Nahe der polnischen Grenze produziert Amico Drevo neben BSH, Schalungstafeln, Massivholzplatten, keilgezinkte Latten und Holzpellets. Der vormals staatliche Betrieb wurde 2001 erworben. „Die Anlagen waren damals in sehr schlechtem Zustand. Daher standen die vergangenen Jahre im Zeichen der Modernisierung”, erzählt Miroslava Podstavkova, Geschäftsführerin von Amico Drevo. Im eigenen Sägewerk werden 78.000 fm/J Fichten-Sortimente verarbeitet. Das Rundholz stammt aus der näheren Umgebung aus Privat- und Staatsforsten. Der Einschnitt, ausnahmslos für die eigene Weiterverarbeitung, erfolgt auf zwei Gattern und einer Spanerlinie, die in eine gemeinsame Sortierung münden. Für die Trocknung stehen sieben 200 m3-Trockenkammern von Termolegno, Rauscedo/IT, zur Verfügung. Die BSH-Linie wurde Mitte der 90er-Jahre errichtet und stammt großteils von Dimter. Es stehen eine Hochfrequenzpresse und zahlreiche Pressbetten zur Verfügung. „Wir sind der größte slowakische BSH-Produzent und produzieren in allen Dimensionen - gerade und gebogen. 95 % unserer Ware geht nach Italien. Der Preiskampf der deutschen und österreichischen Konkurrenz setzt auch uns zu. Sägewerke aus dem westlichen Ausland versorgen sich zunehmend mit Rundholz aus unserer Region und die Kosten ziehen an. Im heurigen Jahr wird sich alles um die Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit drehen”, sagt Podstavkova.
Amico Drevo
Gründung:2001Geschäftsführerin:Miroslava Podstavkova
Mitarbeiter:130
Standort:Oravský Podzámok/SK
Umsatz:12 Mio. €/J
Einschnitt:70.000 fm/J
Produktion:10.000 m3/J BSH, 240.000 m2/J 3-Schicht-Schalungstafeln, 10.000 m3/J Vollholzplatten, keilgezinkte Latten, Pellets
Steuerung, Vermessung und Entrindung
Um konkurrenzfähig zu bleiben, setzt man den Modernisierungskurs fort. Der Rundholzplatz wurde gerade fertig. „Unsere Rundholz-Lieferanten drängten zunehmend auf eine neue 3D-Vermessung. Die alte 2D-Vermessung konnte nicht mehr zertifiziert werden. Aufgrund guter Erfahrungen unserer Partnerunternehmen entschieden wir uns für ein Messsystem von Sitronic”, erklärt Podstavkova. Neben der Messung wurde eine gebrauchte Entrindung von Linck, Oberkirch/DE, in die Anlage integriert, ein Teil des Blockzuges erneuert und die Steuerung neu gemacht. Die Mechanisierung stammt von Holzmatik, Bruneck/IT. Die Programmierung der Sitronic-Messung LKM-700 und die neue Steuerung wurden durch Elektronik und Steuerung, Münster, realisiert. Es stehen 28 Boxen zur Verfügung, in die man 16 Qualitäten (A, B, C, D jeweils 1. 2. 3. 4.) sortieren will.Sitronic
Geschäftsführer:Franz Peter KöglGründung:1994
Mitarbeiter:5Standort:Steyregg
Produkte:Scanner-Systeme, Rundholz-Messanlagen
Kürzerer Blockzug
Gut gelaunt: Thomas Piovarci, Miroslava Podstavkova und Klaus Sommer von (v. li.) © DI Christoph Pfemeter
„Unsere Spezialität ist die Modernisierung bestehender Anlagen”, meint Sommer. Viele mittelständische Betriebe setzen auf das im Vergleich kostengünstige System. „Großbetriebe haben in der Vergangenheit die Latte hoch gelegt. Kleinere Betriebe müssen nachziehen, scheuen aber die hohen Investitionskosten - da können wir ansetzen”, ist Sommer überzeugt. „Auch für Großbetriebe ist die Methode interessant.”
Elektronik und Steuerung
Geschäftsführer:Klaus SommerGründung:1986
Mitarbeiter:5Standort:Münster/DE
Produkte:Messsysteme, Optimierungen, Steuerungen und Anwendersoftware mit Schwerpunkt Rundholz
Genau genug messen
„Unsere Devise lautet: Wir wollen keine Stachelwalzenlöcher messen, sondern das genaue Rundholzmaß ermitteln und das so einfach und günstig wie möglich.” Laut Sommer müsse man sich immer überlegen, was man wie genau messen will. Genauigkeiten im Millimeterbereich reichen für die Rundholzvermessung vollkommen aus. „Auch um die Datenmengen zu verringern, haben wir unsere Genauigkeit eher herunterfrisiert. Teilweise misst man auf Zehntel-Millimeter genau, nur um dann Astbeulen und Rindenreste wegzuglätten und in der Maßermittlung mehrmals abzurunden. Die Anlage könnte viel präziser Messen, aber das macht keinen Sinn, sondern nur das System teuerer.”Als Vorteil sieht Sommer die robuste Ausführung und die schnelle Installation. „Wenn die Vorbereitung stimmt, sind wir mit dem Einbau und der Inbetriebnahme in zwei Tagen fertig - wenn man nicht gerade in der Slowakei ist und andere Gründe den Ablauf etwas verzögern”, schmunzelt Sommer.
Waldkantenerkennung
Vollholzplatten: Werden in der Slowakei noch sehr arbeitsaufwendig produziert © DI Christoph Pfemeter
Zurzeit ist diese Anlage nur auf Rundholzplätzen installiert. Dem Einbau in die Sägelinie, etwa für die Stammeindrehung vor dem Spaner, stehe aber nichts im Wege. Am gemeinsamen Ligna-Messestand von Sitronic und Elektronik und Steuerung wird man das neue Messsystem für die Waldkantenerkennung im Querdurchlauf inklusive Optimierung für Fördergeschwindigkeiten von 60 m/min präsentieren.