Durchlaufendes Bild: An der Balustrade wurde das Furnier nahtlos auf 8,5?m zusammengesetzt © Schorn & Groh
Ein großes Lager allein wäre aber zu wenig. Gerade bei Furnieren sei die optische Qualität entscheidend, weiß Geschäftsführer Axel Groh: „Das beginnt schon im Wald beim Holzeinkauf. Man muss sozusagen in den Stamm hineinsehen, um attraktive Furnierbilder vorhersehen zu können.“ Eine Kunst, die Groh und seine Holzeinkäufer meisterlich beherrschen dürften, denn, um einen Stamm zu „lesen“, braucht man langjährige Erfahrung. Schon die Standardqualitäten sind im Furnierlager Karlsruhe von hoher Güte.
Wenige, aber hochwertige Materialien
Paketlängen von 2,6?m: Auch raumhohe Elemente, wie der Hochschrank in der Küche, konnten durchlaufend furniert werden, insgesamt wurden fast 700?m2 Nussfurnier verarbeitet © Schorn & Groh
Für die Auswahl des passenden Furniers besuchten der Architekt und der ausführende Tischler, Martin Fuchs, gemeinsam das Furnierlager in Karlsruhe, um das Furnier sowohl nach ästhetischen als auch verarbeitungstechnischen Gesichtspunkten zu wählen. Für den Tischler waren ein raumhoher Hochschrank in der Küche und die mehr als 8 m langen Teile an der Galerie technische Herausforderungen. Das Furnier sollte nahezu fugenlos auf Stoß zusammengesetzt werden. Der Nussstamm, den die beiden aussuchten, hat eine sehr gerade laufende Maserung, die das Zusammensetzen in Längsrichtung vereinfachte. Dass die Paketlängen bis zu 2,6 m betrugen, erleichterte die Fügearbeit ebenfalls.
Fast 700 m2 Furnier wurden für die Herstellung der Möblierung benötigt – alles vom selben Stamm. Langeweile kommt dabei nicht auf, weil es der Architekt durch geschicktes Kombinieren verstand, immer neue Farbstimmungen für die einzelnen Funktionsbereiche des Baus zu schaffen. So ergeben die Kombination mit dunkelgrauem Schiefer, den hellen Tönen der Beläge im Bad oder die Kombination massiver, mit Splint verarbeiteter Nuss unterschiedliche Wirkungen, obwohl nur wenige Materialien verwendet wurden.