Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme einer fertigen Kaurit Light-Platte zeigt die Polymer-Schaumstruktur und deren gute Verbindung zu den Spänen © BASF
„Neben der Gewichtsreduzierung liegen die Vorteile bei Kaurit Light im Vergleich zu anderen Leichtbaukonzepten wie der Wabenplatte in der Herstellung und Weiterverarbeitung: Produzenten müssen ihre Prozesse nicht umstellen und benötigen keine teuren Anlagen. Das gilt auch für den gesamten Weiterverarbeitungsprozess”, informiert Isabell Krennrich, Kommunikation, Inorganics Division bei BASF.
Von der Idee zur Markteinführung
„Der Impuls, der hinter dieser Innovation steht, kam von unseren Kunden und deren Kunden, also den Spanplattenherstellern und den Verarbeitern von Spanplatten, vor allem von den Möbelbauern. Leichtbau und dazu passende Konzepte gewinnen immer mehr an Bedeutung. Die Idee zu einem System wie Kaurit Light kam von uns. Wir haben nicht nur die langjährige Erfahrung im Bereich der Leime und Tränkharze, sondern auch die Möglichkeiten den BASF-Verbund zu nutzen. Also haben wir unsere Erfahrungen mit denen unserer Kollegen im Bereich der Polymere kombiniert. Heraus kam eine Leichtbauplatte, die im Gegensatz zu anderen Konzepten vergleichsweise unproblematisch herzustellen und weiterzuverarbeiten ist”, berichtet Krennrich.Die Entwicklungsarbeiten am leichten Holzwerkstoff begannen 2005 in den BASF-Laboren. 2007 wurden gemeinsam mit Nolte Holzwerkstoff, Germersheim/DE, die großtechnischen Versuche vorgenommen. Seit Ende 2008 vermarktet Nolte unter dem Namen AirMaxx exklusiv die mit Kaurit Light hergestellten Platten. „Diese Exklusivität endete im Juli. Allerdings werden wir weiter eng mit Nolte zusammenarbeiten. Denn nur mit Nolte als flexiblen und engagierten Entwicklungspartner konnten wir dieses Produkt so zügig auf den Markt bringen. Natürlich stehen wir aber auch mit anderen Holzwerkstoffherstellern im In- und Ausland in Kontakt. Bei einigen sind wir bereits in der Phase der Versuchsproduktion”, berichtet Weinkötz.
Mittelfristig rechnet BASF damit, dass Kaurit Light-Platten das Potenzial haben, die herkömmliche Spanplatte für viele Anwendungen abzulösen. So zum Beispiel bei Küchenarbeitsplatten, wo sich der neue Holzwerkstoff bereits seit der Markteinführung 2008 erfolgreich verkauft. Im Moment konzentriert man sich auf die Vermarktung in Europa. In einem zweiten Schritt will BASF weltweit vorgehen. „Anfragen aus Übersee liegen schon vor”, schildert Weinkötz.