die HFD-Exterior Massiv hat auf der Außenseite eine feste, präzise zu verputzende Decklamelle und weist innen geringere Rohdichte auf. "So können Unebenheiten auf einfache Weise ausgeglichen werden", erklärte DI Henry Nocullak, Vertriebsleiter Bayern. Die neue Platte wird im Punkt-Wulst-Verfahren aufgebracht und anschließend gedübelt. Der Kleber dient zugleich als Armierungsmasse des Putzsystems, was die Verarbeitung vereinfacht. Für die Verankerung mit HFD-Dübeln hat Inthermo einen Spezialbohrer entwickelt, der Vorschneiden und Einschrauben mit dem gleichen Werkzeug erlaubt.
Für Häuser mit denkmalgeschützten, grenznahen oder unzugänglichen Fassaden steht die neue Holzfaserdämmplatte HFD-Interior Clima zur Verfügung. Sie ist zur raumseitigen Montage auf Innenwänden bestimmt und wird mit einer aufstreichbaren Dampfsperre vor Feuchtigkeit geschützt.

Holz und Lehm

Auch am Stand von Pavatex, Leutkirch/DE, stand der Bereich Sanierung im Vordergrund. In der Neuauflage des Bau-Handbuches hat etwa das Sanierungs-Kapitel den dreifachen Umfang des Kapitels Neubau. Mit einer Vielzahl von Vorher-Nachher-Betrachtungen mit Konstruktionszeichnungen, bauphysikalischen Werten und Verarbeitungshinweisen will man den Verarbeitern eine fachmännische Basis für Beratungen geben.
Eine Neuentwicklung bei Pavatex ist die Trockenbauplatte Pavaclay. Sie besteht aus Holzfasern und Lehm und kann direkt mit Lehmputz belegt werden. Lehm besitzt eine sehr große Oberfläche, die durch Absorptionswirkung die Raumluft reinigt. Die Dämmplatte Pavadentro wurde speziell für die raumseitige Altbausanierung entwickelt. Eine mineralische Funktionsschicht im Inneren wirkt dampf-bremsend.