Pro Lignum aus dem französischen Jura schaffte, was nur wenigen Holz verarbeitenden Betrieben in Mitteleuropa gelang: Seit der Gründung haben Umsatz und Produktion des Unternehmens jährlich zugelegt. Als man 2016 mit 22.000 m3/J Duo- und Triobalken an die Kapazitätsgrenzen der bestehenden Anlagen stieß, begann man, sich mit möglichen Erweiterungsinvestitionen auseinanderzusetzen. „Neben einer deutlichen Produktionssteigerung wollten wir auch mehr Flexibilität bis hin zur Möglichkeit, hochwertiges BSH zu fertigen“, erinnert sich der kaufmännische Leiter, Frederic Tissot.
Kompakt und leistungsstark
Weinig Grecon-Geschäftsführer Pascal Rénevier gemeinsam mit Pro Lignum-Produktionsleiter Gregory Baud und dem kaufmännischern Leiter, Frederic Tissot (v. li.) © Günther Jauk
Nach reichlicher Überlegung entschied sich das Unternehmen für eine zweistufige Werkserneuerung. Im ersten Schritt ersetzten die Franzosen vor einem Jahr die Keilzinkenanlage und Teile der Mechanisierung, Anfang 2019 soll die Inbetriebnahme zweier neuer Ständerpressen erfolgen.
Beim Keilzinken setzt Pro Lignum erstmals auf eine Anlage des renommierten Herstellers Weinig Grecon aus Alfeld/DE. Konkret installierten die Maschinenbauspezialisten eine Power Joint 8 – laut Geschäftsführer Pascal Rénevier handelt es sich bei der Anlage um die in Bezug auf die produzierten Kubikmeter leistungsfähigste Kompaktanlage am Markt. Für den nötigen Druck bei den bis zu 300 cm2 großen Querschnitten sorgt dabei eine 40 t-Presse. „Gerade, wenn es um kleine Losgrößen und große Querschnitte geht, ist die Power Joint 8 unschlagbar“, berichtet Rénevier und ist davon überzeugt.
Eine weitere Besonderheit ist der einseitig offene Spannturm, der die Positionierung der Hölzer auf der Nulllinie der Fräseinheit und die materialschonende Einspannung über der Mitte ermöglicht. „Dadurch richtet die Anlage die Hölzer schneller aus und die Verteilung der Spannkraft erfolgt gleichmäßiger“, informiert Rénevier. Die Ausrichtung und der Transport der Ware passieren ausschließlich in Produktionsrichtung. Servo-Schieber sorgen für die exakte Positionierung der Elemente vor dem Bearbeitungsvorgang, wodurch keine Zugkräfte auf die frisch verleimte Keilzinkenverbindung wirken.
Herausforderung Härter
Bereits vor Jahren stellte Pro Lignum die gesamte Produktion von Polyurethan- auf Zwei-Komponenten-Melaminklebstoffe um. Einer der Gründe dafür war laut Produktionsleiter Gregory Baud der finanzielle Vorteil des Systems.
Bei der Power Joint 8 erfolgen alle Arbeitsschritte, wie Fräsen inklusive des Vorritzens, kontaktfreien Beleimens und Pressens, in einem Einspannvorgang © Günther Jauk
Für Weinig Grecon war die bei Pro Lignum installierte Anlage die erste Keilzinkenanlage für einen Zwei-Komponenten-Melaminklebstoff. „Wir mussten zwar einige Komponenten adaptieren, aber am Ende war es kein Problem“, berichtet Rénevier. Für Pro Lignum war jenes Neuland bei Weinig Grecon in diesem Bereich ebenfalls kein Hindernis.
„Uns war wichtig, mit einem großen Unternehmen zusammenzuarbeiten, das es auch in 15 Jahren noch geben wird. Aufgrund der von Anfang an sehr engen Kooperation hatten wir großes Vertrauen, das am Ende auch nicht enttäuscht wurde“, so Tissot.
Gut gerüstet
Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der Keilzinkenanlage vor knapp einem Jahr werden in Kürze auch die neuen Pressen in Betrieb gehen, wodurch sich die Produktionskapazität auf 35.000 m3/J erhöht. Neben den bestehenden Märkten in den französischen Berg- und Küstenregionen möchte Pro Lignum dann auch neue Märkte, vornehmlich in Deutschland, Österreich und Norditalien, erschließen. „Wir wollen dorthin, wo qualitativ hochwertige Produkte gefragt sind. Mit unseren hochwertigen Rohlamellen und unserer neuen Anlage sind wir dafür bestens gerüstet“, bekräftigt Tissot abschließend.