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Bis zu 6?m lange Fensterkantel können mit dem neuen Conturex C124 bearbeitet werden © DI (FH) Martina Nöstler

Profile in einem Durchlauf

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 10.09.2012 - 14:09
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Bis zu 6?m lange Fensterkantel können mit dem neuen Conturex C124 bearbeitet werden © DI (FH) Martina Nöstler

Seit Mitte Mai thront in einer großen Fertigungshalle bei Ruhwald Fenster, Neustadt-Glewe/DE, ein Conturex der Weinig-Gruppe, Tauberbischofsheim/DE. „Mit der CNC-Anlage ist es möglich, alle Bearbeitungsschritte in einem Durchgang zu erledigen – und das mit nur einem Mitarbeiter“, verdeutlicht Unternehmensgründer und Geschäftsführer Dirk Ruhwald. Zuvor wurden sämtliche Schritte an Einzelmaschinen durchgeführt. „Das war nicht mehr rationell und zu zeitaufwändig.“ Mit dem Conturex kamen außerdem die Optimierungskappsäge OptiCut S50 Window von der Weinig-Tochter Dimter, Illertissen/DE, sowie die Vierseiten-Hobelmaschine Cube von Weinig neu hinzu. Ruhwald ist mit seinen Lieferanten und den Maschinen sehr zufrieden. „Der Ablauf ist störungsfrei, gut organisiert und wir haben keine Schnittstellen mehr“, erklärt der Unternehmer. „Vor allem Weinig-Repräsentant Thorsten Ruff war sehr engagiert.“ Ein weiterer Pluspunkt ist die Herkunft Weinigs: „Wir wollten unbedingt einen deutschen Hersteller.“
Die Arbeitsschritte in Richtung fertiger Fensterflügel beginnen im Büro: Die Fenster werden in der Fensterbausoftware angelegt und die daraus erstellte Bearbeitungsliste an den Conturex übergeben. Die OptiCut S50 Window bekommt die Schnittliste mit allen relevanten Daten von der Conturex-Steuerung.

Mit Barcode versehen

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Die Fensterkanteln werden zuerst an der OptiCut S50 Window von Dimter gekappt und mit einem Etikett versehen © DI (FH) Martina Nöstler

Der Bediener legt an der OptiCut S50 Window die Werkstücke auf den Einlauftisch und startet den Messvorgang. Der Schieber überfährt das Holz und optimiert dieses nach der Schnittliste aus dem Fensterbauprogramm. Hier stehen mehrere Optimiermöglichkeiten zur Verfügung. Die Kappsäge OptiCut S50 Window verarbeitet Breiten von 10 bis 300 mm und Stärken von 10 bis 120 mm. Fixlängen ab 100 mm aufwärts können erzeugt werden. Auslaufseitig wurde von Dimter ein Drucker installiert. Jedes gekappte Werkstück bekommt ein Etikett mit Daten und Barcode verpasst, welche am Conturex eingelesen werden können.
Die Werkstücke werden in einem Fächerwagen zwischengelagert, bis es für die Bearbeitung am Conturex an der Zeit ist.

Ein Portal, zwei Spindeln, 48 Werkzeugplätze

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Mit Freude zeigen Dirk Ruhwald jun. (li.) und Weinig-Repräsentant Thorsten Ruff den Conturex C124 © DI (FH) Martina Nöstler

… so lauten die wesentlichen Eckdaten des Conturex C124 von Weinig. Ein Hauptmerkmal der CNC-Anlage ist die Bearbeitung des Werkstücks an allen sechs Seiten in einem Durchgang. Sämtliche Bohrungen oder die Fräsung werden mit zwei Spindeln durchgeführt, das Werkstück wird aber nie „aus der Hand“ gegeben, sondern immer festgehalten. Die 48 Werkzeugplätze stimmen zum Teil: Jedes Werkzeug darf 290 mm lang sein. Damit können auch mehrere übereinandergespannt werden. Außerdem wurde der Conturex in der Halle so aufgestellt, dass ein externes Werkzeugmagazin Platz findet. Als Sonderausstattung verfügt der Ruhwald-Conturex über einen Mehrspindelbohrkopf.
Dirk Ruhwald jun. ist „Herr“ über die OptiCut S50-Kappsäge und den Conturex. Er bedient beide Maschinen alleine. Der Conturex hat einen langen Beschickungsquerförderer, auf dem Werkstücke für mehrere Fenster aufgegeben werden können. Die CNC-Anlage bewerkstelligt sämtliche Bearbeitungsschritte im „Alleingang“. Währenddessen kann Ruhwald jun. die Kappanlage bedienen.
Ruhwald erzeugt Holz- und Holz-Alu-Fenster in gängigen Profilstärken sowie auch Passivhausfenster. Außerdem bietet man auch Haustüren an. Aber Ruhwald liefert nicht nur Fenster und Türen: „Wir betreiben noch einen Holzhausbau – das ist quasi mein Hobby. Diese Sparte dient auch der Betriebsauslastung außerhalb der Fenstersaison“, meint der Geschäftsführer abschließend.

Ruhwald Fenster

Gründung: 1986 von Dirk Ruhwald
Standort: Neustadt-Glewe/DE
Mitarbeiter: 45
Produktion: bis 10.000 Fenstereinheiten sowie 250 Haustüren pro Jahr
Holzarten: überwiegend Meranti, auch Lärche, Eiche und modifizierte Hölzer (Accoya)
Absatz: Direktverkauf oder an Wiederverkäufer