Deutsche Technik siegte
Abschieben nach dem Schnitt: Die gekappten Fensterkanteln lassen sich so bequem abnehmen und stapeln © DI (FH) Martina Nöstler
„Aufgrund der vielen Sonderkonstruktionen, die wir herstellen, hatten wir einige spezielle Wünsche, besonders bei der Steuerung. Reinhardt war flexibel genug, auf unsere Anforderungen einzugehen und diese umzusetzen“, berichtet Timm. „Wir sind ein mittelständisches Unternehmen mit kompromisslosen Qualitätsanforderungen und möchten eben solche Betriebe unterstützen. Hier kann man sich auf Augenhöhe begegnen“, argumentiert Timm.
Kuper stellt Timm ebenso ein positives Zeugnis aus. „Wir wollten aufgrund unserer Erfahrung wieder eine Hobelmaschine mit Hydroköpfen. Kuper teilt diese Erfahrungen und hat uns von Anfang an dahin gehend beraten.“ Ein weiterer Punkt, der für Kuper sprach, war der 100 mm hohe Axialverstellweg aller Vertikalspindeln. Damit können mehrere Werkzeuge gleichzeitig aufgespannt und verwaltet werden. Dies verkürzt die Rüstzeiten laut Kuper immens.
Millimetergenau kappen
Die Aufgabe der Fensterkanteln erfolgt händisch, die Dimensionen gibt der Bediener manuell ein oder liest den Barcode ein © DI (FH) Martina Nöstler
Der Mitarbeiter legt die Teile auf ein automatisches Beschickungsaggregat. Bei stark variierenden Eingangslängen aktivieren sich separate Pufferplätze, welche für eine saubere Zuführung mit Klinkenreihen voneinander getrennt sind. Bei gleichen Längen kann das Beschickungsaggregat komplett mit Werkstücken belegt werden. Die Beschickung übergibt die Werkstücke automatisch einzeln oder paarweise an die Maschine. Für gehobelte Werkstücke ist die Schiebeeinheit der Slim-Line mit einer Klemmvorrichtung ausgestattet. Somit ist trotz glatter Oberfläche ein Transport mit hoher Geschwindigkeit ohne Verrutschen möglich. Die Slim-Line verarbeitet die Werkstücke vollautomatisch, schickt Abfälle über das Abfallband in einen Sammelcontainer und schiebt die Gutstücke nach dem Schnitt ab. Seitliche Andrückvorrichtungen richten das Werkstück entlang der Anlegeschiene aus und sorgen für rechtwinkelige Schnitte.
Für jeden Abschnitt oder jeden Auftrag kann ein Etikett mit Barcode gedruckt werden, welches der Bediener auf die Werkstücke aufklebt. An der SWT-Hobelmaschine von Kuper wird der Barcode über einen kabellosen Scanner eingelesen und so der Abschnitt identifiziert. Die Hobelmaschine stellt die Spindeln gemäß der auf dem Server verwalteten Daten automatisch ein.
Saubere Oberfläche
Acht Spindeln und ein Sägeaggregat sorgen für eine Rundumbearbeitung der Fensterkanteln © DI (FH) Martina Nöstler
Rainer Winkenstette, zuständig für die SWT-Hobelanlagen bei Kuper, verweist bei der Besichtigung auf die komfortablen Einrichtmöglichkeiten der einzelnen Spindeln. So können die über Kugelrollspindeln angetriebenen Positionierachsen im Hundertstelbereich auf ein neues Profil eingestellt werden. Eine weitere Besonderheit der HL-8+GLS ist die minimale Holzlänge von 400 mm bei einzelnen Werkstücken. Für eine saubere Werkstückführung sorgt der pneumatische gedämpfte Druckschuh hinter der oberen Welle. Besonderes zufrieden ist man bei Timm mit der Oberfläche durch die Hydrowellen. Um den unerwünschten Effekt des Hobelschlages nahezu auszuschalten, sind beide Hydrowellen mit einer Jointvorrichtung ausgestattet. Das unabhängige Glasleisten-Sägeaggregat trennt bei Bedarf die Glasleisten aus und separiert diese nach dem Sägevorgang. Die SWT HL bei Timm bearbeitet Querschnitte von 10 mal 20 mm bis 150 mal 230 mm.
Bei Kuper und Reinhardt ist bereits das nächste Fensterprojekt in Planung. In Frankreich soll eine komplett verkettete Anlage von der Kappsäge bis zum fertigen Fensterrahmen entstehen. Interessierte können sich von 10. bis 13. April auf der BWS in Salzburg ein Bild von den Unternehmen machen. Reinhardt stellt seine Neuheiten mit der Österreichvertretung Handl Maschinen, Wels, aus und Kuper ist am Stand bei Schachermayr, Linz, anzutreffen. Außerdem präsentieren sich beide Unternehmen von 6. bis 10. Mai auf der Ligna in Hannover.
Hans Timm Fensterbau
Gegründet: 1957Standort: Berlin-Marienfelde
Geschäftsführer: Hans Timm
Geschäftsleiter: Detlef, Bernd und Bastian Timm
Mitarbeiter: 120
Produkte: Isolierglasfenster, denkmalgeschützte Sonderlösungen, Holzverbundfenster, Holzkastenfenster, Kunststoff- und Stahlfenster
Absatz: Standardfenster überwiegend in Deutschland, Sonderanfertigungen weltweit