Ing. Christian Dornbusch ist der neue Eigentümer und Geschäftsführer von Leitinger feel wood. „Wir hatten die organisatorische Trennung schon 2008 geplant. Doch das Unternehmen Leitinger ist im April in die Insolvenz geschlittert. Wir haben den Betrieb aus der Masse herausgekauft“, informiert Dornbusch im Holzkurier-Gespräch.
Stabil aus der Krise
Dornbusch garantiert mit Leitinger feel wood eine Betriebsfortführung für fünf Jahre. „Das ist vertraglich fixiert. Bei Nicht-Einhaltung muss eine hohe Pönale bezahlt werden“, führt er aus. Diese Vereinbarung gibt Kunden wie Lieferanten die Sicherheit, dass das Unternehmen in geordneten Bahnen weitergeführt wird. „Die Herauslösung der Systemfußboden-Produktion aus dem gesamten Unternehmen war der richtige Schritt. Diese Produkte benötigen ein eigenes Marketing, intensivere Beratung und mehr Informationen als zum Beispiel Schnittholz oder Pellets“, meint Dornbusch. „Früher bot man ein Gesamtpaket für den Baumarkt an – das war die Kernstrategie. Heute geht es nur mehr über Spezialisierung.“„Wir hatten in der Zeit seit der Insolvenzanmeldung keinen Tag Produktionsstillstand“, betont Ing. Wolfgang Leitinger. Er ist Mitgesellschafter und im Unternehmen als Berater tätig. Die Kunden wurden die ganze Zeit in vollem Umfang bedient. Es sind auch nach wie vor die gleichen Ansprechpartner zuständig.
Näher zum Kunden
Hinsichtlich des Produktprogrammes wird es bei Leitinger feel wood keine wesentlichen Änderungen geben. „Wir möchten aber näher auf den Endkunden zugehen. Besonders wichtig ist es, die Architekten richtig zu beraten“, weiß Dornbusch. Für diese Gruppe hat man eine Architektenmappe ausgearbeitet, in der die verschiedenen Sortimente genauer erklärt werden.Trotz der industriellen Produktion wird in Wernersdorf künftig mehr auf Sonderanforderungen eingegangen – beispielsweise hinsichtlich Oberflächen-Beschaffenheit und -Behandlung. Angeboten wird neben europäischen Weich- und Laubhölzern auch Thermoholz. „Das eignet sich besonders dort, wo hohe Feuchteschwankungen auftreten“, ist Leitinger überzeugt.
Seit Herbst vergangenen Jahres stellt das Unternehmen die so genannte BioDiele her: Mit diesem Sortiment aus heimischer Lärche will Leitinger vor allem jenes Klientel ansprechen, das besonders viel Wert auf Ökologie legt. „Sogar die Verpackung lässt sich verwerten. Wird der Karton aufgeklappt, dient er als Trittschallschutz“, erklärt Dornbusch.
Derzeit beschäftigt Leitinger feel wood 20 Mitarbeiter in Wernersdorf. Das Personal soll weiter aufgestockt werden. Der Geschäftsführer rechnet heuer mit einer Produktion von 300.000 m2. „Die ersten Monate 2009 waren sehr schwierig. Ich rechne aber, dass die Nachfrage im Herbst wieder ansteigen wird“, meint er. Der Systemfußboden sei keine Massenware.
Leitinger feel wood-Facts
Geschäftsführer: Ing. Christian Dornbusch (Eigentümer)Mitgesellschafter: Ing. Wolfgang Leitinger
Mitarbeiter: 20
Produkte: Systemfußböden, Hobelware, Platten
Produktion (Boden): 300.000 m²/J
Kapazität: 800.000 m²/J
Holzarten: je 50 % Weich- und Hartholz (überwiegend Eiche und Lärche)
Export: 80 %
Absatz: Dänemark, Deutschland, Schweiz, Italien, Spanien, Russland, Osteuropa, USA, Japan