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Diskreter Zulieferer
Gezielte Auslagerung erhöht Wirtschaftlichkeit
Ein Artikel von Dinah Urban | 07.09.2015 - 15:52
Mit 150-jähriger Unternehmensgeschichte und mehr als 30 Jahren Erfahrung in der Sonderfertigung von Fenstern und Hebeschiebetüren unterstützt Hermann-Blösch Fensterbauer und Schreiner bei nicht alltäglichen Aufträgen. Der Bauherr merkt von der Zulieferung nichts.
Als verlängerte Werkbank ihrer Kunden sehen sich Franziska Hermann und ihr Mann Harald. Ihr Unternehmen, Hermann-Blösch, Weißenhorn/DE, beliefert Fensterbauer und Schreiner mit Fenstern in Sonderformen sowie Hebeschiebetüren. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit ist den Geschäftsführern in sechster Generation wichtig. „Wir wollen keinem unserer Kunden das Können absprechen. Dennoch sollte jeder abwägen, ob eine Auslagerung von Sonderprodukten wirtschaftlich sinnvoll wäre, um effizient und mit Gewinn zu produzieren“, betont Harald Bürzle-Hermann. Maschinenpark und Mitarbeiter von Hermann-Blösch produzieren kleine Mengen genauso wie große Stückzahlen, für die dem Auftraggeber die Kapazität fehlt. Mehr als 30 Jahre Erfahrung bringt das Unternehmen in seine Geschäftsbeziehungen ein. Etwa 1000 Kunden pro Jahr vertrauen auf die kompetente und diskrete Unterstützung durch die Profis.
Unauffällige Lieferung
„Klassisch beginnt ein Auftrag für uns mit einer formlosen Anfrage, was etwa drei Bogenfenster mit bestimmten Maßen ungefähr kosten würden“, erklärt Franziska Hermann. Häufig seien Sonderformen Teil einer größeren Ausschreibung, für die der Fensterbauer ein gutes Angebot abgeben möchte. „Wir kalkulieren dann einen Preis und wenn der Kunde den Auftrag bekommen hat, nutzt er entweder unsere Bestellformulare oder bringt uns beispielsweise eine Schablone vorbei“, führt Hermann aus. „Bei Bedarf fahren wir aber auch mit zur Baustelle, um zu beraten“, ergänzt Bürzle-Hermann. Dann muss alles schnell gehen. Innerhalb von etwa drei Wochen sollen die Sonderanfertigungen meist einbaufertig an der Baustelle eintreffen. „Das geschieht übrigens in unbeschrifteten Lkw. Der Bauherr oder Architekt bekommt nicht mit, dass einige Fenster nicht von unserem Kunden stammen“, betont Hermann. Auf Wunsch tritt Hermann-Blösch aber auch in Erscheinung und klärt spezifische Fragen direkt mit dem Auftraggeber. Die Fertigungstiefe ist ebenfalls variabel. Beispielsweise kann ein Hebeschiebetüren-Bausatz geordert werden. Dessen Flügel sind fertig verleimt und verputzt, Zargen und Schwellen fertig konfektioniert, inklusive aller Beschlags- und Verbindungsteile sowie Dichtungen zur einfachen Montage im Werk. Die Ideallösung für große Entfernungen bei kleinen Stückzahlen, wie die Geschäftsführer finden. Alternativ werden einbaufertige Komplettelemente geliefert, die ebenfalls noch verglast werden müssen. Zur Bestellung passende Aluschalen und Fensterbänke stellt Hermann-Blösch ebenfalls her.
16 Holzarten auf Lager
Aufgrund der recht kurzen Lieferfristen hält Hermann-Blösch 16 Holzarten lagernd vor, um Aufträge zeitnah bedienen zu können. In der Farbwahl sind sie ebenso flexibel. Damit sich die eigenen Fenster nicht von den zugelieferten unterscheiden, wird entweder exakt dieselbe Farbe beim Hersteller bestellt oder der Kunde schickt seine eigene Mischung direkt nach Weißenhorn.
Aufgerüstet
2012 investierte Hermann-Blösch in eine Weinig-Conturex-Anlage, welche die Hebeschiebetür-Produktion sowie die Herstellung der Schwingfenster und nach außen öffnender Türen übernimmt. 2014 folgte eine Homag-CNC-Anlage für die gesamte Bogenfertigung. „Bei uns gibt es nach wie vor viel Handarbeit“, informiert Bürzle-Hermann. Die Investition trage aber dazu bei, dass die zugelieferten Einheiten mit einem guten Preis-LeistungsVerhältnis überzeugen können.
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