Mit Forst-Oscar ausgezeichnet

Ein Artikel von DI Andreas Fischer aus Schmallenberg | 05.06.2008 - 13:02
Neun Innovationsmedaillen wurden heute Mittag auf der KWF-Tagung in Schmallenberg vom Präsidenten des Deutschen Forstwirtschaftsrates Georg Schirmbeck vergeben. Die von einer unabhängigen Expertenkommission ausgewählten Messeneuheiten wurden als besonders Erfolg versprechend eingestuft, sie stammen aus vier verschiedenen Themenbereichen:

Bei der Arbeitssicherheit konnten zwei Unternehmen mit ihren Produktvorstellungen punkten. Aero zeigt beispielsweise den Schutzhelm G3000 Solaris mit integrierter UV-Indikator-Technologie. Erstmals kann damit exakt bestimmt werden, wann ein Schutzhelm aufgrund von UV-Einstrahlung sein Lebensende erreicht hat und ausgetauscht werden muss, heißt es in der Erläuterung.
Mit dem ForestShield-6-Lagen-Schnittschutz-FS-6XE07 überzeugte die Grube KG Forstgerätestelle. Dieser KWF-geprüfte Schnittschutz ist aus sechs Lagen aufgebaut und aus einem multielastischen Material gefertigt. Es ist damit das erste Produkt am Markt, dass durch seine Elastizität in allen Richtungen besondere Sicherheit garantiert.

In der Sparte Bioenergie wurden die Produkte Biokompakt ECO 50 von Biokompakt Heiztechnik sowie die Hackschnitzel-, Späne und Pelletfeuerung HDG Compact 25 von HDG Bavaria ausgezeichnet. Die Kesselserie von Biokompakt eignet sich laut der Expertenkommission nicht nur zur Verfeuerung von Hackschnitzeln und Pellets, sondern auch von landwirtschaftlichen Reststoffen wie Stroh-, Heu- und Getreideausputz.
Die HDG Compact überzeugte als automatische Hackschnitzel-, Späne- und Pelletfeuerung. Sie ist im Leistungsbereich von 7,5 kW bis 25 kW neben Pellets und Spänen auch zur Verbrennung von Hackschnitzeln mit einem Feuchtegehalt bis 45% bestens geeignet, heißt es in der Produktbeschreibung.

Der Sektor Holzbringung brachte gleich drei besonders innovative Produkte hervor. Zum Ersten wurde eine Universalsteckanbauwinde für Kompaktschlepper von S+R Maschinenbau, Schlang & Reichart Forstseilwinden, ausgezeichnet. Der Anbau der Winde erfolgt ähnlich wie bei den Dreipunktwinden, über die Anhängerschiene des Schleppers. Das führt zu einem festen Verbund mit dem Rückefahrzeug. Angetrieben wird die Winde über eine direkte Verbindung von Zapfwelle und der Schnecke.
Zum Zweiten begeisterte das Konstantzug-Windenaggregat mit Seilspeicher von Franz Hochleitner. Die Zugkraft der Winde ist durch die Doppelkeilscheibe unabhängig von den Seillagen auf der Trommel. Darüber hinaus wird konstruktionsbedingt eine hohe Seilschonung erreicht. Der Einsatzschwerpunkt liegt in der Starkholzernte, hörte man auf der Messe. Zum Dritten überzeugte - wie von den meisten Ausstellern auch erwartet - der neue Bodenlaufwagen von Konrad Forsttechnik. „Dieser erschließt komplett neue Transport- und Bringungsmöglichkeiten in nicht befahrbarem Gelände”, kommentierte die Jury. Der Laufwagen bewegt sich selbst über zwei Antriebsscheiben auf einem Seil und hat dabei über vier Räder teilweise Bodenkontakt. Durch dieses Konzept „fährt” der Laufwagen vom Seil geführt wie auf Schienen durch den Wald.

Die letzten beiden Innovationsmedaillen erhielten die Holzernte-Spezialisten Dolmar und Grube KG Forstgerätestelle für ihre Produktneuheiten. „Die neue Viertakt-Dolmar Benzin-Motorsäge PS- 500V unterschreitet mit 15,66 g/kWh HC + NOx den geltenden Abgasgrenzwert um 70% und ist damit zurzeit die weltweit sauberste Benzin-Motorsäge”, erklärte die Expertenrunde.
Die Stammpresse LT mit dehnungsarmen Gurtband von Grube ermöglicht wiederum ein gefahrloses Lösen. „Herkömmliche Stammpressen geben nach dem Lösen der Spannvorrichtung das Gurtband oder das Seil in der Regel ruckartig frei. Die Grube-Spannvorrichtung besitzt hingegen einen Schneckenantrieb, welcher ein gleichmäßiges Lösen ermöglicht”, erklärte das preisgekrönte Unternehmen.