Ein kleiner Bub beobachtet den Flirt seiner Mutter mit einem gut aussehenden Mann in deren Wohnzimmer. Da kommen ihm die Tränen. „Das ist nicht Mamas Freund, das ist unser Freund”, erklärt die Mutter. Dann lächelt der Bub und man sieht den Tischler an einem Möbelstück werken. So der neue TV-Spot, der von der Werbeagentur Frischblut Markenführung und Kommunikationsgesellschaft, Linz, für die Tischlerwerbung 2009 erarbeitet wurde. Dieser wurde am 26. September anlässlich der oberösterreichischen Tischlerinnungstagung in Hallstatt erstmals präsentiert.
Freund und Nahversorger
In der Tischler-Werbung 2009 will man den Tischler als Freund positionieren. Sowohl geografische als auch emotionale Nähe sollen kommuniziert werden. „Der Tischler ist ein Freund, der weiß, was ich will”, unter dieser Leitidee hat die Werbeagentur die neue Tischlerwerbung konzipiert.„Auf 911 Österreicher kommt ein Tischler”, rechnet Mag. Petra Punzer, Frischblut, vor und bekräftigt: „Der Tischler ist ein echter Nahversorger, er ist der Einrichter aus meiner Region”. Es gibt so viele Tischler, weil der Bedarf da ist und weil der Konsument eine Abneigung gegen Anonymität hat, ist man in der Werbeagentur überzeugt. Für TV- beziehungsweise Radio-Spots hat man eine eigene Musik komponiert und singen lassen. Diese vermittelt Wärme, Nähe und Freundschaft. Sie kann auch beispielsweise als Hintergrundmusik am Anrufbeantworter verwendet werden, wird empfohlen.
Vergangenes Jahr lag der Schwerpunkt der Tischler-Werbung darin, dem Tischler ein modernes Image zu geben. 2009 ist die Aufgabe, zu vermitteln, dass sich der Tischler auch um Kleinigkeiten (adaptieren, renovieren, ) kümmert.
Barrierefreies Wohnen soll kommendes Jahr ebenfalls Thema in der Tischlerwerbung sein.
Gutes verbessern
Ing. Franz Tauchner, Acon Management Consulting, erklärte auf der Innungstagung wie ein Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) funktioniert und präsentierte eine mögliche Vorgehensweise. Der wesentliche Ansatz bei KVP ist „das Gute weiter zu verbessern”. Nutzen daraus sind beispielsweise höhere Flexibilität, kürzere Durchlaufzeiten sowie mehr Kundenzufriedenheit.Stefan Schrenk, Schrenk, Vitis, hat bereits seit fünf Jahren Erfahrung mit KVP. Er erklärte, dass in seinem Unternehmen Arbeitsplätze unübersichtlich waren. Im ersten KVP-Workshop hatte man diese in Bezug auf Materialfluss und Arbeitsablauf besser gestaltet. „Wichtig ist, dass die Mitarbeiter in den Prozess direkt einbezogen werden”, betonte Tauchner.
Aktuelles aus der Innung
Landesinnungsmeister Gerhard Spitzbart und Landesinnungsmeister-Stellvertreter BLW Alois Kitzberger sowie Gerhard Scheschy informierten über Aktuelles aus der Bundes- und Landesinnung: Durch künftiges gemeinsames Vorgehen mit dem Möbel und Holzbau-Cluster (MHC) will man das Gewerbe auf gesunde Füße stellen. Spitzbart informierte über Fördermöglichkeiten, wie beispielsweise dem Innovations-Scheck. Weiters beschäftigt sich die Innung momentan mit der Überarbeitung der Prüfungsunterlagen für die Meisterprüfung, der Evaluierung des Lehrberufes Tischlereitechnik, der neuen Fachorganisation (Zusammenschluss mit der Innung der Bildhauer, Binder, Bürsten- und Pinselmacher, Drechsler, Korb- und Möbelflechter sowie Spielzeughersteller), Werbung sowie CE-Kennzeichnung.Rudolf Exel, Tischlerservice, Wien, informierte über Unterstützungsmöglichkeiten bei der CE-Kennzeichnung von Fenstern und Außentüren.
Lehrlingswart Andreas Baumgartner berichtete über den Landes- sowie den Bundes-Lehrlingswettbewerb. „In Wien waren unsere Lehrlinge so gut, dass sie in der Bundesländerwertung den ersten Platz erreichten”, lobte Baumgartner. Künftig will man den Unternehmen eine Power Point-Präsentation bereitstellen. Damit kann jeder Tischlermeister, der Lehrlinge sucht, direkt in seiner örtlichen Haupt- oder Mittelschule für den Tischlerberuf werben.
Die Teilnehmer der Innungstagung hatten die Möglichkeit, die HTBLA Hallstatt zu besichtigen. Die Schule feiert heuer ihr 135-jähriges Bestandsjubiläum.