Nach 42 Jahren Aufbauarbeit zieht sich Heinz Stark seit Frühjahr aus dem Tagesgeschäft zurück. Jetzt ist die dritte Generation – Tochter Daniela Drobesch-Stark und als neuer Geschäftsführer Schwiegersohn Jürgen Drobesch – dabei, die Ziele von Holz Stark, Graz, zu verfolgen. „Der Holzhandel ändert sich stark“ so der neue Geschäftsführer: „Die Zahl der Tischler nimmt jährlich um 10 % ab, Privatkunden ziehen in die Märkte. Wir entwickeln uns gezielt vom reinen Verteiler zum Dienstleister.“ Das 1947 von Ernst Stark gegründete Traditionsunternehmen war von Heinz Stark zum Profi-Ausstatter für Tischler, Zimmerer und Holzbauer erweitert worden.
Qualität und schnelle Lieferung für Profis
Die ‚Bastler’ werden heute noch bedient. Aber ihre Zahl hat stark abgenommen, seit es im Umkreis von 5 km zehn Baumärkte gibt. Für Drobesch ein Grund, sich noch mehr auf die treuen Profi-Kunden zu konzentrieren: „Wir verdienen an Qualitätsprodukten und Service, nicht am Preiskampf.“ Deswegen habe man sich auch in einigen Bereichen bewusst gegen ein Outsourcing entschieden: „Unsere Logistik haben wir sogar noch ausgebaut, statt sie auszulagern“, erklärt Drobesch. Man investierte in Spezialfahrzeuge und kann beispielsweise Leimbinder auch in Übergrößen transportieren. Geliefert wird just-in-time – bei Bestellung am Vortag erhalten Zimmerer Tags darauf ihre Ware. Tischler werden mit Touren sehr schnell beliefert. „Und wenn es mal wirklich dringend ist, haben wir auch genug flexible Transporter, um den Kunden sofort und direkt anzufahren.“ Dass eine derartige Liefertreue ein umfangreiches, lagerndes Sortiment voraussetzt, versteht sich von selbst.Lannach: Holzbau-Systempartner
Die vor fünf Jahren begonnene Umgestaltung ist am Standort Lannach praktisch abgeschlossen. Dort werden jetzt Zimmererware, Wertholz und Furniere auf 43.000 m2 gehandelt. Die Qualitätskontrolle setzt schon bei der Anlieferung des Schnittholzes ein. Zwischen drei und acht Monaten wird dann gelagert, bevor das Holz in die Trocknung geht. Diese relativ lange Zwischenlagerung und dadurch sanfte Kammertrocknung bewährt sich, ist Heinz Stark überzeugt: „Wir verdienen an der Qualität, nicht am Durchsatz der Trockenkammern.“ Stark versteht sich aber nicht nur als Holzhändler. Auch komplette Wand-Systeme, inklusive Know-how, Verbindung und Dämmung können in Zusammenarbeit mit dem Zimmerer geliefert werden. „Der Kampf ums Holz hat begonnen“, so Stark, „da braucht der Holzbauer und Zimmerer nicht nur seine Kompetenz, sondern auch starke Partner. Das wollen wir sein!“ Durch die zunehmende thermische Verwertung fehle Holz am Markt, erläutert Stark, die Holzpreise würden weiter steigen. Brettsperrholz-Wänden gehöre die Zukunft: „Bald werden auch hier die Preise der Riegelbauweise ebenbürtig sein“ ist er überzeugt. „Als Zimmerer mit einem Netzwerk wie dem Stark-Partner im Hintergrund ist man da besser aufgestellt.“ Stark bietet einiges an Dienstleistungen für seine Stark-Partner: „Wir verfügen im Haus zum Beispiel über einen ausgebildeten Energieberater und eine teure Wärmebildkamera. Diese und noch mehr Leistungen stehen für die Stark-Partner zur Verfügung, um ihre Kunden zu betreuen.“Schon seit 40 Jahren bietet Stark in Graz Zuschnitte für seine Kunden an. Anfangs rein für die Privatkundschaft, wurde dieser Service über die Jahre immer mehr auf die Tischlerkunden ausgerichtet. In den letzten Jahren wurden alle Maschinen gegen Industriemaschinen, die im 2-Schicht-Betrieb laufen, ausgetauscht. Unter anderem stehen drei liegende und zwei stehende Plattensägen, eine CNC und eine Kantenanleimmaschine mit zwei PUR-Kleberaggregaten zur Verfügung.Graz: Software für die Kunden
Die Arbeitsvorbereitung der Kunden hilft Stark mit professionellen Softwarelösungen zu vereinfachen: „Wir stellen den Kunden kostenlos Profi-CAD Programme zur Verfügung, mit denen sie vom Plan bis zur Stücklistengenerierung alles abwickeln können.“ Die Version 2.0 dieser bewährten Lösung ist ebenfalls bereits verfügbar. Online können nun Korpusse geplant werden, komplett mit allen Systembohrungen und Fälzungen, die dann als Halbfertigprodukte von Stark geliefert werden. Gerade bei Kleinbetrieben beobachtet Stark neue Marktchancen durch seinen Service: „Kleine Tischler trauen sich mit unserem Service im Rücken jetzt vermehrt über Großprojekte, die sie allein nie bewältigen hätten können.“Aktivitäten im nächsten Jahr
„Wir wollen Meinungsmacher sein – für Holz“, erklärt Heinz Stark: „2011 gibt es daher einige attraktive Schwerpunkte“. Ab 1. Jänner ist der Online-Shop, der bereits im Probebetrieb läuft, offiziell in Betrieb. Und in Graz wird eine Business-to-Business Ausstellung, an der fleißig gearbeitet wird eröffnet. Mit einer Musterwohnung werden in der B-to-B-Ausstellung reale Anwendungsfälle für Boden, Türen und Dekore gezeigt. Im Beratungszentrum können den Kunden sämtliche angebotenen Dekore bemustert werden. In Lannach wird man sich nächstes Jahr mit Schwerpunktveranstaltungen dem Thema Furnier widmen.Daten & Fakten
Holz StarkGründung:1947
Standorte:Graz, Lannach
Geschäftsführer:Jürgen Drobesch
Mitarbeiter:80
Verkaufsgebiet: Österreich Südtirol, Bayern
Produktpalette: Spanplatten natur und veredelt, Hart- und Weichfaserplatten, Sperr-, Paneel-, OSB- und DWD-Platten, Türfriesen, Dreischicht- und Massivholzplatten, Schichtstoff-, Arbeitsplatten, Kanten, Fertigparkett, Polsterhölzer, Türen, Fensterbänke, Böden, Decken, BSH, KVH, Fensterkantel, Bau-, Wert-, Schnittholz, Furniere