Im kommenden Jahr feiert das Familienunternehmen Pfanner Schutzbekleidung das 20-jährige Bestehen. Mit 32 Jahren entschloss sich Inhaber Anton Pfanner für die Selbstständigkeit, und seitdem schreibt er eine Erfolgsstory, die das Holzkurier-Redaktionsteam sichtlich beeindruckte. Mit der Auszeichnung zum Forstausrüster des Jahres 2010 werden die Verdienste des Unternehmens der vergangenen Jahrzehnte für die Branche gewürdigt. Einst ärgerte sich Pfanner über die schlechten Qualitäten von Schutzbekleidungen. Heute produziert und vermarktet er diese selber.
Gesund gewachsen
Schon frühzeitig setzte Pfanner auf den Expansionskurs: „Wir sitzen in Vorarlberg im Zentrum Europas.” Das Fachhändlernetz reicht heute bis nach Skandinavien. In den besten Jahren ist das Unternehmen um bis zu 30 % gewachsen, auf jeden Fall zweistellig. Wichtig ist für Pfanner, dass dies kontinuierlich geschehen ist, denn er hätte auch die Möglichkeit gehabt, noch schneller zu wachsen. Im Familienunternehmen arbeitet neben der Gattin Brigitte Pfanner (zuständig für Buchhaltung) auch bereits die nächste Generation mit Manuela (Vertrieb) und Bernd Pfanner (Produktion). Die Ware wird in Vorarlberg und der eigenen Produktion in der Slowakei hergestellt. In Lohn arbeiten Unternehmen aus Portugal und Ungarn zu.Trotz Krise laufe das Geschäft hervorragend, und man habe volle Auftragsbücher.
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren sind für Pfanner: Hohe Qualität, permanente Innovation und Teilnahme an europaweiten Branchenmessen sowie gut ausgebildete Mitarbeiter - denn nur gute Beratung bringe auch in schwierigen Zeiten Umsatz.
Innovation als Triebfeder
Pfanner rüstet seit Jahren österreichische Schüler für Staats- und Europameisterschaften aus und bildet auch selber Lehrlinge aus. Auch die Forstarbeiter Weltmeister 2008 trugen Pfanner-Ausrüstung. Gleichzeitig ist er auf jeder großen Messe anzutreffen, wie beispielweise heuer auf der Agritechnica in Hannover, der Elmia Wood und der Forstmesse Luzern, um nur die aktuellsten zu nennen. Das Unternehmen ist oftmals an mehreren Messen gleichzeitig anwesend. Dies ermöglicht der eigene Pfanner-Fuhrpark mit sieben Fahrzeugen. Kürzlich wurde eine Sonderanfertigung für Pfanner ausgeliefert. Auch ein neuer Internetauftritt verstärkt die Marketingbemühungen des Unternehmens. Dennoch bleibt der Gesamtkatalog in Printform, mit dem die Kunden direkt bestellen können, eine große Stütze. Bezüglich Marketing wurde die Kompetenz im eigenen Hause gebündelt, worauf Pfanner äußerst stolz ist.Das Kundenvertrauen möchte der Vorarlberger vor allem durch ständige Investitionen in neue Entwicklungen ausbauen. 5 bis 7 % des Jahresumsatzes steckt man durchschnittlich in die Forschung und Entwicklung. Wichtig hierbei sind besonders die Patente, denn Imitate der Konkurrenz sind für den Unternehmer ein großes Ärgernis. Somit investiert er viel Geld in den aktiven Marken- und Patentschutz. Bei den registrierten Pfanner-Marken Stretch Air (Schutzbekleidung), Stretch Flex (Handschuhe), Stretch Zone (Arbeitskleidung) und Klima Air (Schuhe) achtete man auf einfache Namensgebung. Vor allem die Untermarken Gladiator und Nano Shield sind den Kunden wohl bekannt. Dazu Pfanner: „Wenn jemand zu uns ins Geschäft in Hohenems kommt, sucht er keine Schnittschutzhose, sondern einen Gladiator.“ Hunderte Kilometer Anfahrtszeit nehmen viele Kunden in Kauf, um persönlich beraten zu werden und die Kleidungsstücke auszuprobieren. Auch zahlreiche Großkunden kann Pfanner als Referenz angeben. Hierzu zählen beispielsweise die Bayerischen Staatsforste, die Österreichische Bundesforste und auch die Schweizer Polizei.
Kleidung mit System
Wenn Pfanner von Schutzbekleidung mit System spricht, dann meint er das auch. Jede Schnittschutzhose, Jack oder Socke, jeder Handschuh besteht aus speziellen, durchdachten Stoffen und Funktionen für den täglichen Arbeits- und Freizeit-Einsatz. In den Unternehmensfarben und im eigenem Design liefert Pfanner Schnittschutzhosen, Funktionsunterwäsche, Wärmebekleidung, Forstjacken, Hosenträger, Gurte und Waschmittel. Ferner stehen optional auch selbst gefertigte Forstschuhe zur Verfügung. Besonders stolz ist Pfanner auf den Gladiator- und den Cocona-Stoff.Jagdausrüstung als aufstrebender Zweig
Ebenfalls stark im Kommen ist der Bereich Jagdausrüstung. Vor allem bei der Nachsuche schätzen die Jäger die Bekleidung. Die Stretch Air-Nachsuchehose ist mit stichfesten Kevlar-Einsätzen zum Schutz der Hauptschlagader ausgestattet. Kevlar schützt den vorderen Bereich und die Wade. „Dies ist besonders bei der Schwarzwildnachsuche wichtig, weil die Hauer üble Verletzungen anrichten können“, so Pfanner. Hinzu kommt das besonders reißfeste Material, wodurch das Durchqueren von Brombeeren und sonstigen dornigen Gewächsen erleichtert wird. Ferner ist eine Gamasche als Zeckenschutz und Schneefang integriert. Die Knieverstärkung Keprotec ist zusätzlich wasserdicht. Zur Hose gibt es die passende Nachsuchejacke. Diese Lösungen sind auch im täglichen jagdlichen Betrieb aufgrund der hohen Bewegungsfreiheit einsetzbar.„Wir feiern 2010 das 20-jährige Bestehen und werden 20 neue Innovationen vorstellen“, kündigte der Forstausrüster des Jahres an. afu
Daten & Fakten
Gegründet: 1990Standorte: Hohenems, Budapest, Porto und Pieťany/SL
Mitarbeiter: 33
Inhaber: Anton Pfanner
Geschäftsführer: Brigitte, Manuela und Bernd Pfanner
Produkte: Schutzbekleidung und Zubehör für Forst-, Holz- und Jagdwirtschaft
Marken: Stretch Air, Klima Air, Stretch Flex, Stretch Zone