Es habe viel Mut gebraucht, in das Projekt zu investieren, gibt Josef Hasenschwandtner, Inhaber von Hotel-Interior-Solutions, Abtenau, unumwunden zu: „Es war, wie man so schön sagt, keine ‚gmahte Wiesn‘ – denn ob wir unsere Visualisierungen später in konkrete Aufträge umsetzen können, war keineswegs sicher.“ Man musste die russischen Auftraggeber erst durch enorme Vorleistungen gewinnen, erzählt er: „Wir haben tausende Skizzen, Detailpläne und fotorealistische Renderings erstellt.“ Wie auch immer – es sei gelungen, die bei dem gigantischen Olympiaprojekt knallhart kalkulierenden Russen tatsächlich zu beeindrucken, ist er stolz: „Und zwar so sehr, dass wir neben den Planungsleistungen jetzt auch detaillierte Spezifikationen ausarbeiten. Sie sind weit umfangreicher als normale Ausschreibungen. Zudem fungieren wir als Generalunternehmer für den Innenausbau und die Badebereiche in Krasnaijo Poljana.“ In dem Bergdorf oberhalb von Sotschi sollen 2014 die nordischen Bewerbe stattfinden. Hasenschwandtner wird gemeinsam mit seinem russischen Partner ROS-Engineering, St. Petersburg, die Einrichtung des Olympic-Hotel, einiger exklusiver Chalets und der Gastronomiebereiche bei den Liften realisieren. „Man darf aber nicht glauben, das Geld bei diesem Prestigeprojekt keine Rolle spielt – ganz im Gegenteil. Die Veranstalter haben Wirtschaftlichkeitsrechnungen mit dem Ziel, den Wintertourismus der Russen im eigenen Land zu halten, angestellt“, erläutert Hasenschwandtner. Und auch das Controlling erfolge westlich professionell: „Allein für den Innenausbau gibt es 25 Leute, die jede einzelne Schraube nachprüfen.“