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Mit dem Truck auf der Ligna in Hannover: Egger zeigte sein breites Produktspektrum im Möbel- und Holzbau auf zehn Rädern © DI (FH) Martina Nöstler

Alles rund um die Platte

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 04.06.2013 - 08:17
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Mit dem Truck auf der Ligna in Hannover: Egger zeigte sein breites Produktspektrum im Möbel- und Holzbau auf zehn Rädern © DI (FH) Martina Nöstler

Im Zentrum der Egger-Präsentation anlässlich der Ligna standen die Eurolight-Leichtbauplatten. Sie werden in Sandwichbauweise aus Dünnspanplatten-Deckschichten und einem Kraftpapier-Wabenkern gefertigt, sind bis 100 mm Stärke lieferbar und bis zu 60 % leichter als herkömmliche Platten. Das wirkt sich positiv auf Logistik, Verpackung und Versand aus.
Zusätzlich sei das Produkt besonders umweltfreundlich. „Mit Eurolight gehen wir die Ressourcennutzung offensiv an. Mit reduzierter Holzmenge und Altholzrecycling erzielen wir dennoch eine perfekte Optik, natürliche Haptik und hohe Belastbarkeit des Werkstoffes“, sagte Egger-Produktmanagerin Andrea Ehrnsperger.
Die Zahlen sprechen laut Egger für sich: Aus 1 m³ Holz können anstatt 25 m² Spanplatte mit 38 mm Stärke bis zu 160 m² Eurolight hergestellt werden.
Eurolight-Produkte sind roh, mit Grundierfolie für individuelle Lackierung oder mit Dekorbeschichtung erhältlich. Bei letzterer Variante fügen sich die beschichteten Decklagen in den Egger-Dekor- und -Strukturverbund ein. Sie sind dekorgleich mit Eurodekor-Spanplatten oder -MDF, Schichtstoffen und Kanten aus dem Hause Egger. Mit der Neuauflage des Dekorprogramms Zoom 2012 überarbeitete Egger das gesamte Lagerprogramm für Eurolight-Leichtbauplatten und stockte es auf 24 Dekore auf. Dazu gibt es passende Egger-ABS-Kanten, welche auf Farbe, Maserung, Textur und Glanzgrad der Zoom-Dekore abgestimmt sind.

Konstruktiv vielseitig

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Dem wachsenden Holzbauanteil trägt Egger mit OSB und Schnittholz aus eigener Produktion Rechnung © Egger

Die Kapazitäten und Kompetenzen bei konstruktiven Holzwerkstoffen hat der österreichische Spanplattenpionier Egger stetig erweitert. Aus dem eigenen Sägewerk in Brilon/DE sowie den OSB-Werken in Wismar/DE und Radauti/RO beliefert Egger weltweit Händler und Weiterverarbeiter mit den konstruktiven Holzwerkstoffen OSB und DHF (diffusionsoffene Holzfaserplatte) sowie Schnittholz. „In den vergangenen zwei Jahren bauten wir unsere Kompetenzen beim Bauen mit Holz weiter aus“, informierte Andreas Reiterer, Leiter Vertrieb und Marketing der Division Egger Building Products. „Damit schaffen wir die Voraussetzungen, um unsere strategische Ausrichtung auf den Holzbau in Europa und ausgewählte Exportmärkte zu vertiefen.“
Bereits 2011 verkaufte Egger rund 350.000 m³ OSB in über 40 Märkte weltweit. Alle Produkte verfügen über Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs), welche die Auswirkungen auf Umwelt und Klima der Materialien und Prozessschritte für Kunden und Architekten nachvollziehbar machen und für Gebäudezertifizierungen herangezogen werden.

Holzbauanteil steigt

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Egger-Truck on the road © Egger

Mit wachsender Baukonjunktur erwarten die Verantwortlichen eine weitere Zunahme der Holzbauweise. „Als Hersteller von Bauprodukten und Anbieter von Systemlösungen bieten wir mit OSB, technischem MDF und Massivholz wichtige Komponenten für offene und geschlossene Holzbausysteme an“, führte Reiterer aus.
In der Vertriebsregion DACH sind die Holzbauplatte Eurostrand OSB 4 Top mit allgemein bauaufsichtlicher Zulassung und die Mehrzweckplatte Eurostrand OSB 3 E0 nach EN 300 wichtige Produkte. Beide werden in Wismar hergestellt. Das Lieferprogramm ergänzen die diffusionsoffene DHF-Platte sowie Konstruktionsholz und festigkeitssortierte S10-Latten aus dem Sägewerk Brilon.

OSB-Produktion steigt

Mit Eurostrand OSB/3 E1 bedient Egger aus Radauti vor allem osteuropäische Märkte. Im ersten Produktionsjahr 2012 wurden 300.000 m³ vermarktet. Bis 2014 soll die maximale OSB-Produktionskapazität von 500.000 m³/J erreicht werden. „Generell bietet der osteuropä­ische OSB-Markt gutes Wachstum. Dort wird es für Dachkonstruktion, Wandbeplankung und Verpackung eingesetzt. Der Holzbau ist in diesen Ländern noch nicht so weit fortgeschritten wie in Zentraleuropa. Wir setzen auf gutes Marketing und Anwendungstechnik, um diese Märkte zu entwickeln“, sagte Carsten Ritterbach, Leiter Marketing und Produktmanagement bei Egger Building Products.