Der internationale Verpackungsspezialist Deufol zählt auch in Österreich zu den Marktführern hinsichtlich der Produktion (Rieder, Ramsau) von Sonderkisten und Holzverpackungsmitteln. Von einem Kleinbetrieb mit wenigen Mitarbeitern hat sich Rieder seit der Gründung 1998 zum österreichischen Marktführer im Bereich von Industriegüterverpackungen entwickelt. Die Deufol-Rieder-Gruppe in Österreich zählt derzeit über 160 Mitarbeiter und hat eine jährliche Produktionskapazität von rund 700.000 m² Kistenoberflächen sowie 60.000 Stück Sonderpaletten. Die Logistikcenter in St. Pölten und Graz sowie Kooperationen an verkehrstechnisch günstig gelegenen Umschlagsknotenpunkten runden das Produktportfolio in der Verpackungslogistik ab. Seit 2016 ist Rieder Mitglied der Deufol-Gruppe mit Hauptsitz in Hofheim/DE.
Unternehmensgründer und Geschäftsführer Hannes Rieder ist ständig auf der Suche nach Optimierungen und Verbesserungen entlang der Produktionskette. Ein besondere Herausforderung ist derzeit die durchgängige Dokumentation der Schnitthölzer für den Überseetransport in Bezug auf die IPPC-Behandlung: Der internationale Standard dient der Vorbeugung gegen die Verbreitung von Schädlingen und ist Pflicht beim Export von Verpackungsware aus Holz. Vorgeschrieben ist eine ununterbrochene Temperatur von 56° C durch den gesamten Holzquerschnitt inklusive des Kerns über zumindest 30 Minuten. Die Krux: Die IPPC-Behandlung ist dem Holz optisch nicht anzusehen.
Strenge Kontrollen
Rieder bezieht einen Teil des verwendeten Schnittholzes bereits getrocknet und IPPC-konform. Der Rest wird am Produktionsstandort Ramsau selbst in hauseigenen Trockenkammern behandelt. Speziell für die Lieferung nach Amerika, China, Australien oder Kanada wird bei Rieder der Maßstab intern noch höher angesetzt: Ein eigener IPPC-Check-Standard soll die Qualität der Holzverpackung nochmals erhöhen. Zudem gewährleistet Rieder eine lückenlose Rückverfolgbarkeit der verwendeten Materialien.
Des Weiteren hat Rieder seine Schnittholzlieferanten mit ins Boot geholt, die ebenfalls die Protokolle aus der IPPC-Behandlung zur Verfügung stellen müssen. Entspricht die jeweilige Palette oder Verpackung zu guter Letzt den strengen Anforderungen des Unternehmens, bekommt jedes Stück vor der Auslieferung noch einen entsprechenden Aufkleber. „Mit diesen Maßnahmen und der lückenlosen Kontrolle wollen wir unsere Vorreiterrolle unterstreichen“, sagt Rieder.
Ständige Verbesserungen
Eine durchdachte und optimierte Produktion ist für Rieder das Um und Auf. Die Herstellung auftragsbezogener Sonderkisten und -transportböden ist eigentlich von viel manueller Arbeit mit hohem Arbeitseinsatz geprägt. Um die Abläufe zu optimieren, sind etwa die vier Fertigungshallen in Ramsau farblich gekennzeichnet, um die Aufträge rasch zuteilen zu können. Auf den Auftragszetteln selbst finden sich Symbole, welche die Zuteilung der Aufträge vereinfachen. Aber nicht nur die Produktion ist durchdacht – ebenso die hausinterne Logistik: Jeder mobile Verpackerbus hat ein eigenes „Gate“, welches der Lagerist laufend mit Schrauben, Nägeln oder Maschinen auffüllt. Die Busse sind mit durchdachten Werkzeugwagen ausgestattet, damit die mobilen Verpackerteams laufend das benötigte Werkzeug zur Hand haben.
Rieder ist ständig auf der Suche nach neuen Möglichkeiten und Verbesserungspotenzial. „Es gibt auch schon Ideen abseits des klassischen Schnittholzes. Damit wäre auch das IPPC-Thema vom Tisch“, meint Rieder. Mehr möchte er dazu aber noch nicht verraten.